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Weihnachten in Spanien: Wie wird Weihnachten in Spanien gefeiert?
Wie wird das Fest der Liebe in Spanien gefeiert? Essen, Traditionen, Bräuche und Co. – alle Infos zum spanischen Weihnachtsfest im Überblick.
In zahlreichen Ländern ist Weihnachten das wichtigste Fest des Jahres. In Spanien wird der Heilige Abend und die dazugehörigen Weihnachtsfeiertage im Kreis der Familie verbracht. Unumgänglich ist für die gläubigen Familien hierbei die Weihnachtsmesse „Misa del Gallo“. Genau so wie in Italien wird das Weihnachtsfest bis zum 6. Januar des neuen Jahres gefeiert.
Wann wird in Spanien Weihnachten gefeiert?
Wie wird gefeiert?
Was wird gegessen?
Welche Traditionen und Bräuche gibt es?
Alle Infos rund um Bräuche, Traditionen, Essen und Co. zum spanischen Weihnachtsfest findet ihr hier im Überblick.
Spanische Bräuche und Traditionen zu Weihnachten
Weihnachten ist wohl auf der ganzen Welt das bekannteste und traditionellste Fest, in Spanien dauert der ganze Spaß bis zum 6. Januar. Von Mitte Dezember bis zum Jahresbeginn ist diese Zeit voller Traditionen und Bräuche. Die Weihnachtszeit beginnt in Spanien, seit 1812, offiziell am 22. Dezember mit der Ziehung der Nationallotterie. Der Hauptpreis in dieser Lotterie wird „El Gordo“ genannt, was so viel heißt wie „Der Dicke“. Die Beteiligung an dieser Lotterie ist riesig und die Ziehung wird den ganzen Vormittag über verfolgt. Die Besonderheit an diesem Event: Die Gewinnzahlen werden in einem bestimmten Rhythmus von Kindern gesungen. Die Gewinne werden breit im Land verstreut und es wird auf den Straßen in einer ausgelassenen Stimmung gefeiert.
Die Unterschiede zum deutschen Weihnachtsfest auf einen Blick:
Weihnachten beginnt mit der großen Lotterie „El Gordo“ am 22. Dezember.
Geschenke gibt es traditionell am 6. Januar.
Die Geschenke bringt nicht der Weihnachtsmann, sondern die Heiligen Drei Königen Kaspar, Melchior und Balthasar.
Erst am 6. Januar endet das Fest.
Vor dem eigentlichen Weihnachtsessen werden Tapas serviert.
Am 28. Dezember werden die heiligen Unschuldigen gefeiert.
An Silvester werden zwölf Weintrauben gegessen.
24. Dezember: Heiligabend in Spanien
Am 24. Dezember steht, genau wie hierzulande, die Heilige Nacht, genannt „Noche Buena“, an und diese steht im Zeichen der Ruhe und Besinnung. Am Abend wird mit der Familie gegessen. Nach dem Essen folgt der Brauch mit der Urne des Schicksals. Dieser Brauch zeigt, wie sehr die Spanier offenbar die Lotterie mögen. Die Urne ist gefüllt mit kleinen Geschenken und Nieten, jeder darf solange was aus der Urne auf dem Tisch ziehen, bis er ein kleines Geschenk erhält. Die eigentliche Bescherung folgt aber noch. Danach geht es für die meisten Familien zur Mitternachtsmesse, die „Misa del Gallo“ zu Deutsch „die Messe des Hahns“.
25. Dezember: Der erste Weihnachtsfeiertag in Spanien
Auch am 25. Dezember steht die Familie im Mittelpunkt. Gefeiert wird die die Fleischwerdung von Jesu. Alle kommen zusammen und es wird wieder gemeinsam zu Abend gegessen. Auf den Tisch kommen meist Garnelen oder ein spanischer Schinken, der „Jamon“. Zum Nachtisch werden weißer Nougat, genannt „Turrón“ oder auch ein krümeliges Schmalzgebäck „Polvorones“ gereicht. Die mittlerweile weltbekannten Churros dürfen in der Weihnachtszeit auch nicht fehlen. Getrunken wird vor allem Sekt, außer im Norden, da wird „Sidra“, ein Apfelwein, gereicht.
26. Dezember: Der zweite Weihnachtsfeiertag in Spanien
Anders als bei uns, geht in Spanien alles am 26. Dezember seinen normalen Gang. Die Geschäfte haben geöffnet und auch die Banken führen wie gewohnt Überweisungen aus. Der zweite Weihnachtsfeiertag wird auch „Día de Esteban“ oder „Stephanstag“ genannt. In einigen Kirchen wird dieser Tag dem heiligen Stephanus gewidment, dieser Gedenktag ist jedoch nicht besonders bekannt. Da die Fleischwerdung Jesu bereits ein Tag vorher gefeiert wird, ist der 2. Weihnachtsfeiertag eben ein normaler Werktag.
Wer an spanisches Essen denkt, dem schießen im ersten Moment wohl Tapas durch den Kopf. Kein Wunder, dass diese kleinen Köstlichkeiten auch ihren Weg ins Weihnachtsmenü gefunden haben. In Spanien ist es nämlich Sitte, vor dem großen Weihnachtsessen erst einmal paar kleine Appetizer zu servieren wie zum Beispiel Ibérico-Schinken, alle Arten von Käse, Meeresfrüchte, Mixed Pickles, leckere spezielle Weihnachtskreationen und Co. – eine schier unendliche Weihnachtstafel.
