- 83 Prozent der Deutschen kennen den „Cyber Monday“ (dieses Jahr am 30. November)
- Auf den „Cyber Monday“ folgt die „Cyber Week“ mit tagelangen Rabattschlachten im Internet
- Der „Cyber Monday“ gilt als Online-Shopping-Höhepunkt im Vorweihnachtsgeschäft
- Vor allem Elektronik steht beim „Cyber Monday“ im Vordergrund, zunehmend aber auch Kleidung und Haushaltskleingeräte
- Auch online suche die Kunden am „Cyber Monday“ verstärkt das „Shopping-Erlebnis“ und nicht nur Schnäppchenpreise
- Die Rabatt-Erwartungen am „Cyber Monday“ liegen in Europa bei 10 Prozent, in Asien und Nordamerika jedoch bei 26 bis 50 Prozent
- 100 Prozent der Deutschen kennen den „Black Friday“
In Corona-Zeiten werden Shopping-Budgets etwas schmaler, Online-Shopping beliebter und Spontan-Käufe nehmen zu, zeigt eine aktuelle Studie zum allseits bekannten „Black Friday“ und zum immer wichtigeren „Cyber Monday“ rund um das letzte Wochenende im November.
Zwar ist die Bekanntheit von Black Friday (in Deutschland 2020: 100 Prozent, wie auch bereits 2019) und Cyber Monday (in Deutschland 2020: 86 Prozent; 2019: 83 Prozent) weltweit weiter gestiegen. Aber: Die Kaufbereitschaft hat in diesem Jahr etwas nachgelassen. In Deutschland plante nur noch die Hälfte der Konsumenten, an den beiden Shoppingtagen in 2020 einzukaufen (2019: 66 Prozent), ein Drittel ist unentschieden (2019: 26 Prozent).
Während „Cyber Monday“ und „Black Friday“ in Deutschland nach wie vor ein Megatrend mit einer Verdopplung der Umsätze seit 2016 sind, stagnieren weltweit die Budgets für die beiden Tage; im Schnitt liegen sie zwischen 200 und 250 Euro. In Deutschland planten Konsumenten durchschnittlich 205 Euro ein (2019: 242 Euro). Das sind die Ergebnisse der Studie "Global Black Friday Forecast" der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners, die im Oktober 2020 unter mehr als 11.300 Konsumenten in 14 Ländern weltweit durchgeführt wurde.
„Rund um Cyber Monday und Black Friday geht die Post ab“
Regional in Deutschland zieht zum Beispiel der bayrische Handel eine zwiespältige Zwischenbilanz der „Black Week“ und der „Cyber Week“. Während Umsatz und Kundenfrequenz in den Läden um 20 bis 30 Prozent niedriger als vergangenes Jahr gelegen hätten, sei online „die Post abgegangen“, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann
Online-Shopping: Was ist der „Cyber Monday“?
Online-Shopping war an Black Friday und Cyber Monday bereits im vergangenen Jahr sehr beliebt und wird – erwartungsgemäß durch COVID-19 – auch in diesem Jahr weltweit weiter zunehmen. In Deutschland planten (zum Zeitpunkt der Befragung im Oktober 2020; es ist anzunehmen, dass sich die Werte durch den aktuellen teilweisen Lockdown noch verstärken werden) 57 Prozent der Konsumenten, überwiegend oder ausschließlich online einzukaufen (davon 46 Prozent ausschließlich online; 2019: 42 Prozent ausschließlich online); nur 14 Prozent wollen in Ladenlokale gehen, fünf bzw. sechs Prozent machten das davon abhängig, wo bestimmte Produkte erhältlich sind bzw. wo sie den besten Deal bekommen. Die Top-3-Einkaufskategorien sind - wie bereits in den Vorjahren - Elektroartikel (65 Prozent), Kleidung (42 Prozent) und Haushaltskleingeräte (40 Prozent).
Spontanes Online-Shopping in der Cyber Week
Neu in 2020 ist der erhöhte Trend zum Spontan-Shopping: 52 Prozent der Konsumenten wollen dieses Jahr vor allem stöbern und sich vom Angebot inspirieren lassen (2019: 49 Prozent). Diejenigen, die ihre Einkäufe für Black Friday und Cyber Monday gezielt planen, machen dies kurzfristiger als im Vorjahr: 35 Prozent werden ihre Shoppinglisten erst bis zu einer Woche vor den beiden Shopping-Events erstellen (2019: 22 Prozent), und 36 Prozent beginnen mit der Planung ein bis zwei Wochen vorher (2019: 43 Prozent).
„Kunden kaufen dieses Jahr noch spontaner. Da sie keine geplante Kaufabsicht haben, müssen sie im Shop erst noch überzeugt werden“, sagt Nina Scharwenka, Partner in der globalen Consumer & Retail Practice bei Simon-Kucher. "Alles, was in früheren Jahren an Nicht-Preis-Aktionen zum Black Friday in den Ladengeschäften stattgefunden hat – das besondere Event-Flair, das Glas Sekt –, ist dieses Jahr leider kaum möglich. Stattdessen müssen Händler nicht nur alle digitalen Kommunikationskanäle nutzen, um Kunden in ihre Webshops zu ziehen, sondern sie müssen wegen des Trends zum Spontan-Kauf dort intelligente Promotions, Aktionen und Events anbieten, die Cross- und Up-Selling unterstützen und so die Warenkörbe füllen.
Shopping-Erlebnis am Cyber Monday
Dies wird auch gestützt von einem weiteren Ergebnis der Studie: Die Rabatt-Erwartungen während Black Friday und Cyber Monday sind europaweit dieses Jahr trotz der Corona-Pandemie nicht gestiegen, sondern liegen ähnlich wie im Vorjahr bei zehn bis 25 Prozent. Anders sieht das in den USA und in China aus, dort werden Rabatte von durchschnittlich 26 bis 50 Prozent erwartet.
Black Friday, Cyber Week und Single´s Day
"In diesen Regionen sind Black Friday und Cyber Monday bzw. in China der Single's Day schon länger etabliert und die Menschen fordern höhere Preisnachlässe", sagt Frederike von Wissel, Director in der globalen Consumer & Retail Practice bei Simon-Kucher. "In Deutschland sind die Konsumenten in dieser Hinsicht noch nicht so 'verwöhnt'. Der Einzelhandel sollte deshalb nicht blind ausschließlich auf hohe Rabatte setzen, damit Kunden ihre Warenkörbe füllen. Er muss mit seinem Webshop in die Wohnzimmer der Menschen kommen und ihnen dort online tolle Shoppingerlebnisse bieten."
Umsätze an Black Friday und Cyber Monday in Deutschland
- 2020: 3,7 Milliarden Euro (Prognose)
- 2019: 3,1, Milliarden Euro
- 2018: 2,5 Milliarden Euro
- 2017: 2,1, Milliarden Euro
- 2016: 1,7, Milliarden Euro
- Quelle: Handelsblatt