Die Badeseen in Baden-Württemberg und Bayern werden regelmäßig auf ihre Wasserqualität geprüft. Wie schneiden die beliebten Badeseen in der Region Ulm, Neu-Ulm und dem Alb-Donaukreis ab? Das zeigt die Badegewässerkarte, die im Juni veröffentlicht wurde. Nur jeweils zwei Badestellen im Land Baden-Württemberg und Bayern, die nach den Vorgaben der Europäischen Union überwacht werden, fallen im Test durch.

Wasserqualität in Baden-Württemberg: Zwei Badegewässer fallen durch

In den meisten Seen und Gewässern im Land kann auch in diesem Sommer bedenkenlos gebadet werden. Erneut weisen nahezu alle Badegewässer in Baden-Württemberg eine hervorragende Wasserqualität auf. Dies geht aus der aktuellen Badegewässerkarte für Baden-Württemberg hervor, die einen Überblick über die 312 im vergangenen Jahr hygienisch überwachten Badestellen im Land gibt. Von den 312 in der Badesaison 2021 regelmäßig kontrollierten Badestellen seien 98 Prozent zum Baden „sehr gut“ (blau auf der Badegewässerkarte) oder „gut“ (grün) geeignet. Lediglich zwei Badestellen, der Holzmühleweier im Kreis Ravensburg und der Sunthauser See im Schwarzwald-Baar-Kreis seien mit rot, also mit mangelhaft, bewertet worden. Diese hätten zeitweilig hygienische Belastungen aufgewiesen. Drei Badestellen, der Baggersee Eggenstein im Kreis Karlsruhe, der Rösslerweiher Schlier im Kreis Ravensburg und die Badestelle Hörschwag an der Lauchert im Zollernalbkreis, erreichten eine ausreichende Qualität und sind auf der Karte gelb markiert.
Badegewässerkarte für die Region. Blau steht für "sehr gut", Grün für "gut", Rot bedeutet "mangelhaft".
Badegewässerkarte für die Region. Blau steht für „sehr gut“, Grün für „gut“, Rot bedeutet „mangelhaft“.
© Foto: Land BW

Die Badeseen in der Region Ulm

Ein Badesee-Hotspot in der Region Ulm ist die Stadt Erbach. Der am südlichen Stadtrand von Erbach, rund 14 Kilometer von Ulm entfernt, gelegene Badesee bietet einige Badeinseln, Stege und eine großzügige Liegefläche. Zuletzt gab es allerdings Probleme: Der Badesee konnte wegen Personalmangels nicht wie gewohnt zum Saisonstart offiziell als überwachte „Badeanlage“ öffnen. In Erbach-Ersingen gibt es zwei öffentliche Seen - den „Kleiner See“ und den „Natursee“ (großer See). Sie liegen beim Sport- und Festplatz in der Nähe von Oberdischingen und rund 18 Kilometer von Ulm entfernt.
In Dietenheim (Alb-Donau-Kreis) liegt ein Badesee mit Naturstrand, Kinderspielplatz und anderen Freizeitangeboten wie Tischtennisplatten und Volleyballfeld. Auch in Laupheim kommen Badefans auf ihre Kosten. Es gibt gleich zwei geeignete Seen. Einer gehört zum Freibad und kostet Eintritt, der andere ist zwar frei zugänglich, die Parkplätze sind allerdings kostenpflichtig.

Badeseen in Bayern: Wasserqualität nur an zwei Seen mangelhaft

Am Baggersee Ebing im Landkreis Bamberg und am Garchinger See bei München wurden die Wasserproben als ausreichend bewertet. Die Wasserqualität fast aller Badeseen in Bayern wird von der EU als gut oder sogar ausgezeichnet bewertet. Mangelhafte Wasserqualität stellten die Prüfer im vergangenen Jahr nur an zwei Stellen an Badeseen im Landkreis Aschaffenburg fest: im Mainparksee am Strand Mainaschaff und bei der Wasserwacht im See Freigericht-Ost in Kahl am Main. Das größte Problem sei, dass die Menschen dort immer wieder Essen ins Wasser werfen, um die Enten, Gänse und Schwäne zu füttern, sagte ein Hygienekontrolleur des Kreisgesundheitsamts.

Die Badeseen in der Region Neu-Ulm

Bis auf die oben genannten Seen in Bayern war das Wasser an allen anderen Badegewässern im Freistaat gut oder ausgezeichnet. Beliebte Badeseen findet man im Kreis Neu-Ulm besipielsweise in Pfuhl, Ludwigsfeld, Unterelchingen, Illerzell, Vöhringen, Senden und Au. An einigen davon darf sogar gegrillt werden, viele verfügen zudem über kostenfreie Parkplätze. Alle Infos zur Ausstattung und Lage der Seen im Landkreis findet hier.
Die EU-Vorschriften legen fest, ob Badegewässer je nach Menge an Fäkalbakterien als ausgezeichnet, gut, ausreichend oder mangelhaft eingestuft wird. Europaweit ist das Wasser nach dem am Freitag veröffentlichten EU-Report 2021 an 85 Prozent der 21.859 Badestellen ausgezeichnet, nur an 1,5 Prozent der Badestellen mangelhaft. In Deutschland und Österreich waren über 90 Prozent der Badestellen ausgezeichnet.

Vorsicht: Badeunfälle in der Region häufen sich

Am zweiten sonnigen Wochenende im Juni ist ein 23-Jähriger am ohne eine Einwirkung von außen im Pfuhler Baggersee untergegangen. Erst Taucher der Wasserwacht konnten den jungen Mann bergen.
Auch in Senden kam es in dem am Badesee gelegenen Hallenbad kurz danach zu einem Unglück. Wie die Polizei berichtet, entdeckten Badegäste am Sonntagnachmittag einen Jungen, der leblos im Wasser trieb und schlugen Alarm. Ein Rettungsschwimmer zog den Elfjährigen aus dem Wasser, ein Bademeister begann sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen – mit Erfolg?