Wie das Polizeipräsidium Schwaben Südwest und die Staatsanwaltschaft Memmingen berichten, hatte die Kripo bereits vergangene Woche einen 21-Jährigen festgenommen, der im Verdacht steht, mit Rauschgift zu handeln, und der bereits polizeibekannt gewesen war. Mittlerweile sitzt der junge Mann in Untersuchungshaft. Bei weiteren Ermittlungen stießen die Kripo-Beamten auf fünf Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren. Sie standen nicht nur im Verdacht, im größeren Stil mit Marihuana zu handeln: Sie sollten sogar im Besitz zweier scharfer Schusswaffen sein.
Razzia bei fünf Jugendlichen wegen Drogen und Waffen in Memmingen
Daraufhin veranlasste das Amtsgericht Memmingen Durchsuchungsbeschlüsse und Untersuchungshaftbefehle gegen die fünf jugendlichen Verdächtigen. Begründung: Bewaffneter Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.
Die Kripo rückte daraufhin am Freitag, 12.05.2023, gemeinsam mit Spezialkräften der Polizei München aus, und nahm die 15- bis 17-Jährigen mutmaßlichen Dealer fest. Bei der Razzia und den Festnahmen wurde laut Polizei niemand verletzt.
Untersuchungshaft: Großkalibriger Revolver gefunden
In einem der durchsuchten Objekte allerdings entdeckten die Ermittler einen großkalibrigen Revolver, den ein 66-jähriger Bekannter eines der Verdächtigen als Jäger legal besaß, und auf den die Jungen wohl Zugriff hatten. Die zweite scharfe Pistole, auf welche die fünf Jung-Dealer laut Polizei ebenfalls nachweislich Zugriff haben sollten, fanden die Beamten bislang nicht.
Zwei 15- und 17-jährige Jugendliche wurden nach Eröffnung der Haftbefehle in verschiedene bayerische Gefängnisse eingeliefert. Bei drei weiteren 15-jährigen Jugendlichen wurde der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz
Gegen den 66 Jahre alten Eigentümer des Revolvers leiteten die Beamten ein separates Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ein. In dem Wohnanwesen des Jägers fanden die Ermittler neben dem Revolver eine Vielzahl weiterer legaler, jedoch ungesichert aufbewahrter Schusswaffen und dazugehörige Munition. Ein Mitarbeiter der Waffenbehörde war zur Prüfung der Zuverlässigkeit vor Ort und stellte alle Waffen vorläufig sicher. Die Ermittlungen dauern an.