Von Mitte März bis Mitte Mai wachsen Bälauchblätter im Wald. Danach beginnt der Bärlauch zu blühen. Giftig wird er entgegen dem Gerücht aber nicht. Das Wildkraut verliert lediglich an Geschmack und die Blätter werden fasrig. Gefährlich wird es erst, wenn man Bärlauch mit anderen, giftigen Pflanzen verwechselt.
Bärlauch erkennen und unterscheiden – Verwechslungsgefahr
Verwechselt werden kann Bärlauch mit Maiglöckchen, dem gefleckten Aronstab und der Herbstzeitlosen. Damit das nicht passiert, sollte man auf bestimmte Merkmale achten:
- Wichtigste Regel zuerst: Die Pflanzen sollten draußen vor Ort bestimmt werden. Sind die Blätter erst im Korb, ist es im Nachhinein viel schwieriger, sie zu unterscheiden.
- Das markanteste Unterscheidungsmerkmal ist wohl der starke Knoblauchgeruch, der entsteht, wenn man das Blatt zwischen den Fingern reibt. Aber: Sind schon einige Blätter zwischen den Fingern gerieben worden, riechen diese irgendwann nach Knoblauch – und das Bestimmen wird schwieriger.
- Bärlauch hat pro Blatt einen Stiel.
- Bei Bärlauch ist die Unterseite der Blätter matt.
Steckbrief Bärlauch: Alle Infos auf einen Blick
- Erntemonate: März bis Mai
- Fundorte: feuchte, hummusreiche Laubwälder
- Blütenfarbe: Weiß (auch die Blüten und Samen sind verwendbar)
- Verwechslungsgefahr: Herbstzeitlose, Aronstab, Maiglöcken
- Mögliche Eigenschaften: antibakteriell, cholesterinsenkend, anregend, entgiftend, entzündungshemmend, verdauungsanregend
- Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Eisen, Kalzium, Magnesium, Kalium, Selen, Vitamin C
Maiglöckchen und Bärlauch unterscheiden
Um Bärlauch von Maiglöckchen zu unterscheiden, reicht ein Blick auf die Blattunterseite. Bei Bärlauchblättern ist diese matt, bei Maiglöckchen glänzt die Unterseite. Die zwei großen Blätter sitzen beim Bärlauch am gleichen Stängel und umfassen ihn. Maiglöckchen wachsen erst ab Mitte April.
Herbstzeitlose und Bärlauch unterscheiden
Die Herbstzeitlose ist eine der giftigsten einheimischen Pflanzen, der Verzehr dieser Pflanze kann tödlich enden. Deshalb ist Vorsicht geboten. Herbstzeitlose glänzen auf beiden Blattseiten.
- Mehrere Blätter wachsen eng aus einem großen Stängel.
Aronstab von Bärlauch unterscheiden
In seinem Anfangsstadium kann der gefleckte Aronstab mit Bärlauch verwechselt werden, weil sich die Blätter sehr ähnlich sehen. Unterscheidungsmerkmal sind die unregelmäßig geformten Adern der Blätter. Beim Bärlauch verlaufen diese parallel. Ist der Aronstab ausgewachsen, werden die Blätter pfeilförmig und bekommen dunkle Flecken.
Bärlauch-Saison: Wie lang wächst Bärlauch noch?
Bärlauch wäschst von Mitte April bis Mitte Mai, dann fängt er an zu blühen und verliert sein typisches Knoblaucharoma. Spätestens im Juni verschwinden die Blätter dann wieder aus den deutschen Wäldern. In Deutschland wächst das Wildkraut vor allem in feuchten und humusreiche Laubwäldern. Und das nicht zu knapp. Meistens finden sich ganze Ansammlungen und große Flächen voller Bärlauch im Wald. Vorsicht: Eine Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm ist zwar selten. Das Urin der Füchse überträgt die Krankheit meist nicht, die Fälle sind sehr selten. Trotzdem sollte man aufpassen und die Blätter vor dem Verzehr gut waschen.
Bärlauch lagern, einfrieren, haltbar machen: So bleiben die Blätter frisch
Am besten wird frischer Bärlauch in ein feuchtes Küchenpapier eingewickelt und im Kühlschrank gelagert. Dort hält er sich etwa ein bis zwei Tage. Aber auch wenn die Bärlauchsaison vorbei ist, gibt es Möglichkeiten, die Wildkräuter das ganze Jahr über zu genießen. Zum Beispiel kann Bärlauchsalz, Bärlauchöl oder Bärlauchpesto hergestellt werden. Eine weitere Alternative ist das Haltbarmachen durch Einfrieren. Dadurch wird das Aroma zwar abgeschwächt, die Blätter sind aber das ganze Jahr verwendbar. So geht es am einfachsten:
- Bärlauchblätter gründlich waschen und trocken tupfen.
- Grob schneiden, locker in Schraubgläser füllen und verschließen.
- Ins Gefrierfach geben und bei Bedarf auftauen.
Bärlauch kann aber auch in Eiswürfelform eingefroren werden: Dafür die Bärlauchblätter zuerst pürieren und die Masse anschließend in einen Eiswürfelbehälter füllen. Am besten eignet sich ein Behälter mit Deckel, dann riecht nicht das ganze Tiefkühlfach nach dem „wilden Knoblauch“.
Bärlauch vs. Knoblauch: Mundgeruch vermeiden
Das hat Bärlauch dem Knoblauch voraus: Bärlauch hinterlässt – anders als Knoblauch – nach dem Essen keinen unangenehmen Mundgeruch. Der typische Geruch und Geschmack ist auf Schwefelverbindungen im ätherischen Öl zurückzuführen.
Wirkung Bärlauch: Inhaltsstoffe – wofür ist Bärlauch gut?
