In Garmisch-Partenkirchen gab es fünf Tote bei einem Zugunglück Anfang Juni 2022. „Nach ersten Erkenntnissen aus dem Zugunglück in Burgrain ist nicht auszuschließen, dass defekte Schwellen mitursächlich für den Unfall gewesen sein könnten“, teilte das Unternehmen mit. Wie sicher sind also die Gleise und Bahnstrecken?
Bahn prüft Schwellen nach tödlichem Zugunglück in Burgrain
Um die Sicherheit zu überprüfen, will die Bahn jetzt in Bayern, Baden-Württemberg und bundesweit insgesamt 180.000 Schwellen auf den Gleisen überprüfen. Doch wie viele Betonschwellen gibt es im deutschen Bahnschienennetz überhaupt?
So viele Betonschwellen gibt es im deutschen Schienennetz
Auch wenn die Ermittlungen der Unfallursache noch nicht abgeschlossen seien, habe man sich entschieden, „rein vorsorglich zahlreiche Schwellen“ zu überprüfen. Im Netz der Deutschen Bahn sind über 80 Millionen Betonschwellen verbaut. Bei der aktuell angekündigten Schwellenprüfung der Bahn werden also nur 2,25 Prozent der verbauten Betonschwellen untersucht.
Was ist eine Bahnschwelle?
Die Bahnschwelle oder kurz Schwelle ist ein Bauteil an den Bahnstrecken. Dabei handelt es sich um längliche Bauteile, die wie Balken quer unter den Gleisen angebracht sind, um die Schienen zu unterstützen.
Zugausfälle und Verspätungen wegen Schwellenprüfung der Bahn?
Es ist erfreulich, dass die Bahn weitere Schwellen prüft. Doch mit der angekündigte Vorsichtsmaßnahme sind Zugverspätungen und unter Umständen auch Zugausfälle verbunden - es „könne zu weiteren Einschränkungen im Schienennetz führen“, hieß es in der Mitteilung.
So viele Bahnschwellen müssen bereits ausgetauscht werden
Die Deutsche Bahn (DB) hatte bereits im Sommer bundesweit 200.000 Betonschwellen überprüft. Bei Schwellen eines bestimmten Bautyps und Herstellers waren „Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit“ aufgefallen. Rund 137.000 dieser Schwellen müssen ausgetauscht werden.
Hinweis auf Schwellenschaden kurz nach tödlichem Zugunglück
Im November wurde dann mitgeteilt, dass weitere 130.000 Schwellen anderer Hersteller überprüft werden sollten, bei denen die gleiche Gesteinsart verarbeitet wurde. Bereits kurz nach dem Unglück hatten sich die Hinweise gemehrt, dass Vorschäden an Betonschwellen eine Rolle gespielt haben könnten.
Was die Bahn für sichere Schwellen weiter unternimmt
Weiter hieß es in der Mitteilung, die Deutsche Bahn verschärfe die Regularien für Inspektionen. Demnach sollten künftig strengere Kriterien zur Klassifizierung schadhafter Schwellen mit einem bestimmten Zuschlagstoff gelten. Sollten Auffälligkeiten entdeckt werden, werde die Bahn umgehend reagieren und die Schwellen schnellstmöglich austauschen. Bis dahin könne es zu Langsamfahrstellen oder Streckensperrungen kommen.
Tote und Verletzte bei Zugunglück in Garmisch
Neben den fünf Toten wurden auch zahlreiche Menschen bei dem Zugunglück in Burgrain verletzt - einige zum Teil schwer. Bei dem Unglück in Garmisch-Partenkirchen war Anfang Juni vergangenen Jahres ein Regionalzug entgleist. Bei den Toten handelt es sich um vier Frauen sowie einen 13-Jähriger. Zudem wurden 16 Menschen schwer verletzt, etwa 50 leicht.