Eine 20-jährige Frau wurde auf einer Zugfahrt von Wendlingen nach Ulm sexuell belästigt. Das teilt die Bundespolizei Stuttgart am Dienstag mit. Am Montag, 23. Januar, setzte sich ein etwa 25- bis 30-jähriger Mann gegen 7 Uhr direkt neben sie. Er begann, sich selbst unsittlich im Genitalbereich zu berühren.
Nach aktuellem Erkenntnisstand blieb die Geschädigte kurz sitzen, verließ dann aber in Ulm den Zug und versuchte sich von dem Mann zu entfernen. Der mutmaßliche Täter folgte ihr dabei.
Zeugen gesucht: Täter bisher unbekannt
Der Täter verließ den Hauptbahnhof Ulm nach seinem Verfolgungsversuch in unbekannte Richtung. Er ist etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß, dunkelhäutig und hat dunkle Haare und einen schwarzen Vollbart. Zur Tatzeit soll er eine blaue Jeans und einen silbernen Ring getragen haben. Auffallend waren wohl seine stark geröteten Augen.
Die Polizei ist derzeit auf der Suche nach Zeugen, die den Vorfall beobachten konnten. Hinweise nimmt die Bundespolizei Stuttgart unter 0711 870 35 0 entgegen.
Nicht der erste Fall in Ulm
In den vergangenen Monaten kam es in Ulm immer wieder zu sexuellen Belästigungen und Übergriffen. Im Dezember 2022 wurde eine 19-Jährige am Münsterplatz von einem Mann beiseite gezogen und unsittlich berührt. Kurz vorher sorgte ein Fall im Neu-Ulmer Donaubad für Aufsehen: Eine 29-Jährige wurde von einem 38-Jährigen mehrfach im Intimbereich berührt – mit seinem Fuß. Im November konnte die Kriminalpolizei Neu-Ulm einen Sexualstraftäter fassen, der mehrfach Frauen ansprach, um sie nach dem Weg zu fragen. Dabei griff er ihnen in den Intimbereich.
Was tun in Gefahrensituationen? Die Tipps der Polizei
Die Polizei gibt für Situationen, in denen man sich gefährdet oder unsicher fühlt, Verhaltenstipps.
- Nehmen Sie Ihre Umgebung aufmerksam wahr. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Es warnt Sie instinktiv vor bedrohlichen Situationen.
- Halten Sie Abstand, entfernen Sie sich so früh wie möglich von bedrohlichen Situationen. Begeben Sie sich an sichere Orte (etwa Straßenseite oder U-Bahn-Abteil wechseln, Kioske, Geschäfte, Restaurants aufsuchen).
- Siezen Sie die provozierende Person. Damit signalisieren Sie Außenstehenden, dass es sich um keine private Streitigkeit handelt.
- Vermeiden Sie verbale Provokation und körperliche Konfrontation.
- Sprechen Sie unbeteiligte Personen direkt an („Hallo, Sie mit der grünen Jacke...“).
- Beschreiben Sie die Situation und fordern Sie Hilfe ein.
- Rufen Sie in einer Notsituation die Polizei über 110 und erstatten Sie schnellstmöglich Strafanzeige.