Aktuell befindet sich das Geislinger Hospiz noch in der Planungsphase. Bis Ende des Jahres wird der Architekt das Baugesuch einreichen. „Und dann hoffen wir, dass wir im Frühjahr mit dem Bauen anfangen können“, sagt Georg Kolb, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Trägervereins Hospiz im Landkreis Göppingen.Wenn das Hospiz dann – wie geplant – im Sommer 2025 in Betrieb geht, wird es mit seinen sechs Tagesplätzen das erste Tageshospiz in Württemberg sein. Die nächsten entsprechenden Angebote gibt es in Mannheim und in Nürnberg, wie Kolb berichtet. „Das ist was ganz Neues.“

Entlastung für Angehörige

Im Tageshospiz sollen schwerstkranke Menschen mit zeitlich begrenzter Lebenserwartung, bei denen Palliativpflege erforderlich ist, ab dem frühen Vormittag bis zum Nachmittag – genaue Zeiten stehen noch nicht fest – aufgenommen und betreut werden, um Angehörige zu entlasten oder ihnen zu ermöglichen, ihrer beruflichen Tätigkeit weiterhin nachzugehen. „Da können die Gäste auch nur an einzelnen Tagen pro Woche kommen, wenn es ihre Krankenkasse entsprechend genehmigt hat“, informiert Georg Kolb. Ein Ziel dieser Maßnahme sei es, die kranken Menschen aus ihrer Isolation zu holen, in die sie sich oft verkriechen, und ihnen wieder Kontakt zu anderen Menschen zu ermöglichen. „Außerdem erhält ihr Tagesablauf auf diese Weise wieder eine Struktur“, nennt Kolb einen weiteren Grund.
Darüber hinaus hält das Geislinger Hospiz natürlich auch stationäre Plätze vor. Acht sollen es nach den neuesten Planungen werden, 1000 Quadratmeter Wohnfläche sind insgesamt geplant.

„Von Bevölkerung mitgetragen“

Für die Menschen, die im Hospiz betreut werden, kostet es nichts. 95 Prozent der Betriebskosten werden von den Krankenkassen übernommen, 5 Prozent muss der Trägerverein Hospiz selbst aufbringen. „Das geschieht durch die Mitgliedschaft im Verein und durch Spenden“, erläutert der Geschäftsführer. Deshalb sei es auch wichtig, dass das Hospiz „von der Bevölkerung mitgetragen wird“. Kolb nennt als Beispiel Aktionen wie die „Tour de Kreisle“, deren Spendenerlöse dem Hospiz zugutekommen, aber auch Spenden nach Chorauftritten, Konzerten „oder vom AlbTraum 100“. Von diesen Spenden wird – abgesehen von einem Investitionszuschlag der Krankenkassen – auch das Geislinger Hospiz gebaut.
Aber für die Außenanlagen auf dem 3000 Quadratmeter großen Hospizgelände sind diese Spendengelder nicht gedacht. Dieser Aufgabe nimmt sich der „Förderverein Hospiz im Oberen Filstal“ (siehe Infokasten) als erstem Projekt an und hofft dabei auf die Spendenbereitschaft der GZ-Leser bei der GZ-Aktion „Gemeinsam geht’s besser“.
„Vor allem hinter dem Hospiz-Gebäude, das nahe an der Heidenheimer Straße stehen wird, soll eine Art Park entstehen“, beschreibt Georg Kolb. Er denkt dabei an Bäume, Blumenrabatten, Rasenflächen und Wege. Es geht aber auch um die Zufahrtstraßen innerhalb des Geländes zum Gebäude und um Parkplätze für die Besucher. Denn wichtig ist es sowohl dem Trägerverein als auch dem Förderverein, „dass sich unsere Gäste dort richtig wohlfühlen.“
Georg Kolb ist „dankbar“, wie er sagt, dass es den Förderverein gibt, „weil es wichtig ist, dass das Bauvorhaben in Geislingen und im Oberen Filstal verankert ist.“ Der Förderverein löse sich nach Fertigstellung des Baus und des Außenbereichs nicht auf, sondern unterstütze das Hospiz im Anschluss weiterhin. „Etwa mit der Suche nach Ehrenamtlichen, die mit den Gästen spazierengehen oder deren Rollstuhl im Park spazieren schieben, ihnen vorlesen oder in der Küche dabei helfen, einzelne Mahlzeiten speziell auf den einzelnen Gast bezogen zu kochen“, schildert Georg Kolb einige Möglichkeiten.
Die Erfahrungen aus dem Hospiz in Göppingen-Faurndau, das im kommenden Jahr zehn Jahre alt wird, sind wertvoll. Um sie in Geislingen einzubringen, wird die Faurndauer Hospizleiterin Marta Alfia die Gesamtleitung beider Hospize übernehmen.

Der Förderverein unterstützt Trägerverein

Der „Förderverein Hospiz im Oberen Filstal e. V.“ wurde im Februar 2022 gegründet.
Vorsitzender des Fördervereins ist Klaus Meissner (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse), seine beiden Stellvertreter sind der Geislinger Oberbürgermeister Frank Dehmer  und der ehemalige Göppinger OB Guido Till. Außerdem gehören Georg Kolb, Hubert Rinklin (Geschäftsführer des Albwerks), die Bestatter Markus  und Hans-Peter Maichle, Kreisrätin Susanne Prinz und der katholische Dekan Martin Ehrler zum Vorstand.
Schirmherrin ist Nicole Razavi (Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen (CDU).

Alles zur GZ-Weihnachtsaktion „Gemeinsam geht‘s besser“

Helfen Mit Veranstaltungen können Sie die Projekte der GZ-Weihnachtsaktion „Gemeinsam geht‘s besser“ unterstützen. Möglich sind beispielsweise Konzerte, Kabarett-Abende, Benefiz-Essen, Basare, Partys oder Tombolas – zum Beispiel im Betrieb oder im Verein.
Geldspenden Sie können entscheiden, ob Sie für alle Projekte spenden oder für einzelne. Die Spendenkonten sind:
Kreissparkasse Göppingen IBAN: DE24 6105 0000 0006 0770 99
Volksbank Göppingen
IBAN: DE14 6106 0500 0608 0000 00
Jeder Spender wird in der GEISLINGER ZEITUNG ­genannt und erhält auf Wunsch eine Spendenbescheinigung (bitte Adresse angeben). Anonyme Spenden sind auch möglich (dies bitte auf der Überweisung vermerken).
Projektpartner Die sechs ausgewählten  Projektpartner der diesjährigen GZ-Weihnachtsaktion sind der Förderverein „Hospiz im Oberen Filstal“; Selina Schrag aus Eybach, die Pestalozzischule in Geislingen; der Verein Skatepark Geislingen, der Malteser Hilfsdienst für den Kinder- und Jugendhospizdienst und die SAB.
Bargeld Wer eine Spende bei der GZ vorbeibringen will, kann vorab einen Termin vereinbaren. Das Team der GEISLINGER ZEITUNG fährt auch zu Ihnen, um Ihre Spende abzuholen.
Kontakt Bei allen Fragen und Ideen rund um die ­GZ-Weihnachtsaktion  „Gemeinsam geht’s besser“ können Sie sich gerne an GZ-­Redakteur Ilja Siegemund wenden.
Er ist unter Telefon (07331) 202-47 oder per E-Mail an i.siegemund@swp.de zu erreichen.