Am 21.05.2023 ging es im Sonntagskrimi mal wieder in die bayerische Landeshauptstadt: Im „Tatort: Game Overaus München bekamen es die Kommissare mit dem kaltblütigen Mord an einer jungen Polizistin zu tun. Die Ermittlungen führten sie in die E-Sport-Szene.
Lohnte sich das Einschalten an diesem Sonntag? Worum ging es genau und welche Darsteller waren im Cast? Alle Infos zum Münchner Krimi erfahrt ihr hier.

„Tatort: Game Over“: Das ist der neue Krimi aus München

Verkehrskontrolle auf einer Brücke über der Autobahn: Weil ein Rücklicht des alten Daimlers defekt ist, verlangt die junge Streifenpolizistin Auskunft vom Fahrer – und wird durchs Seitenfenster mit drei Schüssen niedergestreckt. Der Zuschauer erlebt die an schockierende echte Fälle erinnernde Gewalttat in diesem „Tatort“ aus dem Blickwinkel des Kollegen der Beamtin, der im Streifenwagen geblieben ist und alles fassungslos mitansehen muss. Als die Polizistin kurz darauf im Krankenhaus an ihren Verletzungen stirbt, ist der Ermittlungsdruck im Krimi „Tatort: Game Over“ groß und lastet schwer auf den beiden Kommissaren Franz Leitmayr und Ivo Batic. Dazu kommt, dass die beiden älteren Herren mit einer Welt konfrontiert werden, die nicht die ihre ist: Sie tauchen tief ein in die Szene junger Computerspieler, die sich bei lukrativen E-Sport-Wettkämpfen am Joystick messen.

„Tatort: Game Over“: Handlung am 21.05.2023

Natürlich werden nach den Schüssen auf die Polizistin sofort alle Hebel des Ermittlungsapparates in Bewegung gesetzt, und schon bald wird das Auto, aus dem heraus die Beamtin getötet wurde, in einer nahen Kiesgrube sichergestellt. Im Kofferraum des ausgebrannten Wracks finden Leitmayr und Batic eine verkohlte Leiche, eine erste Spur führt in die Luxuswohnung eines Computerspielers, dessen dort mit ihm wohnende Schwester Verena Hetsch den Beamten keine Hilfe ist. Dafür gibt es viele Erkenntnisse aus dem sichergestellten PC: Der Gamer war Mitglied einer Gruppe von Spielern, die sich auf das Ballerspiel „Counter-Strike“ spezialisiert haben und deren Kampfnamen wie „Streifenhörnchen“ oder „Walther PPK“ darauf schließen lassen, dass es sich um Polizisten handelt. Mithilfe des in der E-Sport-Szene bekannten und enorm erfolgreichen jungen Zockers Oskar Weber, der von seinem ehrgeizigen Vater Patrick unterstützt wird, versuchen die Ermittler und ihr Computer-affiner Kollege Kalli Hammermann herauszufinden, welche Kollegen sich hinter diesen Namen verstecken.
Als ein Polizist und Gamer in seiner Wohnung tot gefunden wird, nimmt der Druck auf Batic, Leitmayr und den deutlich jüngeren Kalli weiter zu – und die Ermittlungen entwickeln sich in eine Richtung, mit der niemand rechnen konnte. Mal schauen, ob der süße alte Dackel Lucky, dessen sich Leitmayr nach einigem Granteln liebevoll annimmt, auch in den künftigen Fällen aus München einen Platz hat. Dass der Kommissar ein ausgemachter Tierfreund ist, wird ja gleich zu Beginn dieses „Tatorts“ klar: Er betrachtet vor dem Gorillakäfig im Zoo fasziniert einen mürrischen Silberrücken, der ihn doch sehr an seinen langjährigen Kollegen und besten Freund Ivo Batic erinnert.
E-Sportler Oskar (Yuri Völsch, l.) und sein Vater (Oliver Wnuk) wollen unbedingt den Sieg beim nächsten Turnier – selbst auf Kosten der Ermittlungen.
E-Sportler Oskar (Yuri Völsch, l.) und sein Vater (Oliver Wnuk) wollen unbedingt den Sieg beim nächsten Turnier – selbst auf Kosten der Ermittlungen.
© Foto: BR/Bavaria Fiction GmbH/Claudia Milutinov

„Tatort“ Kritik: Wie ist „Game Over“ aus München?

Regisseur Lancelot von Naso schildert ein interessantes und in Fernsehkrimis wenig beleuchtetes Milieu, nimmt sich nach rasantem und vielversprechendem Start im Mittelteil aber zu viel Zeit für Nebensächlichkeiten – so geht dem neuen „Tatort“ aus München allzu schnell die Luft aus.
Die Suche nach den Identitäten der Kollegen ist ein umständliches und langwieriges Verfahren, das eindeutig zu lange dauert. Auch ein Nebenstrang der Handlung rund um ein kleines Familiendrama im Hause Weber lenkt vom eigentlichen Plot ab und ist nicht gerade spannungsfördernd.
Das bringt dem Sonntagskrimi aus München zwei von vier Pistolen ein: Puh! Eher was für echte Fans.

„Tatort: Game Over“: Besetzung am 21.05.2023

Neben den Hauptdarstellern sind in diesem Krimi auch wieder einige Episodenrollen zu sehen. Wer die Darsteller im Cast sind, erfahrt ihr hier:
Rolle – Schauspieler
  • Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
  • Ivo Batic – Miroslav Nemec
  • Kalli Hammermann – Ferdinand Hofer
  • Oskar Weber – Yuri Völsch
  • Patrick Weber – Oliver Wnuk
  • Ursula Weber – Marie Burchard
  • Torben Seufert – Jan Bülow
  • Verena Hetsch – Lea van Acken
  • Lena Wagensonner – Xenia Benevolenskaya
  • Ritschy Semmler – Stefan Betz
  • Steinbrecher – Robert Joseph Bartl
  • Michael Hetsch – Mauricio Hölzemann
  • Reinhard Höferer – Christian A. Koch
  • Gerlinde Wagensonner – Corinna Binzer
  • Andreas Jaschke – Rouven Magnus

„Tatort“ am Sonntag: Sendetermine und Mediathek

Alle Sendetermine des neuen „Tatort“ aus München auf einen Blick:
  • Sonntag, 21.05.2023, um 20:15 Uhr im Ersten
  • Sonntag, 21.05.2023, um 21:45 Uhr auf ONE
  • Montag, 22.05.2023, um 03:25 Uhr auf ONE
  • Dienstag, 23.05.2023, um 00:30 Uhr im Ersten
In der ARD Mediathek ist der „Tatort“ im Livestream zu verfolgen. Für gewöhnlich steht der Krimi dort nach der Ausstrahlung auch noch bis zu sechs Monate als Wiederholung zur Verfügung.