Feuerwehrleute in Spanien haben am Mittwoch weiter gegen massive Waldbrände angekämpft. Und es kehrt keine Ruhe ein. Vor allem die Region Valencia ist von Großbränden betroffen. Das Feuer in Bejís, 70 Kilometer nordwestlich von der Stadt Valencia gelegen, hatte sich seit dem Ausbruch am Montag rasch ausgebreitet. Nach Angaben von Regionalbeamten verbrannte es 10.000 Hektar Land, 1500 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
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Waldbrand in Valencia und Vall d'Ebo
Ein Waldbrand in Valencia und ein weiteres Feuer weiter südlich in der Region Vall d'Ebo wüten aktuell. Bei den Waldbränden südlich in der Region von Vall d'Ebo handelt es sich um einen der verheerendsten Waldbrände der vergangenen zehn Jahre der autonomen Gemeinschaft Valencia. Das Feuer war am 13. August ausgebrochen und habe bereits 11.500 Hektar Wald zerstört, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Mittwoch unter Berufung auf Feuerwehrsprecher. Nun verschafften Regen und Hagel den Feuerwehrleuten eine kleine Verschnaufpause.
Feuer wütet nicht weit entfernt von Badeorten der Costa Blanca
Ein Feuer wütete weniger als 50 Kilometer von Badeorten an der Costa Blanca entfernt, die auch bei deutschen Touristen beliebt sind, wie zum Beispiel Jávea und Dénia. Die Rauchsäulen waren weithin zu sehen, die Aschewolken erreichten inzwischen nach Medienberichten auch die knapp 300 Kilometer entfernte Mittelmeerinsel Mallorca. Die Brandbekämpfer hofften unterdessen auf Regen, den es möglicherweise in der Nacht zu Donnerstag geben sollte.
2000 Menschen evakuiert nach Waldbrand nahe der Costa Blanca
Der verheerendste Waldbrand der vergangenen zehn Jahre in der spanischen Urlaubsregion Valencia hat sich weiter unkontrolliert ausgebreitet. Es sei das schlimmste Feuer in Valencia seit 2012, hieß es. Wegen der seit Samstag lodernden Flammen mussten bis Dienstag insgesamt rund 2000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Ob auch Touristen evakuiert wurden, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
13 Verletzte bei Waldbränden in Spanien – Zug stoppt wegen Flammen
Zu einem Zwischenfall mit einem Zug ist es am Dienstag, 16.08.2022, gekommen, als dieser seine Fahrt wegen starker Rauchentwicklung rund 60 Kilometer nordwestlich von Valencia stoppten musste, um zum Startbahnhof zurückzukehren, berichteten die Nachrichtenagentur Europa Press und der staatliche TV-Sender RTVE. Einige Passagiere seien bei dem kurzen Stopp, während dessen die Lokführerin von einem Ende zum anderen des Zuges gerannt sei, in Panik aus den Waggons gesprungen. Drei von ihnen erlitten schwere Verbrennungen, acht weitere wurden leichter verletzt, wie die Agentur und RTVE weiter berichteten. Die Flammen in der Region Bejís hätten bisher etwa 4000 Hektar Wald zerstört.
Mehrere Feuer wüten in Spanien
Hingegen konnte ein weiterer großer Waldbrand in der Region um den Ort Añón de Moncayo etwa 70 Kilometer westlich der Großstadt Saragossa in Aragonien am Montag, 15.8.2022, stabilisiert werden. Dort hatten am Wochenende etwa 1500 Menschen ihre Häuser verlassen müssen. Die meisten konnten inzwischen wieder nach Hause. Das Feuer habe nach neuen Angaben etwa 6000 Hektar zerstört. Zuvor war von bis zu 8000 Hektar die Rede gewesen. Bei einem Brand bei Murcia im Süden, der durch einen Blitz ausgelöst worden sein soll, entspannte sich die Lage indes etwas, wie RTVE berichtete.
Schwerer Waldbrand nordwestlich von Madrid unter Kontrolle
Der schwere Waldbrand bei Zamora rund 270 Kilometer nordwestlich von Madrid nahe der Grenze zu Portugal konnte nach diesen Angaben am Wochenende unter Kontrolle gebracht werden. Seit dem 17. Juli wurden bei dem Brand in der autonomen Gemeinschaft Kastilien und León 31.500 Hektar Wald- und Buschland vernichtet. Zwei Menschen kamen durch die Flammen ums Leben. Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und großer Hitze, die Experten auf den Klimawandel zurückführen, sowie sehr trockener Luft brechen immer wieder neue Feuer aus. Die Waldbrandgefahr sei in Teilen Andalusiens, Aragons und Kataloniens weiter „extrem hoch“, warnte das Waldbrand-Informationssystem Copernicus der EU auf Twitter.
2022 ist für Spanien schon jetzt das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Seit Januar wurde bei mehr als 380 Waldbränden schon eine Fläche in etwa so groß wie das Saarland zerstört.
mit dpa und AFP