Ein Jahr nach einer eskalierten Demonstration der „Querdenker“-Szene stehen Leipzig am Samstag erneut Proteste bevor. Die „Bewegung Leipzig“ will für Freiheit und gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren. Auch eine Demo gegen eine Impfpflicht ist geplant. Dagegen soll es eine ganze Reihe von Gegendemonstrationen geben, größtenteils angemeldet vom Bündnis „Leipzig nimmt Platz“. Laut Stadtverwaltung sind insgesamt zwölf verschiedene Kundgebungen angekündigt. Die Polizei hat sich auf einen Großeinsatz vorbereitet.
Ursprünglich hatte die „Bewegung Leipzig“ 3000 Teilnehmer angemeldet. Dafür wurde bundesweit mobilisiert. Zudem sollte es einen Marsch über den geschichtsträchtigen Leipziger Ring geben. Doch wegen der verschärften Corona-Lage in Sachsen sind nun nur noch stationäre Kundgebungen mit maximal 1000 Teilnehmern zulässig. Der Versammlungsleiter hatte vorab gesagt, es sei nicht kontrollierbar, wie viele Menschen tatsächlich nach Leipzig kommen werden.
Am 7. November 2020 hatte es eine große „Querdenken“-Demonstration mit mindestens 20 000 Teilnehmern gegeben. Auch damals war ein Zug über den Leipziger Ring nicht gestattet. Doch nachdem die Kundgebung wegen zahlreicher Verstöße gegen Auflagen aufgelöst worden war, hatten Tausende Menschen den Gang über den Ring erzwungen. Die Polizei ließ sie am Ende gewähren. Der Ring ist der Ort der Montagsdemonstrationen während der friedlichen Revolution 1989.