Von Amazon-Chef Jeff Bezos wird behauptet, dass er bei internen Konferenzen einen Stuhl leer lasse. Dieser soll symbolisch für die Kunden und ihre Wünsche stehen. Auch wenn die Geschichte nicht stimmt, gilt der Online-Versender als kundenorientiert. Jetzt plant Amazon eine Neuerung, die Rücksendungen leichter machen könnte: Kunden dürfen gekaufte Waren vom 10. Oktober an unverpackt bei DHL abgeben. Dies berichtet das Magazin „Paketda“. Danach lassen sich Retouren einfach zu einem DHL-Shop bringen, in dem sich Mitarbeiter um die Verpackung, das Ausdrucken des Labels und den Versandt kümmern.
DHL bestätigt auf Anfrage den Test eines „neuen Service“ beim Retourenversand in „ausgewählten Partnerfilialen“. Ein bundesweiter Marktstart werde vorbereitet.

Filialbetreiber bereits benachrichtigt

DHL-Filialbetreiber wurden laut „Paketda“ bereits über den neuen Service „Retoure Unverpackt“ unterrichtet. In der Mitteilung heißt es, dass die Retouren in der Filialen gesammelt und „nach spätestens sieben Kalendertagen“ abtransportiert werden.
Unklar ist dadurch, wann das Geld für die zurückgeschickte Ware auf das Konto des Kunden zurück überwiesen wird. Amazon veranlasst derzeit bei Retouren in manchen Fällen die Rücküberweisung des Kaufpreises bereits, wenn die Ware in einer Packstation oder einem Shop registriert wird.
Im TV-Sender Sat.1 sagte eine Filialmitarbeiterin, dass es ihre Aufgabe sei, die Waren in der Amazon-Rücksendetüte zu verpacken. Es sei für sie allerdings schwierig, weil mit dem Vorgang auch das Risiko von Beschädigung bestehe, für das sie verantwortlich sei. Passt eine Ware aber nicht in die Versandtasche oder ist zerbrechlich, verlangt Amazon eine klassische Rücksendung mit Verpackung. Ob ein Produkt unverpackt abgegeben werden kann, ist auf der Internetseite zu sehen, wenn eine Zurücksendung ausgelöst wird. Dort steht dann „DHL-Abgabe – weder Verpackung noch Drucker erforderlich“, berichtet das Online-Portal techbook.de.
Damit in der Filiale ein Versandlabel gedruckt werden kann, ist aber ein QR-Code notwendig, den man zuvor von Amazon erhält und in der Filiale vorzeigen muss.

UPS macht es schon

Unverpackte Retouren bei Amazon sind laut „Paketda“ nichts komplett Neues. Schon seit einigen Jahren biete Amazon den Service zusammen mit UPS an. Auch dabei werden mehrere Artikel einer Retouren-Lieferung zusammengefasst. Es kann also auch dabei zu Verzögerungen kommen.