Danach wird der erste Gang serviert, dieser besteht zumeist aus einer Suppe, beliebt sind hier besonders andalusische oder katalanische Eintöpfe, Knoblauchsuppe, Mandelcremesuppe oder auch auf den Balearen die Forellensuppe. Das Hauptgericht ist für gewöhnlich ein Braten, beliebt sind hier vor allem Lamm oder Spanferkel. Oder auch gegarter Fisch aus dem Ofen wie Brasse oder Wolfsbarsch.
Die Tradition geht beim Nachtisch weiter. Nachdem Hauptgang werden alle Arten von Süßigkeiten serviert um das Essen langsam ausklingen zu lassen. Süßes prägt wie kein anderer Geschmack das Weihnachtfest in Spanien. Die Liste der Versuchungen ist lang und variiert von Region zu Region. Turrón, Polvorones, Marzipan, Mantecados und auch der Dreikönigskuchen dürfen dabei nicht fehlen. Letzteres wir dem Brauch nach aber erst am 5. Januar gegessen. Im Kuchen ist zumeist eine kleine Figur als Überraschung versteckt. Jener, der es in seinem Stück findet, darf sich über Glück im nächsten Jahr freuen.
Tradition: Die Weihnachtszeit bis Januar
Am 28. Dezember wird in Spanien „Los santos inocentes“ gefeiert, es ist das Fest der heiligen Unschuldigen. An diesem Tag ist es im ganzen Land gestattet Witze über jeden zu machen. Vor allem Nachbarn, Familienmitglieder und Freunde spielen sich gegenseitig kleine Streiche. Es werden Unwahrheiten verbreitet, in der Hoffnung das ein Ahnungsloser darauf reinfällt. In Huesca bewerfen sich die Kinder an diesem Tag sogar auf der Straße mit Eiern. Der 28. Dezember soll eine Erinnerung an den Tag sein, als König Herodes den Kindermord befahl, um das Jesuskind zu töten.
Was wäre Weihnachten ohne Weihnachtslieder? In Spanien werden Weihnachtslieder „villancicos“ genannt. Der Begriff stammt aus dem 13. Jahrhundert. „Villancicos“ waren damals noch Tanzlieder von Landarbeitern, doch mit der Zeit wurden sie immer mehr und mehr in Kirchen gesungen. Somit wurden die „villancicos“ zu Weihnachtsliedern. Eines der bekanntesten spanischen Weihnachtslieder ist „Noche de paz“. Es hat dieselbe Melodie und einen ähnlichen Text wie das in Deutschland verbreitete Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“. Das moderne spanische Weihnachtslied „Feliz Navidad“, übersetzt „Frohe Weihnachten“ wird mittlerweile, egal ob Spanier oder nicht Spanier, weltweit gesungen. Wegen seiner einfachen Struktur und seiner einfachen spanischen und englischen Verse hat es sich zu einem beliebten Weihnachtslied entwickelt. Das moderne spanische Weihnachtslied hat einen Latin-Rhythmus, und wurde Jahr 1970 von dem Sänger und Gitarristen José Feliciano geschrieben.
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Silvester wird in Spanien nicht mit einem Feuerwerk zelebriert, das gibt es im Rest des Jahres zu allerlei Anlässen. Stattdessen tragen die Spanier als Silvestertradition eine geschmückte und gesegnete Kiefer durch ihr Dorf. Getragen wird die Kiefer meist zum Rathausplatz, wo dann 12 Weintrauben gegessen werden.
Der Brauch der zwölf festlichen Weintrauben verspricht Glück und ist die spanische Art das neue Jahr zu beginnen. Es werden am 31. Dezember um Mitternacht zwölf Weintrauben zum Rhythmus der zwölf Glockenschläge, welche das neue Jahr einläuten, gegessen. Entweder vor dem Fernseher dem Glockenschlag der berühmten Uhr der Puerta del Sol in Madrid folgend, live auf dem Platz der Puerta del Sol oder eben am Rathausplatz der eigenen Stadt oder Dorfes.
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Tradition: Der Tag der Heiligen Drei Könige und Bescherung
Das Weihnachtsfest endet in Spanien am 6. Januar des neuen Jahres. Am Tag der Heiligen Drei Könige, genannt „Los tres reyes magos“, gibt es dann Geschenke für die Kinder. Am 5. Januar werden mit großen Paraden, Umzügen, Aufführungen und Süßigkeiten die Ankunft der Heiligen Drei Könige gefeiert. In Spanien schreiben die Kinder auch keine Briefe an den Weihnachtsmann, sondern an Melchior, Kasper und Balthasar. In manchen Familien gibt es auch schon im Dezember Geschenke, als Folge der zunehmenden Amerikanisierung, nichtsdestotrotz bleibt der 6. Januar auch ohne Bescherung ein wichtiger Teil der Weihnachtstradition in Spanien. Zum Abschluss gibt es im Kreise der Familie noch einmal ein stattliches Festmahl am Abend des letzten Weihnachtstages.
„Frohe Weihnachten“ auf Spanisch
Spanisch wird weltweit von knapp einer halben Milliarde Menschen gesprochen. „Frohe Weihnachten“ kann man sich auf Spanisch mehrfach wünschen. Zum einen kann „¡Feliz Navidad!“ gesagt werden oder „¡Felices fiestas!“ oder gleich mit Glückwünschen zum neuen Jahr „¡Feliz Navidad!¡Feliz Navidad y próspero Año Nuevo!“.