Nach dem WM-Debakel steht für Bundestrainer Hansi Flick die Kader-Nominierung für die bevorstehenden Länderspiele gegen Peru und Belgien an. Laut Flick dürfen sich die Fans auf einige Überraschungen freuen. Fest steht schon jetzt, dass er auf bewährte Kräfte wie Thomas Müller und Ilkay Gündogan verzichten wird. Die Neuen müssten keine „klaren Stammspieler“ im Verein sein, betonte der Bundestrainer. Wichtig sei „das Potenzial, uns mittelfristig auf einer bestimmten Position weiterzuhelfen“.
Wir haben acht Kandidaten, die für eine Kader-Nominierung infrage kämen, näher unter die Lupe genommen.

Wann nominiert Flick den Deutschland-Kader?

Bundestrainer Hansi Flick benennt an diesem Freitag, den 17.3.2023, seinen Kader für die anstehenden Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft. Erster Gegner am 25. März in Mainz ist Peru, drei Tage später trifft das deutsche Team dann in Köln auf Belgien.

Diese Spieler hoffen auf eine Nominierung durch Hansi Flick

Kevin Schade statt Thomas Müller, Vitaly Janelt statt Ilkay Gündogan: Wenn Hansi Flick mit der ersten Kadernominierung nach dem WM-Debakel am Freitag den Neustart einläutet, werden sich die Fußball-Fans an weniger bekannte Namen gewöhnen müssen.
Ein Überblick zu den möglichen Kandidaten für eine Nominierung:

Luca Netz (19/Borussia Mönchengladbach)

Zwar steht der U21-Nationalspieler in Gladbach noch im Schatten von Ramy Bensebaini – doch dieser soll im Sommer nach Dortmund wechseln. Flick hatte den Linksverteidiger auf wärmste Empfehlung seines Zuarbeiters Hermann Gerland schon für die WM im Blick.

Florian Wirtz (19/Bayer Leverkusen)

Wegen eines Kreuzbandrisses verpasste Wirtz die WM wegen seines Kreuzbandrisses. Das war auch auch für Flick „ein harter Schlag“. Umso größer ist die Vorfreude auf den technisch begabten Mittelfeldmann, der jetzt laut Bundestrainer „ein noch besserer Spieler ist“. Dass Wirtz „im Eins-gegen-Eins an den Leuten vorbeikommt, ist eine neue Qualität“.

Kevin Schade (21/FC Brentford)

Schade betonte, dass die DFB-Elf sein „Traumziel“ sei. Der im Winter auf Leihbasis aus Freiburg auf die Insel gewechselte Außenstürmer hat in der U21 in fünf Spielen vier Mal getroffen. Im Sommer wird eine Ablöse von 25 Millionen Euro fällig – Rekord für beide Klubs. Flick schickte ihm nach seinem Transfer eine Motivations-Nachricht.

Malick Thiaw (21/AC Mailand)

Dem Ex-Schalker reichten bereits die ersten 90 Minuten in der Champions League, um beim großen AC Mailand zur „neuen Legende“ aufzusteigen. So zumindest titelte es die Gazzetta dello Sport nach dem 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Tottenham. Auch im Rückspiel wusste der erst 21-jährige Innenverteidiger zu überzeugen. Bei Milan lerne er von Abwehrlegende Paolo Maldini, sagte der U21-Nationalspieler, Italien sei „die perfekte Defensivschule“. Im Verein spielt er Dreierkette, die Flick testen will.
Wurde bei Milan auf Anhieb zum Leistungsträger: Malick Thiaw.
Wurde bei Milan auf Anhieb zum Leistungsträger: Malick Thiaw.
© Foto: MIGUEL MEDINA/afp

Mergim Berisha (24/FC Augsburg)

Unter FCA-Coach Enrico Maaßen spielt Mergim Berisha aktuell eine starke Saison. Am vergangenen Wochenende traf der Stürmer gegen den FC Bayern vor den Augen des Bundestrainers doppelt. Torwart Rafal Gikiewicz stellte ihn sogar über zwei Weltstars. „Er hat gute Tore geschossen und gegen Upamecano gute Zweikämpfe gewonnen – mehr als Mbappe und Messi“, sagte er nach Berishas Doppelpack. In vier Spielen gegen den Rekordmeister hat er fünfmal getroffen.

Vitaly Janelt (24/FC Brentford)

Als der defensive Mittelfeldspieler Flick im Februar 2022 in London traf, glaubte er an einen Zufall. Doch der Nationaltrainer habe ihm „bestätigt“, dass er seinetwegen gekommen sei. Seit seinem Wechsel 2020 für 600.000 Euro von Bochum auf die Insel ist der Marktwert des ehemaligen U21-Europameisters um das 26-fache gestiegen.

Rani Khedira (29) und Robin Knoche (30/beide Union Berlin)

Das Defensiv-Duo von Union Berlin ist zwar im reiferen Fußballeralter, Flick aber vom Höhenflug der Köpenicker beeindruckt. Khedira habe er schon für Katar auf dem Zettel gehabt, sagte er. Sami Khediras Bruder ist auf der 6er-Position beheimatet, während Robin Knoche bei Union in der Innenverteidigung agiert.