Das Achtelfinal-Rückspiel zwischen Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain (PSG) (Mittwoch, 21 Uhr/Sky) in der Champions League wird vor leeren Rängen im Prinzenparkstadion stattfinden. Das teilt die Pariser Polizeipräfektur mit. Man handle nach den vom nationalen Krisenstab beschlossenen Maßnahmen. Die Champions-League-Partie von RB Leipzig gegen Tottenham Hotspur am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) findet hingegen vor Zuschauern statt.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatte Frankreich am Sonntagabend grundsätzlich Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen untersagt. Bisher haben sich in Frankreich mehr als 1100 Menschen mit dem Virus angesteckt – 19 Infizierte starben.
Partie zwischen PSG und Straßburg wurde am Samstag abgesagt
Das für Samstag angesetzte Liga-Spiel von PSG bei Racing Straßburg war wegen des Virus ausgefallen und auf einen späteren, noch nicht festgelegten Zeitpunkt verlegt worden.
Durch die Maßnahme ändern sich schließlich nicht nur viele Dinge für BVB-Coach Lucien Favre und sein Team, das wie der Gegner auf seine Fans wird verzichten müssen. Auch zum Beispiel die Frage, wer die Fans entschädigt, die bereits Tickets, Reisen und Übernachtungen nach Paris gebucht haben, wird im Raum stehen. Das Hinspiel hatte der BVB mit 2:1 gewonnen.
BVB vs. PSG: Mixed Zone bleibt am Mittwoch geschlossen
Der französischen Sportzeitung „L'Équipe“ zufolge hatte es zuvor zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen in der Arena gegeben. So sei das gesamte Stadion desinfiziert worden. Die UEFA gab derweil bekannt, dass nach dem Spiel in Paris keine Mixed Zone mit Gelegenheit für Gespräche von Journalisten mit Spielern stattfinden wird. Nur Journalisten der am Spielfeldrand zugelassenen TV-Sender dürften Interviews führen.
Die Führungsspitze des BVB hatte zuvor beschlossen, nicht wie gewohnt mit Sponsoren und Medienvertretern nach Paris zu fliegen, sondern separat im kleinen Kreis. Bereits unter der Woche hatte der Klub mitgeteilt, dass Spieler und Trainer vorübergehend keine Fotos machen und Autogramme schreiben werden. Zudem werde es, „bis das Coronavirus insgesamt eingedämmt ist“, kein öffentliches Training stattfinden. „Damit soll eine mögliche Tür für 'Covid-19' in die Mannschaftskabine geschlossen werden“, hatte der BVB mitgeteilt.
Geisterspiele drohen auch in der Bundesliga
Auch der deutschen Bundesliga drohen in dieser Woche einige Geisterspiele, beispielsweise beim Revierderby am Samstag zwischen den Dortmundern und dem FC Schalke 04. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte am Sonntagnachmittag empfohlen, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gab am Sonntagabend in der Talkshow „Anne Will“ bekannt, dass er Spahns Vorschlag nachkommen werde. „Wir werden die Empfehlung, die der Bundesgesundheitsminister gemacht hat, in NRW umsetzen“, sagte Laumann. Das bedeutet für alle Spiele in Nordrhein-Westfalen: Bis auf Weiteres sollen Bundesligaspiele tatsächlich ohne Fans ausgetragen werden. Das Revierderby zwischen Schalke und Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) soll demnach vor leeren Rängen stattfinden. Gefährdet sind drei weitere Partien in der kommenden Woche:
- Gladbach gegen Köln (Mittwoch um 18 Uhr)
- Düsseldorf gegen Paderborn (Freitag um 20:30 Uhr)
- Köln gegen Mainz (Freitag um 20:30 Uhr)
Stuttgart gegen Bielefeld findet wie geplant statt
Das für Montagabend angesetzte Spitzenspiel in der 2. Bundesliga zwischen dem VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld soll hingegen wie geplant vor Zuschauern stattfinden. Der VfB und die zuständigen Behörden befinden sich am Montagvormittag über die Situation im Austausch.