Eine Frage in Zeiten des Coronavirus ist: Bargeld oder Karte, was ist besser? In den letzten paar Tagen hat sie bestimmt jeder von uns gesehen. Überall in den Supermärkten und Geschäften hängen Hinweisschilder auf denen steht, dass man mit Karte bezahlen soll. Aber kann Bargeld überhaupt Viren übertragen? Und ist es tatsächlich besser, mit Karte zu zahlen?

So viel Schmutz und Bakterien ist an Bargeld

Ja, über 3000 Spuren findet man auf Geldscheinen – von Noroviren bis zur DNA von Breitmaulnashörnern. Wenn ein Geldschein den Besitzer wechselt, dann werden hunderte Bakterien übertragen. Mit dem Alter der Scheine nimmt die Keimbelastung zu, weil die Baumwollfasern immer rauer werden. Deshalb werden sie in der EU innerhalb weniger Jahre aus dem Verkehr gezogen.

Kann Bargeld den Coronavirus übertragen?

Seit in China und den USA Geldscheine desinfiziert werden, fragt man sich auch hierzulande, ob durch Bargeld der Coronavirus übertragen werden kann. Die Schnellantwort lautet "höchstwahrscheinlich nicht." Keime, Bakterien und Viren sind in so geringen Mengen auf Bargeld zu finden, dass sie keine Gefahr für den Menschen darstellen. Die Europäische Zentralbank und die deutsche Bundesbank haben mitgeteilt, dass es keine Belege dafür gibt, dass Coronaviren über Bargeld übertragen werden. Geldmünzen sind generell hygienischer als Papiergeld, da die Ionen von Kupfer und Silber die Bakterien abtöten.

Darum ist es besser, mit Karte zu bezahlen

Die Kartenzahlung hat auf jeden Fall Vorteile:
  • Wer mit Karte bezahlt, kann einen größeren Abstand zum Kassierer halten.
  • Das schützt beide Personen.
  • Und wer Einkäufe bis 25 Euro per Karte kontaktlos bezahlt, muss gar nichts berühren, denn die Eingabe der Pin entfällt.
Wer sogar in seinem Smartphone Dienste wie Apple Pay oder Banken-Apps nutzt, kann auch höhere Beträge kontaktlos zahlen, denn dann muss ebenfalls nur das Smartphone ans Kartenterminal gehalten werden. Alle modernen Kartenterminals akzeptieren mittlerweile kontaktlose Zahlungen.

Kartenzahlung wird beliebter in Zeiten von Corona

Insgesamt scheint die Corona-Krise einen noch schnelleren Umstieg vom Bar- aufs digitales Geld zu bewirken. "Händler, die sich in der Vergangenheit gegen Kartenzahlung gesträubt haben, wie Marktstände oder Bäckereien, wollen nun ganz schnell Kartenterminals bestellen", berichtet Milan Klesper der Firma Bezahlexperten. In den letzten Tagen wurden Dutzende Terminals per Express verschickt, damit Gastronomen Lieferdienste anbieten oder Metzgereien ihre Kunden auch Kleinbeträge bargeldlos bezahlen lassen können.

1,8 Billionen Euro im Umlauf

Klar ist aber: Das Bargeld wird so schnell nicht komplett verschwinden. Laut einer Statistik des Finanzportals Joonko befanden sich 2018 noch mehr als 1,3 Billionen Euro im Umlauf. Wohlgemerkt: Die Summe beschränkt sich nur auf die Eurozone. China und USA kamen 2018 zusammen auf einen Bargeldbestand im Wert von über 2,5 Billionen Euro.
Die USA stand 2018 in Sachen Bargeld an der Spitze.
Die USA stand 2018 in Sachen Bargeld an der Spitze.
© Foto: Joonko.de