Für die Adler Mannheim ist die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga mit Halbfinal-Frust zu Ende gegangen. Der achtmalige Meister musste am Ostermontag beim 0:2 (0:1, 0:0, 0:1) die entscheidende vierte Niederlage gegen den ERC Ingolstadt hinnehmen. Erstmals seit 2015 zogen die Ingolstädter damit wieder in die Endspielserie ein, in der sie von Freitag an auf den EHC Red Bull München oder die Grizzlys Wolfsburg treffen.
Ein siebtes Halbfinale wollten sich die Mannheimer erkämpfen, die dritte Heimniederlage im Halbfinale gegen den Vorrunden-Zweiten Ingolstadt besiegelte aber das Ausscheiden der Mannschaft von Trainer Bill Stewart. „Es ist immer scheiße, wenn du ausscheidest. Ich denke, wir haben ein gutes Spiel gemacht. Aber wenn du kein Tor machst, gewinnst du halt nicht“, sagte Mannheims frühere NHL-Verteidiger Korbinian Holzer bei MagentaSport.
Adler früh in Rückstand
Vor 13 600 Zuschauern in der ausverkauften Halle liefen die Mannheimer früh einem Rückstand hinterher, Wayne Simpson traf für den ERC. Ingolstadts Torhüter Kevin Reich war für die Adler von Trainer Bill Stewart im gesamten Spiel nicht zu überwinden. Auch die Rückkehr von Nationalstürmer David Wolf, der nach einer Prügelattacke für drei Spiele gesperrt worden war, half den Adlern nicht. Der zweite Treffer der Ingolstädter von Stefan Matteau fiel erst 0,6 Sekunden vor dem Ende.
Ingolstadt bestätigt guten Ruf
„Wir haben uns das ganze Jahr ein bisschen schwer getan mit verschiedenen Sachen. Es ist schwer zu analysieren direkt nach dem Spiel, das werden wir intensiv aufarbeiten“, sagte Holzer. Mannheim wartet auf den ersten Finaleinzug seit 2019. Die Ingolstädter bestätigten in den Playoffs den Eindruck aus der starken Vorrunde, die sie in der ersten Saison unter dem kanadischen Trainer Mark French als Zweiter abgeschlossen hatten.
Wolfsburg defensiv entschlossen
Bei den Grizzlys Wolfsburg verlor der dreimalige deutsche Meister aus München am Ostermontag das sechste Aufeinandertreffen mit 2:3 (0:1, 1:2, 1:0) und vergab damit die erste Chance, die Serie für sich zu entscheiden. Der Hauptrundensieger und Herausforderer haben nun jeweils dreimal gewonnen. Am Mittwoch kommt es an der Isar zum Showdown. „Wer gedacht hat, dass wir hier locker durchmarschieren, der hat sich getäuscht“, sagte Nationalstürmer Yasin Ehliz.
In Wolfsburg verteidigten die Gastgeber vor 4022 Zuschauern im sechsten Duell mit viel Leidenschaft und hatten in Torhüter Dustin Strahlmeier erneut einen starken Rückhalt. München entwickelte mehr Zug nach vorn, schoss wesentlich häufiger aufs Tor. Die Gastgeber trafen kaltschnäuzig.
Frauen haben Viertelfinale im Visier
Die deutschen Eishockeyspielerinnen haben bei der WM in Brampton/Kanada ihren zweiten Sieg gefeiert und nehmen Kurs aufs Viertelfinale. Das Team von Bundestrainer Thomas Schädler gewann gegen Frankreich 3:0. Vor dem letzten Gruppenspiel gegen Ungarn an diesem Dienstag liegt die DEB-Auswahl auf Platz zwei hinter Finnland. dpa