Das subjektive Sicherheitsgefühl in Ulm soll sich verbessern. Deshalb haben Polizei, Stadt und die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm die neue Streifen-Straßenbahn ins Leben gerufen. Sie soll zwischen Söflingen und Böfingen (Linie 1) und der Wissenschaftsstadt und Kuhberg Schulzentrum (Linie 2) eingesetzt werden.
„Schon ab kommender Woche wird das neue Einsatzfahrzeug täglich unterwegs sein. Mit der ständig verkehrenden Bahn erhöhen wir die Präsenz der Sicherheitskräfte an vielen neuralgischen Punkten im Stadtgebiet gleichzeitig. Sie können in verhältnismäßig kurzer Zeit zuverlässig vor Ort sein“, sagt Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) auf Anfrage.
Der Straßenbahn-Einsatzwagen hat im Zweifel auch Platz für Festgenommene
Stadtverwaltung und Polizei setzen bei der Streifen-Straßenbahn auf modernste Technik. Die großräumigen Fahrzeuge des Herstellers Siemens sind mit neuartiger Überwachungstechnik, wie Wärmebildkameras und Straßenraumscannern, ausgestattet und bieten auch die Möglichkeit, Personen kurzzeitig in Gewahrsam zu nehmen.
Ulms Polizeipräsident Bernhard Weber freut sich auf den neuen Straßenbahn-Einsatzwagen, macht gleichzeitig aber klar: „Die Einsatzmöglichkeiten auf Linie 1 und Linie 2 sind leider begrenzt. Der Bau der wiederholt ins Feld geführten Linie 3 von Ludwigsfeld zur Kohlplatte wäre sehr zu begrüßen.“ Bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer solchen Straßenbahnverbindung könnte die neue Einsatzform der Polizei von Vorteil sein. Darüber hinaus wäre eine stadt- und länderübergreifende Zusammenarbeit bei dem prestigeträchtigen Projekt ein Gewinn für die Region Ulm/Neu-Ulm.
Gunter Czisch durfte sich anlässlich seines 60. Geburtstages beim Design einbringen
Für Stadtwerke-Chef Klaus Eder könnte zwischenzeitlich die technische Weiterentwicklung der Streifen-Straßenbahn wenigstens eine Übergangslösung darstellen. Denkbar sei, dass die Einsatzeinheit an noch zu definierenden Stellen das Schienennetz verlassen und für kurze Strecken die Straße nutzen kann. Der nötige Umbau eines „Avenio“-Fahrzeugs der neuesten Generation wäre nach erster Abstimmung mit dem Hersteller Siemens grundsätzlich denkbar.
Das Design des neuen Straßenbahn-Einsatzwagens lehnt sich an das Standard-Outfit der baden-württembergischen Polizei an. Für kleinere Modifikationen, wie beispielsweise die Beklebung „Ulm, aber sicher!“ zeichnet OB Gunter Czisch verantwortlich. Die Polizei-Standards durfte er anlässlich seines heutigen 60. Geburtstags überarbeiten. Weber: „Das ist unser Geschenk.“