Wegen gestiegener Kosten möchte die Deutsche Post das Briefporto im kommenden Jahr erhöhen – und damit ein Jahr früher als vorgesehen. Eigentlich passt das Unternehmen alle drei Jahre seine Preise an, zuletzt 2022. Nun sollen bereits 2024 neue Gebühren gelten. „Eine Erhöhung der Preise fällt uns in Hinblick auf die berechtigten Interessen unserer Kundinnen und Kunden nicht leicht“, argumentierte Post-Managerin Nikola Hagleitner. Angesichts der Inflation, höherer Energiepreise, des jüngsten Tarifabschlusses sowie unerwartet stark abnehmender Briefmengen führe daran aber kein Weg vorbei.
Wie teuer ist das Porto in Deutschland aktuell? Und wie hoch soll der Preisanstieg ausfallen?

Postkarte, Brief und Päckchen: Welche Preise gelten aktuell?

Je nach Größe und Gewicht gelten für das zu versendende Produkt unterschiedliche Preise. Hier ein Überblick:

Briefe und Postkarten: So teuer sind die Briefmarken

  • Postkarte: 0,70 Euro
  • Standardbrief bis 20 Gramm: 0,85 Euro
  • Kompaktbrief bis 50 Gramm: 1,00 Euro
  • Großbrief bis 500 Gramm: 1,60 Euro
  • Maxibrief bis 1 Kg: 2,75 Euro
  • DHL Päckchen bis 2 Kg: 3,99 Euro

Kleines und großes Paket: So viel kostet der Versand

  • Päckchen S bis 2 Kg (35x25x10cm): 3,99 Euro
  • Päckchen M bis 2 Kg (60x30x15cm): 4,79 Euro
  • Paket bis 2 Kg (60x30x15 cm): 5,49 Euro
  • Paket bis 5 Kg (120x60x60cm): 6,99 Euro
  • Paket bis 10 Kg (120x60x60cm): 9,49 Euro
  • Paket bis 31,5 Kg (120x60x60cm): 16,49 Euro

Versand wird teurer: So viel soll das Porto kosten

Um welchen Betrag die Preise steigen sollen, ist noch unklar. Bereits beschlossen sind laut Deutscher Post Preiserhöhungen für bestimmte Produkte für Privatkunden im Paketbereich und für Geschäftskunden bei Werbepost. So steigt der Privatkundenpreis für das Zehn-Kilo-Paket zum 1. Juli von 9,49 auf 10,49 Euro.

Wer entscheidet über die Preise für Pakete und Co.?

Ob die Forderung einer Preissteigerung vonseiten der Deutschen Post realisiert wird und wann sie in Kraft tritt, ist noch unklar. Einfach so die Portogebühren verändern kann die Deutsche Post nämlich nicht. Stattdessen macht die Bundesnetzagentur Vorgaben, wie die Post an der Preisschraube drehen darf. Normalweise geschieht dies alle drei Jahre. Die aktuellen Preise gelten seit Anfang 2022, als sich der Inlandsstandardbrief von 80 auf 85 Cent verteuerte. Das jetzige Porto läuft planmäßig Ende 2024 aus.
Konkret beantragt die Post den Widerruf der sogenannten Price-Cap-Maßgrößenentscheidung, auf deren Basis die Briefpreise genehmigt wurden. Sie wurde in einer Zeit festgesetzt, als die Inflation vergleichsweise niedrig war. Der Spielraum für Preiserhöhungen liegt zwischen 2022 und 2024 bei insgesamt 4,6 Prozent. Zum Vergleich: Allein im vergangenen Jahr stiegen die allgemeinen Verbraucherpreise um 6,9 Prozent. Die von der Behörde unterstellten Kosten und Mengenentwicklungen seien so nicht eingetreten, argumentierte das Unternehmen.

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