Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt stellt die Weichen für die Zukunft des bayerischen Unternehmens mit Sitz in Taufkirchen. Oliver Dörre, der derzeit noch als Vorsitzender der Geschäftsführung des Rüstungskonzerns Thales Deutschland tätig ist, soll künftig den Konzern, der auch ein Werk in Ulm unterhält, führen. Dies habe der Aufsichtsrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, teilte der MDax-Neuling am Dienstag mit. Der noch amtierende Hensoldt-Chef Thomas Müller werde wenige Monate vor dem Ende seiner Bestellung aus dem Unternehmen ausscheiden. Dörre übernehme nahtlos – voraussichtlich zum 1. April 2024 – das Ruder.
Hensoldt vermeldete zuletzt ein deutliches Wachstum. Mit einem starken Auftragseingang von knapp zwei Milliarden Euro kletterte der Auftragsbestand auf das Rekordniveau von 5,4 Milliarden Euro. Am Standort in Ulm will der Konzern im kommenden Jahr rund 200 Stellen aufbauen. Derzeit sind dort etwa 2300 Beschäftigte tätig.

Oliver Dörre wird neuer Chef bei Hensoldt

Mit dem Beschluss habe der Aufsichtsrat eine frühzeitige und langfristige Nachfolgeplanung geregelt, heiß es von Seiten des Unternehmens. Zunächst soll Dörre bis spätestens Januar 2024 als weiteres Mitglied in den Vorstand von Hensoldt eintreten. Der scheidende und der neue Konzernchef sollen dann noch für einige Monate zusammenarbeiten, um eine reibungslose Nachfolge zu gewährleisten.
Wie Handelsblatt berichtet, habe Hensoldt mit Dörre „einen erfahrenen Rüstungsmanager gefunden“. Dieser ist aktuell noch Deutschlandchef des französischen Rüstungskonzerns Thales. Seit Ende 2016 war Dörre für den Bereich Vertrieb und Marketing zuständig. Eine weitere Stationen seiner Karriere war, so der Bericht des Handelsblatts, die österreichischen Frequentis, Hersteller für Flugsicherungssysteme und Software für Sicherheitsbehörden. Bis 2010 war Dörre Generalstabsoffizier der Luftwaffe.