Nach der Kritik an seinen Aussagen nach der tödlichen Messerattacke im „Alten Botanischen Garten“ in Tübingen rudert Oberbürgermeister Boris Palmer zurück – zumindest teilweise. Am Donnerstag wird sich der Tübinger Gemeinderat mit dem Thema befassen.

Messerattacke in Tübingen: Kritik nach Palmers Aussage zu Drogenszene

Nachdem ein 27-Jähriger am Donnerstag, 23.03., einen 23-Jährigen im Alten Botanischen Garten erstochen haben soll, sprach Palmer in einem langen Post auf seiner Facebookseite von einem Verbrechen im Drogenmilieu. Ob die Tat mit Drogenkriminalität in Verbindung steht, war zu diesem Zeitpunkt jedoch völlig unklar. Die Polizei hatte erst die Ermittlungen aufgenommen. Der Tübinger Oberbürgermeister wurde für seine Aussage heftig kritisiert.

Messerattacke in Tübingen: Palmer rudert an manchen Stellen zurück

Nun sagte Palmer gegenüber dem SWR, dass er der Trauerphase zu wenig Raum gegeben habe. Er betonte, wenige Tage später, dass die Debatte besser und konstruktiver hätte verlaufen können. Die evangelische Dekanin habe ihn darauf hingewiesen. Er nehme sich das zu Herzen, so Palmer gegenüber dem SWR.

Palmer bleibt bei seiner Aussage zur Drogenszene

Der Oberbürgermeister bleibt jedoch bei seiner Aussage, dass die Drogenszene die Ursache des Angriffs mit dem Messer war. Viele Menschen in Tübingen würden sich fragen, wie es dazu kommen könne, dass am helllichten Tage in der Stadt ein Mensch getötet werde, so Palmer.

Gemeinderat beschäftigt sich mit Messerattacke

Der Tübinger Gemeinderat wird sich mit Palmers Reaktion, aber auch der Messerattacke selbst beschäftigen. Verbände und die Vertreter der Fraktionen im Tübinger Gemeinderat hatten Palmer kritisiert. Ein offener Brief wirft dem Oberbürgermeister Rassismus vor. Mehrere hundert Menschen haben ihn unterzeichnet.