Auch im Alb-Donau-Kreis nimmt die Altersarmut zu, erklärt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und bezieht sich dabei auf Zahlen des Statistischen Landesamts. Demnch ist die Zahl der Menschen, die im Alb-Donau-Kreis neben ihrer Rente auf Grundsicherung angewiesen sind, in den vergangenen zehn Jahren um 55 Prozent gestiegen. 1052 Bezieher von „Alters-Hartz-IV“ zählte der Kreis zuletzt, teilt die für die Region zuständige NGG-Geschäftsführerin Karin Brugger mit. Brugger nennt die Zahlen einen „Weckruf“ und fordert einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. „Zwar ist die Rentenkasse so gut gefüllt wie lange nicht, aber Geringverdiener profitieren kaum von der nächsten Erhöhung“, erklärt die Gewerkschafterin. Gerade Frauen und Alleinerziehenden bleibe trotz vieler Arbeitsjahre der Gang zum Sozialamt häufig nicht erspart. Verschärfen dürfte sich die Lage in den nächsten zwei Jahrzehnten: Nach einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung wird das Armutsrisiko besonders für die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er- und 1960er-Jahre steigen – von aktuell 15 auf 20 Prozent im Jahr 2036. Als armutsgefährdet gilt ein Rentner, dessen Netto-Einkommen unter 958 Euro monatlich liegt. Die NGG Ulm-Aalen-Göppingen plädiert für eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung.