Gegen eine geplante Flüchtlingsunterbringung im ehemaligen Gasthof „Lamm“ in Killer hat es massive Proteste geben (weshalb das Thema weiterhin in der Schwebe ist). Eine Immobilie im 500-Einwohner-Dorf Hausen am Tann, die der Landkreis ebenfalls ins Auge gefasst hatte, ist jetzt endgültig vom Tisch. „Der Eigentümer des Gebäudes hat sein Vermietungsangebot zurückgezogen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes vom Dienstagmorgen.
Untergebracht werden sollten in dem Wohnhaus in der Oberhauser Straße bis zu zwölf Personen. Die für Donnerstag, 17. August 2023, geplante Informationsveranstaltung in der Gemeindehalle ist deshalb überflüssig geworden.

Was bleibt, ist das Problem

Was bleibt, ist die Problematik der Unterbringung von Geflüchteten. Und die verschärft sich mit jeder Absage aufs Neue. Im gesamten Zollernalbkreis sind die Kommunen derzeit auf der Suche nach Wohnraum für geflüchtete Menschen. „Deren Unterbringung ist eine kommunale Pflichtaufgabe. Hierbei sind wir auf die Solidarität und Unterstützung der Städte und Gemeinden sowie der Bürgerinnen und Bürger angewiesen“, betont Sozial- und Rechtsdezernent Georg Link einmal mehr.

Mit Hochdruck auf der Suche nach Immobilien

Aktuell verfügt der Zollernalbkreis im Bereich der vorläufigen Unterbringung über 424 Wohnheimplätze in 22 Liegenschaften. Diese sind nahezu vollständig belegt. Das Amt für Zuwanderung und Integration arbeite mit Hochdruck daran, zusätzlichen Wohnraum zu akquirieren, heißt es in der Pressemitteilung der Kreisbehörde.

Ehemalige Gasthöfe und Pflegeeinrichtungen im Visier

Seit dem Jahreswechsel wurden mehr als 200 Plätze für Asylbewerber in der vorläufigen Unterbringung des Landkreises geschaffen. Die Flüchtlingszahlen sind unvermindert hoch, deshalb sucht das Landratsamt Zollernalbkreis nach möglichen Unterkünften im Landkreis – zur Miete, gegebenenfalls zum Kauf. Grundsätzlich geeignet seien etwa ehemalige Gasthöfe, Hotels und Pflegeeinrichtungen mit einer Unterbringungskapazität von mindestens 20 Personen; auch Gewerbeimmobilien seien denkbar.
Gleichermaßen interessant sind für das Landratsamt Grundstücke, auf denen das Aufstellen von Wohnmodulen möglich ist. Geeignete Unterkünfte können dem Landratsamt per E-Mail an [email protected] oder telefonisch an 07433/92-1311 gemeldet werden.