Schon seit dem 19.02.2023 ist die 21-jährige Jasmin M. verschwunden. Damals erschien die junge Frau aus Eigeltingen-Heudorf (Landkreis Konstanz) plötzlich nicht mehr zur Arbeit. Die Ermittler schließen ein Gewaltverbrechen schon lange nicht mehr aus – aus guten Gründen: Ein Bekannter der Vermissten sitzt in Untersuchungshaft, hat den Ermittlern aber bisher nicht weitergeholfen. Deshalb weitet die Polizei die Suche aus, doch jetzt kommt ihr das wechselhafte Frühlingswetter in die Quere.
„Gestern und heute (10./11.5.) waren weitere Suchaktionen im Hochrhein in der Nähe von Bad Säckingen geplant. Doch sie mussten wegen des Hochwassers verschoben werden“, sagt Marcel Ferraro, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz. Sobald es das Wetter zulässt, würde die Suche im Rhein fortgesetzt. Schon Ende März hatten die Ermittler dort nach Jasmin M. gesucht – etwa 100 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt.

Verdächtiger Bekannter sitzt in U-Haft – und schweigt

Diese Spur ergab sich, nachdem die Polizei erfahren hatte, dass der 42 Jahre alte Verdächtige ein Boot besitzt. Meldungen, dass der Mann Jasmin M.s Ex-Freund sei, hatte Ferraro schon früher nicht bestätigt, aber gesagt, dass die Vermisste den 42-Jährigen kennt. Doch diese Ermittlungen gestalten sich schwierig. „Der Verdächtige äußert sich weiterhin nicht zur Tat“, sagt Ferraro. Verschiedene Ermittlungsansätze hätten dazu geführt, dass die Polizei den Hochrhein absucht. Welche Informationen genau die Suche veranlassten, wollte Ferraro aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.
Jedenfalls sind die Hinweise so stichhaltig, dass die Ermittler die Suche im Wasser so schnell wie möglich nachholen wollen. „Im Umfeld des Wohnorts und der Arbeitsstelle der Vermissten haben wir schon alles abgesucht“, erklärt Ferraro. Falls sich nach dieser Suche keine weiteren Spuren auf Jasmin M. ergeben, kann es gut sein, dass es danach vorerst keine weiteren Suchaktionen gibt. „Das passiert, falls sich keine Ansätze mehr ergeben, die eine Suche rechtfertigen.“ Speziell im Wasser und in der ländlichen Heimat der Vermissten sei es schwierig, Vermisste zu finden. Nichtsdestotrotz gehen die Ermittlungen weiter. „Es gibt noch genug Spuren und Hinweise, die wir auswerten können.“

Jasmin M. vermisst: Kommt es zu einem Gerichtsverfahren?

Wie geht es mit dem Tatverdächtigen weiter? Unter Umständen entscheiden auch ein Haftrichter und die Staatsanwaltschaft darüber. Die laut Ferraro sehr umfangreiche Akte müssten die Ermittler spätestens sechs Monate nach Beginn der Untersuchungshaft der Staatsanwaltschaft übergeben. Diese müsse entscheiden, ob die Akte vollständig ist oder Nachermittlungen nötig sind. „Dann würde ein Haftrichter entscheiden, ob die U-Haft weiter gerechtfertigt ist.“ Zu diesem Zeitpunkt werde auch festgelegt, ob sich der Verdächtige vor Gericht verantworten muss oder in die Freiheit entlassen wird.

Polizei bittet Bevölkerung um Hinweise zu Jasmin M.

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hilfe bei der Suche nach Jasmin: Wer hat in der Zeit von Samstag (18.02.2023) bis Freitag (24.02.2023) im süddeutschen Raum oder in den Grenzgebieten zur Schweiz und Österreich Beobachtungen gemacht? Wer kann im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Jasmin M. allgemein Hinweise oder speziell zu folgenden Fragen und Gegenständen Angaben machen:
  • Wer hat Jasmin M. im oben genannten Zeitraum wo, wann und mit wem gesehen?
  • Sind Ihnen folgende Fahrzeuge/Gegenstände in diesem Zusammenhang aufgefallen:
  • Orangener Volkswagen Bus/Van T4
  • Weißer FIAT Ducato Kastenwagen mit Werbeaufschrift
  • Schwarzer Toyota Corolla
  • Steppdecke mit gesteppter (Rosa) und samtiger Seite (Weinrot)
Hinweise nimmt die Kriminalpolizeidirektion Rottweil telefonisch unter 0741 477 8000 oder online über das Hinweisportal entgegen.