Der Brand in einer Tiefgarage am Sonntagnachmittag in der Ochsensteige am Eselsberg war offenbar eine versuchte Tötung. Ein 44 Jahre alter Mann wollte bei dem Anschlag offenbar seine getrennt lebende Ehefrau und deren neuen Lebenspartner töten, teilen die Staatsanwaltschaft Ulm und die Polizei in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen begab sich der 44-Jährige am Sonntag, 2. April, um kurz nach 14 Uhr zum Eselsberg in die Straße Ochsensteige. Der Mann soll dort zunächst in einer Tiefgarage zwei Autos, einen VW Caddy und einen VW Tiguan, in Brand gesetzt haben. Die beiden Fahrzeuge, die von seiner getrenntlebenden Frau und deren Lebenspartner genutzt wurden, wurden durch das Feuer komplett zerstört.
Danach soll der Mann zur Wohnung der 35-jährigen Frau gegangen sein, in der sich auch ihr 50-jähriger Lebensgefährte und zwei Jugendliche im Alter von 14 und 17 Jahren aufhielten. Dort soll der 44-Jährige die Scheibe eines Fensters, das sich neben einer Terrassentür befindet, eingeschlagen haben. Durch die Öffnung wollte er wohl Brandbeschleuniger in die Wohnung schütten. Außerdem wollte er wohl in die Wohnung gelangen, heißt es in der Mitteilung. Die Personen, die sich in der Wohnung befanden, konnten mit vereinten Kräften verhindern, dass es der 44-Jährige in die Wohnung schaffte. Dabei zogen sich die Personen und der 44-Jährige zum Teil Schnitte durch das geborstene Glas zu.

Tiefgaragenbrand in Ulm: 44-Jähriger in U-Haft

Die Angegriffenen riefen die Polizei, die den 44-Jährigen an der Wohnung vorläufig festnahm. Hiergegen wehrte er sich so vehement, dass die Polizei mit mehreren Streifen anrücken musste.
Die Kriminalpolizei ermittelt nun gegen den Mann. Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht der Verdacht, dass der 44-Jährige seine von ihm getrennt lebende Ehefrau und deren Lebenspartner töten wollte. Der 44-Jährige wurde heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl. Der Mann befindet sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Ulm und Polizei dauern an.
Außer dem mutmaßlichen Angreifer erlitten drei weitere Personen erlitten eher leichtere Verletzungen. Zwei Polizeibeamte wurden während des Einsatzes durch Rauchgase leicht verletzt.