Forscher des Instituts für Evolution und Ökologie in Tübingen empfehlen für insektenfreundliche Wiesen späteres und selteneres Mähen. Dass es immer weniger Insekten gebe, hänge auch mit der derzeit üblichen Bewirtschaftungsform von Wiesen zusammen, erklärte Professor Oliver Betz. Wiesen würden zu früh und zu häufig gemäht.

Wiesenpflanzen: Nicht vor Blüte- und Samenreife mähen

Wiesenpflanzen, die Nahrung und Lebensraum für Insekten sind, brauchten durchschnittlich sechs Wochen bis zur Blüte und Samenreife. Besonders Streuobstwiesen, Wegränder, öffentliche Grünflächen sowie Grünanlagen in Privatgärten und Gewerbegebieten sollten wenig und nicht zu kurz gemäht werden. Für Streuobstwiesen gelte: „Das erste Mal im Jahr erst ab Mitte Juni und insgesamt höchstens zweimal pro Jahr.“ Wo Pflanzen und Insekten zerstört würden, werde auch Vögeln und Fledermäusen die Nahrungsgrundlage entzogen.
Mähgut sollte entfernt werden, damit die Böden offener für nachwachsende Kräuter und mager bleiben. Im Winter sollten zehn Prozent der Wiesenflächen ungemäht als Winterquartier für Insekten und Futterquelle für Vögel zur Verfügung stehen.