Der Dreikampf tobt wie nie zuvor: Zwei Spieltage vor dem Zweitliga-Saisonende ist im Rennen um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga noch nichts entschieden. Spitzenreiter Darmstadt 98 und Verfolger 1. FC Heidenheim haben mit ihren Niederlagen die Tür für den Hamburger SV am Sonntag wieder aufgemacht. Darmstadt (64 Punkte), Heidenheim (61) und der HSV (60) liegen innerhalb von vier Zählern.
Die Hamburger setzten mit dem 5:1 (4:0) bei Jahn Regensburg ein Ausrufezeichen. Torjäger Robert Glatzel, der ehemalige Heidenheimer, leitete mit seinem 19. Saisontor (5.) den ersten Auswärtserfolg nach zuletzt sieben Spielen ohne Sieg ein. Sonny Kittel mit einem Doppelpack (17./Elfmeter nach Foul an Glatzel und 45.+1) sowie Miro Muheim (30.) sorgten schon vor dem Wechsel für klare Verhältnisse. Kaan Caliskaner (57.) erzielte vor 15 210 Zuschauern das 1:4 für Regensburg, ehe Filip Bilbija (81.) den alten Abstand wieder herstellte. Am kommenden Samstag kann der HSV gegen die SpVgg Greuther Fürth nachlegen.

24. Treffer von Kleindienst

Einen Rückschlag gab es für Heidenheim. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt verlor beim SC Paderborn trotz zwischenzeitlicher Führung mit 2:3 (2:1). Tim Kleindienst (30.) mit seinem 24. Saisontor und Denis Thomalla (37.) hatten das Spiel nach dem Rückstand durch Kai Klefisch (26.) noch für die Heidenheimer gedreht. Ein Doppelschlag durch Marvin Pieringer (50.) und Florent Muslija (52.) brachte Paderborn jedoch wieder auf die Siegerstraße.
In den verbleibenden beiden Spielen gegen die beiden stark abstiegsgefährdeten Tabellenletzten SV Sandhausen und Regensburg hat Heidenheim jedoch weiterhin die Möglichkeiten, den direkten Aufstieg perfekt zu machen.
Dass es mit dem Heidenheimer Aufstieg an diesem Sonntag noch nichts werden würde, zeichnete sich durch die frühe 2:0-Führung des HSV schnell ab. Die Ostalb-Kicker waren informiert, da die Zwischenstände viertelstündlich auf der Anzeigetafel eingeblendet wurden.
Die „Lilien“ aus Darmstadt haben derweil auch ihre zweite Aufstiegschance nacheinander verpatzt. Eine Woche nach der Pleite gegen den FC St. Pauli (0:3) verloren die Hessen auch bei Hannover 96 mit 1:2 (1:2). Vor 30 000 Zuschauern brachte Havard Nielsen die Niedersachsen in Führung (10.). In der 32. Minute erhöhte Cedric Teuchert mit seinem 13. Saisontor auf 2:0, ehe die Gäste durch Phillip Tietz (43.), der zum elften Mal in dieser Saison traf, herankamen.

Gleich zweimal Gelb-Rot

In der Schlussphase sahen die Darmstädter Matthias Bader (86.) und Braydon Manu (90.+3) jeweils die Gelb-Rote Karte. Darmstadt hat bereits am Freitagabend gegen den 1. FC Magdeburg seinen dritten Matchball. Die bisherigen Verfolger des Spitzentrios, der FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf, hatten sich am Samstagabend gegenseitig um ihre wohl letzte Chance gebracht, noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Die früheren Erstligisten trennten sich 0:0. Beide Vereine liegen sechs Punkte hinter Hamburg. Und zwischen den HSV sowie St. Pauli auf Rang fünf und Düsseldorf auf Platz sechs hat sich mit dem Heimerfolg gegen Heidenheim der SC Paderborn geschoben, der wie die Kiez-Kicker und die Düsseldorfer 54 Punkte auf dem Konto haben.

Für Sandhausen sieht es düster aus

Im Tabellenkeller sieht es für Sandhausen (1:2 gegen Hansa Rostock) und Regensburg (beide 28 Punkte) düster aus. Beide Klubs stehen mit mehr als einem Bein in der 3. Liga, Arminia Bielefeld auf dem Relegationsplatz (33 Zähler) ist kaum noch in Reichweite. Bielefeld hat durch den Dreier beim 1. FC Kaiserslautern (2:1) neue Hoffnung geschöpft. „Wir sind froh über den Sieg“, sagte Arminia-Coach Uwe Koschinat: „Wir müssen nächstes Wochenende nachlegen.“