Wie in vielen Kommunen landauf und landab, gibt es auch in Meßstetten mehr kleine Kinder als Kindergartenplätze. Die Stadtverwaltung reagiert darauf und plant eine Erweiterung des Kindergartens Bueloch. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie haben die Gemeinderäte des Technischen Ausschusses begrüßt, einstimmig genehmigten sie deshalb die Erstellung eines Vorentwurfs.
Hauptamtsleiter Thomas Berg informierte die Räte in der jüngsten öffentlichen Sitzung über den Status Quo in der Stadt. So sind gegenwärtig alle 561 Kindergartenplätze in der Gesamtstadt Meßstetten belegt, zum Teil bestehen sogar Überbelegungen und zusätzlich Wartelisten. „Unter Berücksichtigung dieser Fakten und entstehender Neubaugebiete besteht in den nächsten Jahren ein Bedarf von mindestens 115 weiteren Kindergartenplätzen“, prognostiziert Thomas Berg.
Meßstetten benötigt etwa 115 weitere Kindergartenplätze
Er betont ausdrücklich, dass es sich hierbei um eine grobe Schätzung handle, weil es keinen verlässlichen Planungszeitraum gebe. Wie schwierig hier exakte Vorhersagen sind, zeigt auch die Vergangenheit, ging man doch vor einigen Jahren noch davon aus, dass der Bedarf sinken würde.
Erste Abhilfe soll nun der evangelische Kindergarten Hossingen bringen, wo in diesem Sommer noch 20 neue Plätze entstehen. Das ist aber viel zu wenig. In der Kita Bueloch, so zeigte die von der Balinger Architektin Ute Hölle präsentierte Studie auf, könnten durch einen Erweiterungsbau recht zügig weitere 40 Plätze geschaffen werden. „Dennoch verbleibt eine Differenz, die in den nächsten Jahren voraussichtlich weitere Maßnahmen im Kindergartenbereich erforderlich macht“, bilanzierte Thomas Berg.
Meßstetten als familienfreundliche Stadt
Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft betonte, dass eine ausreichende Zahl an Betreuungsplätzen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unabdingbare Voraussetzung sei. „Als familienfreundliche Stadt und aufgrund der Tatsache, dass wir uns bezüglich Fachkräftemangels im Wettbewerb mit anderen Kommunen befinden, müssen sich Verwaltung und Gemeinderat ernsthaft damit auseinandersetzen, ausreichend Betreuungsplätze zu schaffen“, so der Schultes mit Blick auf die Bueloch-Pläne.
Wie hier eine Erweiterung aussehen könnte, zeigte Ute Hölle detailliert mit Fakten, Grundrissen, Skizzen und Bildern den Gemeinderäten. Die Lösung liegt laut ihrer Planung in einem zweigeschossigen Anbau, der ungefähr 12 auf 23 Meter groß ist, mittels eines Durchgangs (Zwischengelenk) ostseitig an das bestehende Kindergartengebäude angebunden wird und ein Pultdach bekommt.
Dies sei auch deshalb ideal, weil bei Neubauten laut gesetzlicher Vorschrift zwingend Photovoltaikanlagen mit aufs Dach müssen. Der Anbau soll zwei Gruppen- sowie Neben- und Funktionsräume bekommen. In Summe würde dann der Kindergarten Bueloch sieben Betreuungsgruppen beheimaten.
Verlieren würde man einen Teil des jetzigen Gartens, dafür stünde in Richtung der Bueloch-Schule aber ein weiteres Grundstück zur Verfügung, das ebenfalls der Stadt gehört, und das als neue Spielfläche unter freiem Himmel mitgenutzt werden könnte. Das von Ute Hölle vorgesehene Gebäude kommt als reiner Zweckbau daher, dennoch summieren sich die Baukosten für den Um- und Anbau auf über 2,2 Millionen Euro. Und das ist nur eine grobe Vorplanung. Die Gemeinderäte waren sich dennoch quer durch die Fraktionen einig, dass man dieses Geld aufbringen müsse. Das Gremium beauftragte Ute Hölle in der Folge einstimmig, nun einen konkreten Vorentwurf zu erarbeiten.
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Kindergartenplätze sind in Meßstetten verfügbar, und alle diese Plätze sind belegt. In den nächsten Jahren entsteht voraussichtlich ein Bedarf von mindestens 115 weiteren Plätzen.