Bärlauch hat nicht nur einen besonderen Geschmack, er ist auch gut für die Gesundheit. Er enthält viel Vitamin C, ätherische Öle, Magnesium, auch Kalium und Kalzium, Selen und Eisen sind enthalten. Die Pflanze gilt als genauso gesund wie ihr Verwandter Knoblauch.
Bärlauch tut vor allem Magen und Darm gut. Er hilft gegen Krämpfe und Gärungsprozesse im Darm, regt den Appetit an, senkt das Cholesterin und weitet die Gefäße. Generell gibt Bärlauch dem Körper Kraft und wirkt reinigend.
Bärlauch selbst anpflanzen
Wer die Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen vermeiden will, kann Bärlauch selbst im Garten anpflanzen. Vorab: Bärlauch ist ein mehrjähriges Gemüse. Ohne menschlichen Eingriff kann es lange am gleichen Standort überlebt.
- Einen feuchten, halbschattigen Platz aussuchen. Ideal ist unter einem Laubbaum.
- Auch möglich ist eine Stelle unter Hecken.
- Bärlauch-Knollen unmittelbar nach dem Kaufen einpflanzen. 10 Zentimeter tief und mit einem Pflanzabstand von 15 Zentimetern. Die Wurzeln nach unten, die Spitze nach oben.
- Die Knollen können im Sommer und im Herbst gepflanzt werden.
- Bärlauch vermehrt sich sehr gern, was zu einer teppichartigen Ausbreitung führen kann. Deshalb empfehlt es sich, den „Wilden Knoblauch“ in einem Beet anzupflanzen.
Rezepte: Bärlauchpesto selber machen
Für Nudeln und zum Abschmecken von Soßen, als Aufstrich oder Dip ist Bärlauchpesto dank seines intensiven Aromas sehr beliebt. Wenn genügend Öl zugegeben und es nach Verwendung immer wieder mit Öl abgedeckt wird, hält sich das Pesto im Kühlschrank mehrere Wochen oder sogar Monate. Wichtig ist, immer einen sauberen Löffel zu nutzen.
Zutaten (für 1 Glas)
- 250 g Bärlauch
- 30 g Parmesan (oder Hefeflocken für veganes Pesto)
- 30 g Sonnenblumen-, Pinien- oder Kürbiskerne
- 2 Teelöffel Salz
- 250 ml Olivenöl
Zubereitung
Bärlauch waschen, trocknen schleudern und schneiden. Kerne ohne Fett in der Pfanne leicht hellbraun anrösten. Parmesan oder HefHefeflocken und die Kerne in den Mixer geben und grob mahlen. Die restlichen Zutaten dazugeben und je nach Geschmack zu einem sämigen oder stückigen Pesto mixen.
Bärlauch waschen, trocknen schleudern und schneiden. Kerne ohne Fett in der Pfanne leicht hellbraun anrösten. Parmesan oder HefHefeflocken und die Kerne in den Mixer geben und grob mahlen. Die restlichen Zutaten dazugeben und je nach Geschmack zu einem sämigen oder stückigen Pesto mixen.
Rezept: Bärlauchsalz selber machen
Auch Bärlauchsalz ist eine gute Lösung, auch nach der Saison nicht auf den Geschmack von Bärlauch zu verzichten. Damit lassen sich alle möglichen Gerichte mit einer Knoblauchwürze abschmecken und es ist ewig haltbar. Es besteht aus nur zwei Zutaten.
Zutaten (für 1 Glas)
- 150 g frischer Bärlauch
- 300 g grob-körniges Salz
Zubereitung
Die Bärlauchblätter waschen und abtrocknen, dann die Blätter fein hacken. Anschließend mit dem groben Salz mischen. Das Kräutersalz trocknen. Am besten auf einem Teller auf der Heizung oder ausgebreitet auf einem Backblech an der Luft trocknen. Die Mischung immer mal wieder umrühren und dann zuletzt in ein luftdichtes Glas füllen.
Die Bärlauchblätter waschen und abtrocknen, dann die Blätter fein hacken. Anschließend mit dem groben Salz mischen. Das Kräutersalz trocknen. Am besten auf einem Teller auf der Heizung oder ausgebreitet auf einem Backblech an der Luft trocknen. Die Mischung immer mal wieder umrühren und dann zuletzt in ein luftdichtes Glas füllen.
Rezept: Bärlauchöl selber machen
Bärlauchöl lässt sich über Monate aufbewahren. Damit lassen sich Salate abschmecken, Soßen verfeiern oder man brät die Lebensmittel darin an. Eine Ölflasche ist für die Aufbewahrung von Vorteil. Für die Zubereitung braucht es nur zwei Grundzutaten.
Zutaten (für 1 Flasche)
- 150 g frischer Bärlauch
- 500 ml Olivenöl
Zubereitung
Die Bärlauchblätter zunächst waschen und abtrocknen. Anschließend keinschneiden und in eine gut verschließbare, saubere Flasche oder ein großes Glas füllen. Nun mit dem Olivenöl aufgießen und solange schwenken, bis die Blätter vollständig im Öl schwimmen. Für einen intensiven Geschmack sollte das Öl zwei bis drei Wochen an einem dunklen kühlen Ort ziehen. Dann den Bärlauch absieben und in das gewünschte Gefäß füllen.
Die Bärlauchblätter zunächst waschen und abtrocknen. Anschließend keinschneiden und in eine gut verschließbare, saubere Flasche oder ein großes Glas füllen. Nun mit dem Olivenöl aufgießen und solange schwenken, bis die Blätter vollständig im Öl schwimmen. Für einen intensiven Geschmack sollte das Öl zwei bis drei Wochen an einem dunklen kühlen Ort ziehen. Dann den Bärlauch absieben und in das gewünschte Gefäß füllen.