Er soll versucht haben, seine Lebensgefährtin zu töten: Schwere Vorwürfe werden gegen einen 22 Jahre alten Mann erhoben, der in der Nacht zu Freitag (8.9.2023) in Wendlingen im Landkreis Esslingen festgenommen wurde. Nachdem sich die Polizei am Freitagmorgen zu dem Fall zunächst stark bedeckt gehalten hatte, wurden am Freitagmittag weitere Details aus den Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Stuttgart und Kriminalpolizeidirektion Esslingen bekannt gegeben.
Den bisherigen Ermittlungsergebnissen zufolge gerieten der Mann und die 31-Jährige kurz nach 1.30 Uhr auf der Neuffenstraße zunächst in einen verbalen Streit. In der Folge soll der 22-Jährige seiner Lebensgefährtin mutmaßlich mit einem scharfkantigen Gegenstand schwere Verletzungen zugefügt haben.
Ein Polizeibeamter, der von einem Zeugen alarmiert wurde, nahm den Tatverdächtigen noch vor Ort vorläufig fest. Die Schwerverletzte wurde nach einer medizinischen Erstversorgung am Tatort vom Rettungsdienst in eine Klinik eingeliefert und befindet sich außer Lebensgefahr.

Polizeihubschrauber nach Bluttat in Wendlingen – Tatwaffe fehlt

Unmittelbar nach dem Notruf waren umfangreiche Fahndungsmaßnahmen, unter anderem mit einem Polizeihubschrauber, eingeleitet worden. Die mutmaßliche Tatwaffe konnte bislang noch nicht aufgefunden werden.
Der Beschuldigte, bei dem es sich um einen libyschen Staatsangehörigen handelt, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Freitagmittag beim Amtsgericht Nürtingen dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ den beantragten Haftbefehl und setzte ihn in Vollzug.

Ähnliche Fälle im Kreis Esslingen und Ludwigsburg

In den vergangenen Wochen gab es ähnliche Vorfälle im Südwesten:
  • Eine in Hessigheim (Landkreis Ludwigsburg) entdeckte 44-Jährige starb kurze Zeit später, einen Tatverdächtigen nahm die Polizei wenige Tage später fest.
  • Im Fall einer verletzten Frau in Nürtingen (Landkreis Esslingen) hatte die Polizei ebenfalls einen Tatverdächtigen festgenommen. Die 26-Jährige war mit einer schweren Schnittverletzung in einem Wohngebiet gefunden worden.
Verbindungen zwischen diesen Fällen und der Tat in Wendlingen sieht die Polizei derzeit nicht. „Wir gehen von einem isolierten Fall aus“, sagte ein Polizeisprecher. (mit lsw)