Der FC Bayern München ist im Viertelfinale der UEFA Champions League ausgeschieden. Nach der deutlichen 0:3-Niederlage im Hinspiel bei Manchester City hätte es im Rückspiel am Mittwochabend deutlich mehr als ein 1:1 gebraucht, um das Halbfinale zu erreichen. Die internationale Presse verzichtet nach dem Ausscheiden des deutschen Rekordmeisters jedoch größtenteils auf Spott und Kritik. Von einem „vulkanischen Spiel“ der Bayern ist die Rede, das jedoch dem „Bataillon der Leidenschaft“ nichts anhaben konnte. Auch der Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel ist Thema in der Presse.
Internationale Pressestimmen zu Bayern gegen Man City
Im Viertelfinal-Rückspiel kommt der deutsche Rekordmeister FC Bayern nicht über ein 1:1 gegen Manchester City hinaus. Die internationale Presse titelt folgendermaßen:
Großbritannien
- „Daily Mail“: „Ja, Manchester City ging mit einem Vorsprung von drei Toren ins Rückspiel dieses Champions-League-Viertelfinales. Aber die Art und Weise, wie sie dem Bataillon der Leidenschaft standhielten, das durch die prächtige Allianz Arena wirbelte, und wie sie ihre Führung verteidigten, um insgesamt mit 4:1 zu gewinnen, lieferte ein weiteres Beispiel für den Charakter sowie das bezaubernde Talent, das in ihnen steckt.“
- „The Guardian“: „Dass Manchester City so gelassen an dem sechsfachen Europameister vorbei segelt, zeigt, wie weit Pep Guardiola den Verein schon gebracht hat. Die große Frage ist nun, ob sie den Weg zu Ende gehen und ihn endlich mit dem Ruhm eines ersten Champions-League-Triumphs besiegeln.“
Spanien
- „Mundo Deportivo“: „Manchester City ist die Mannschaft, die im Halbfinale der Champions League auf Real Madrid treffen wird. Es ist eine Begegnung, die alle als vorgezogenes Endspiel sehen. In München hat City seine Aufgabe erfüllt und Unentschieden gegen ein Bayern München gespielt, das sich gewehrt und trotz des Ergebnisses aus der Partie im Etihad sich nicht aufgegeben hat.“
- „El País“: „Man solle mit Stolz bis zum Ende kämpfen, stand auf einem Spruchband in der Kurve, wo die glühendsten Bayern-Anhänger sind. Gezwungen, die drei Tore von Manchester City aus dem Hinspiel aufzuholen, ging es in dem Duell darum, das Heldentum eines Vereins zu beweisen, der seine Legende teilweise in Nächten unmöglicher Spiele geschrieben hat. City hat das vulkanische Spiel Tuchels überlebt.“
Italien
- „Gazzetta dello Sport“: „Die bessere Mannschaft aus beiden Begegnungen ist weitergekommen, diejenige, die das Gefühl der Überlegenheit vermittelt hat und die nun zum dritten Mal hintereinander ins Halbfinale zieht.“
Frankreich
- „L'Équipe“: „Bayern hat sich an diesem Mittwoch lange erlaubt, an seine (geringen) Qualifikationschancen zu glauben, und der deutsche Club hat in der ersten Halbzeit gedrängt, hart darauf gedrängt, Manchester City zu destabilisieren. Aber die Mannschaft von Thomas Tuchel, ebenso angespannt wie ihr Trainer, (...) konnte den starken Trend aus dem Hinspiel nicht umkehren.“
Österreich
- „Kronen Zeitung“: „Bayern München verpasst das Aufstiegswunder.“
- „Kurier“: „Das Wunder blieb also aus. Die Münchner holten gegen Manchester City ein 1:1 und schieden aus. City trifft auf Real.“
Schweiz
- „Blick“: „Und zwei! Nach dem Pokal fliegt Bayern München aus dem zweiten von drei Wettbewerben, die man diese Saison gewinnen wollte. Weil man dessen Erreichung gefährdet sah, wechselte man an der Säbener Straße den Übungsleiter. Und man kann nach nicht ganz einem Monat Thomas Tuchel konstatieren: Alle Ziele verfehlt.“
Ex-Bayern-Stars kritisieren Schiedsrichter Turpin
Nicht nur Trainer Thomas Tuchel fand die Schiedsrichter-Leistung beim Champions-League-K.o. des FC Bayern München gegen Manchester City katastrophal. Auch ehemalige Bayern-Profis äußerten sich während des Viertelfinal-Rückspiels am Mittwoch bei Twitter kritisch über die Entscheidungen des Gespanns um den französischen Hauptschiedsrichter Clément Turpin.
„Zwei Elfmeter, die niemals ein Elfmeter hätten sein dürfen. Ich hasse das“, schrieb der frühere Münchner Abwehrspieler Mats Hummels. Auch sein Weltmeister-Teamkollege Jerome Boateng fragte sich bei den Elfmeter-Szenen: „Wo ist der VAR?“ Dass der Videoschiedsrichter Turpins Entscheidungen nicht korrigierte, war für den aktuellen Profi von Olympique Lyon „ein Witz“. Mario Götze, von 2013 bis 2016 bei den Bayern, schrieb das Wort „Referees“ (Schiedsrichter) und fügte ein nachdenklich dreinschauendes Emoji an.