In der neuesten Ausgabe von Markus Lanz hat sich Luisa Neubauer, Aktivistin von „Fridays for Future“, erstaunlich verständnisvoll zu den Aktionen der Klimakleber geäußert und dabei vor allem der Union schwere Vorwürfe gemacht. Dabei geriet sich mit Thorsten Frei, der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion aneinander.

Frei: „Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn man die Dinge zugespitzt auf den Punkt bringt“

Wie sollte mit den Aktivisten der "Letzten Generation" umgegangen werden? In den letzten Monaten lautete die Antwort der Union auf diese Frage oft: verbale Angriffe. Parteichef Friedrich Merz forderte Gefängnisstrafen, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte: "Wir müssen verhindern, dass eine Klima-RAF entsteht."
Auf die Frage, wie er diese Ausdrucksweise findet, antwortete Frei: "Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn man die Dinge zugespitzt auf den Punkt bringt". Auf den Hinweis, dass solche Aussagen gezielt Stimmung machen würden und sich bei den Leuten verfangen könnten, entgegnete Frei: "Ja, aber wo ist das Problem?" "Fridays for Future"-Aktivistin Luisa Neubauer antwortete dem CDU-Politiker: "Es gibt ein Riesenproblem, natürlich." Die große Radikalisierung finde gerade nicht bei der "Letzten Generation" statt, sondern "genau dort, wo wir jedes Jahr unsere Chance minimieren, Klimaziele einzuhalten. Die große Radikalisierung ist gerade das, was in unserer Ökologie passiert, in unseren Lebensgrundlagen."

Neubauer: Klebeaktionen haben „legitimen Grund“

Als es um den Umgang mit Klimaprotestlern ging, entstand zwischen Frei und Neubauer eine hitzige Debatte. Luisa Neubauer äußerte gegenüber Markus Lanz und seinen Gästen die Ansicht, dass die Klebeaktionen der "Letzten Generation" einen "gewaltfreien Protest" darstellen, der aufgrund eines "legitimen Grundes" stattfindet. Während der Politiker vermutete, dass es sich bei dieser Gruppe um eine kriminelle Vereinigung von "Straftätern" handele.
Markus Lanz zeigte sich überrascht und fragte die Aktivistin von Fridays For Future, wie sie zur "Letzten Generation" stehe. Neubauer relativierte und erklärte, dass sie selbst nicht auf die Straße kleben würde und auch nicht mit Tomatensuppe in ein Museum gehen würde. Sie betonte jedoch, dass sie erhebliche Probleme in der Politik und gezielte Stimmungsmache sehe. Thorsten Frei wies immer wieder auf eine "ganze Reihe von Straftaten" hin, darunter Sachbeschädigung, Nötigung, Sabotage und gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr, wie der Politiker betonte.