Ein Brand in einer Tiefgarage in Ulm hat am Sonntagnachmittag zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte geführt. Nach ersten Informationen war das Feuer gegen 14:10 Uhr im Wohngebiet an der Ochsensteige am Eselsberg ausgebrochen. Eine dunkle Rauchwolke stand über dem Gebiet.
In der rund 80 Meter langen Tiefgarage war es nach Auskunft der Feuerwehr zu einer starken Rauchentwicklung gekommen. Der Rauch zog aus der Zufahrt und den Zugängen ins Freie und an der Gebäudefassade entlang nach oben. Die Bewohner wurden aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen.
Bewohner müssen ihre Wohnungen verlassen
Aufgrund der Größe der Tiefgarage und der starken Rauchentwicklung in der Tiefgarage konnte der Brand erst gegen 14:55 Uhr lokalisiert und danach von den Einsatzkräften schnell gelöscht werden. In der Tiefgarage brannten mehrere Autos. Der Rauch in der Tiefgarage wurde von der Feuerwehr mit einem mobilen Großraumventilator abgesaugt.
Man müsse sich das so vorstellen, erklärte Peter Langmaier von der Feuerwehr Ulm gegenüber der SÜDWEST PRESSE: In der Tiefgarage ist es wegen des Rauchs kohlrabenschwarz, man sehe also fast nichts und könne sich unter Atemschutz nur langsam vorarbeiten. Und zwar dorthin, wo es wärmer wird.
Fünf Wohnungen über dem Brandherd wurden von der Feuerwehr kontrolliert. Es habe aber nichts aufgebrochen werden müssen, sagt Langmaier. Die Bewohner der Straße konnten zwei Stunden später wieder in ihre Wohnungen zurück. Sie waren durch fünf Notfallseelsorger an den Sammelpunkten betreut worden.
Insgesamt waren rund 64 Einsatzkräfte der Feuerwehr Ulm eingesetzt – aus den Abteilungen Innenstadt und Lehr, aus Söflingen sowie aus der Führungsgruppe. Der Rettungsdienst war ebenfalls mit einem organisatorischen Leiter Rettungsdienst und mehreren Rettungswagen vor Ort. Sogar die Notfallseelsorge wurde zur Ochsensteige beordert.
Polizei ermittelt: Mindestens ein Auto wurde angezündet
Die Polizei Ulm bot neun Streifenwagen mit 18 Beamten auf. Hintergrund ist, dass die Autos mutmaßlich in Brand gesteckt wurden. Wie die Polizei am Abend mitteilt, habe es Hinweise auf eine Auseinandersetzung zwischen einem Mann und einer dort wohnhaften Familie gegeben. Der 44-jährige Mann, der sich den Zugang in eine Wohnung erzwingen wollte, wurde selber schwer verletzt. Wie es zu seiner Verletzung kam und auf welche Weise er versucht hatte, in die Wohnung zu gelangen, ist noch nicht bekannt.
Drei weitere Personen erlitten eher leichtere Verletzungen. Zwei Polizeibeamte wurden während dem Einsatz durch Rauchgase leicht verletzt. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.