Coronavirus-Infizierter war in Neu-Ulmer Kino
Wie Gesundheitsminister Manne Lucha am Mittwoch mitteilte, war der mit dem Coronavirus infizierte Göppinger nach seiner Rückkehr aus Italien auch in Neu-Ulm. Dort war er am Samstagabend im Kino Dietrich-Theater. Dort hatte er laut Stefan Brockmann vom Landesgesundheitsamt die 20-Uhr-Vorstellung des Films „Bad Boys for Life“ besucht.
Wie der Landkreis Neu-Ulm in einer Pressemitteilung schreibt, haben 138 Personen an diesem Abend den Film im Dietrich-Theater in Saal 8 gesehen.
Der Göppinger saß laut der Pressemitteilung in der Sitzreihe 2 auf Platz 13. Die Möglichkeit einer Ansteckung mit dem Coronavirus bestehe für Personen, die mindestens 15 Minuten in Gesicht-zu-Gesicht-Kontakt mit ihm waren. Der Personenkreis, auf den dies zutrifft, lasse sich im Nachhinein nicht näher abgrenzen. Besucher, die die oben genannte Aufführung besucht haben, sollen in den nächsten zehn Tagen auf Krankheitssymptome wie Fieber, Husten oder Schnupfen achten. Treten diese auf, müssen sie alle nicht notwendigen Kontakte zu anderen Personen minimieren und telefonisch ihren Hausarzt und das für ihren Wohnort zuständige Gesundheitsamt kontaktieren und auf den Kinobesuch hinweisen.
Freundin des Erkrankten ebenfalls in Behandlung
Aktuell in Behandlung in einer Klinik ist auch die Partnerin des 25-Jährigen sowie deren Vater. Die Frau lebe in Tübingen. „Sie weist unspezifischere Symptome auf“, erklärte Lucha.
Der erste infizierte Coronavirus-Patient in Baden-Württemberg hatte nach Angaben des Göppinger Landrats Edgar Wolff insgesamt 13 Kontaktpersonen. Bei ihnen seien bislang keine Viren nachgewiesen worden, berichtete der SWR am Mittwoch weiter.
Die Kontakte stammten aus Göppingen ebenso wie aus dem Kreis Tübingen und dem Alb-Donau-Kreis sowie aus Stuttgart.
Göppinger soll sich in Italien angesteckt haben
Der 25 Jahre alte Mann soll sich bei einem Italien-Urlaub angesteckt haben. Sein Gesundheitszustand ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums stabil. Er wird isoliert in einer Einrichtung der Alb Fils Kliniken in Göppingen behandelt.
Mann sitzt fünf Plätze neben dm Infizierten – Gesundheitsamt sieht keine Gefahr
Ein Mann schreibt dieser Zeitung, dass sein Sohn etwa fünf Plätze neben dem Infizierten gesessen hat. Das Gesundheitsamt habe ihm gesagt, dass er sich keine Sorgen machen müsse, weil er dem Betroffenen nicht 15 Minuten gegenüber gesessen hätte. Der Leser fürchtet dennoch, dass sein Sohn sich infiziert hat und das Virus nun weiter verbreitet. Die Praxis des Gesundheitsamtes bezeichnet er als verlogen.