Großer Feuerwehreinsatz am RKU am Mittwochnachmittag (5.4.): Zuerst hatte die Feuerwehr Ulm auf Instagram selbst über den Gefahrgutunfall im Krankenhaus informiert, aber keine weiteren Details genannt. Was war dort genau passiert?
Am RKU sind Chemikalien ausgelaufen“, sagte Andrea Wagner, Sprecherin des Polizeipräsidiums Ulm. Der Einsatz habe gegen 14 Uhr begonnen, Feuerwehrleute gingen mit Schutzanzügen und Atemschutzgeräten ins Krankenhaus. Doch um welche Flüssigkeit es sich handelte und ob der Klinikbetrieb beeinträchtigt war, blieb zunächst unklar.

Feuerwehreinsatz am RKU in Ulm: Krankenhaus gibt Entwarnung

Später berichtete RKU-Sprecherin Nina Dettenrieder: „Aus einem speziell geschützten Technikraum ist verdünnte Salzsäure ausgelaufen.“ Patienten und Besucher seien zu keiner Zeit gefährdet gewesen, auch der Klinikbetrieb sei normal weitergelaufen. Die Feuerwehr pumpte die ausgelaufene Salzsäure ab – etwa 600 Liter.
Der Einsatzleiter Andreas Hörmann meldete sich per Telefon direkt vom Unfallort. Er konnte weitere Hintergründe zum Einsatz nennen: „Die Salzsäure ist im zweiten Untergeschoss des RKU ausgelaufen.“ Warum der Behälter, in dem laut Polizei Salzsäure und Natronlauge lagern, übergelaufen ist, sei noch nicht sicher. Möglicherweise sei ein Ventil defekt. „Mithilfe der Salzsäure wird basisches Wasser neutralisiert“, sagte Hörmann. Dieser Wasserkreislauf sei aber nicht direkt mit den Stationen des Krankenhauses verbunden, deswegen seien Patienten nicht gefährdet gewesen.

Einsatzleiter: Eher ein kleinerer Vorfall – trotzdem teuer

Einsatzleiter Hörmann geht von einem geringen materiellen Schaden aus. „Die Einsatzkosten dürften trotzdem mehrere Tausend Euro betragen.“ Außer den Personalkosten koste es Geld, die Schutzanzüge und Atemschutzgeräte zu reinigen. Dennoch sei der Salzsäure-Austritt eher ein kleinerer Vorfall.

Gelangte die Salzsäure ins Abwasser?

Für die Feuerwehr Ulm war der Einsatz am RKU schon am Mittwochabend beendet. Geklärt ist der Vorfall aber noch nicht: Laut einer Mitteilung der Polizei muss noch geprüft werden, ob die ausgelaufene Salzsäure ins Abwasser gelangte. Denn trotz aller Sicherheitsvorkehrungen sei während des Feuerwehreinsatzes eine Abwasserpumpe in Betrieb gewesen. Die zuständigen Entsorgungsbetriebe der Stadt Ulm (EBU) waren zunächst nicht zu erreichen.
Der Ulmer Feuerwehrkommandant Adrian Röhrle kann zu der Untersuchung noch nichts sagen, gibt dennoch vorsichtig Entwarnung: „In dem Chemikalienraum ist der komplette Betonboden beschichtet und wir haben die komplette ausgelaufene Flüssigkeit abgepumpt.“ Außerdem sei der Kellerraum abgeschlossen gewesen. Nach dem Abpumpen habe die Feuerwehr ihren Einsatz beendet.