Am 27. Januar wird international der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Anlass ist die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im Jahr 1945. An zahlreichen Orten gibt es offizielle Gedenkveranstaltungen oder auch Zeitzeugengespräche, etwa an Schulen. Der Gedenktag wird zudem digital von der Aktion #WeRemember des Jüdischen Weltkongresses begleitet.
Am Morgen des Gedenktages twitterte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): "Unvergessen ist das Leid von sechs Millionen unschuldig ermordeten Jüdinnen und Juden - genauso wie das Leid der Überlebenden." Damit das "Nie wieder" auch in Zukunft Bestand habe, "erinnern wir am Holocaust-Gedenktag an unsere historische Verantwortung".
Bundestag erinnert erstmals an queere Opfer
Bei der Gedenkstunde des Bundestages, die am Vormittag stattfindet, stehen in diesem Jahr erstmals Menschen im Mittelpunkt, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität verfolgt und ermordet wurden. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) will in der Gedenkstunde auch daran erinnern, dass die Verfolgung von Schwulen, Lesben, Transsexuellen und anderen Minderheiten nach dem Ende des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik zunächst weiterging.
Die Gedenkrede wird die Holocaust-Überlebende Rozette Kats halten. Eine weitere Rede wird Klaus Schirdewahn halten, der 1964 wegen sexueller Beziehungen zu einem anderen Mann verurteilt worden war. Der Schauspieler Jannik Schümann und die Schauspielerin Maren Kroymann werden Texte über zwei Opfer vortragen, deren Lebensgeschichten exemplarisch für die Verfolgung sexueller Minderheiten während des Nationalsozialismus sind.
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