Einreiben, und zwar lieber zu dick als zu dünn: Wenn die Sonne auf dem Spielplatz oder im Urlaub 2020 strahlt, braucht die Kinderhaut Schutz. Den liefern in einem Test fast alle Mittel - doch gute Creme ist nicht alles.
Grundsätzlich gilt: Kinderhaut ist besonders empfindlich und muss gut vor Sonne geschützt werden. Experten warnen auch mit Blick auf die spätere Gefahr eines Hautkrebses: „Die Haut vergisst nie.“ Das bestätigt auch das Deutsche Krebsforschungszentrum: Als wichtigster Risikofaktor für Hautkrebs gilt ultraviolette (UV) Strahlung.

Haut von Kindern besonders empfindlich für UV-Strahlung - auch bei Wolken

Das Zentrum erklärt auf seiner Homepage: „Die Hauptquelle natürlicher UV-Strahlung ist die Sonne. Künstlicher UV-Strahlung ist man in Solarien ausgesetzt. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen steigt mit erhöhter UV-Belastung das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb ist ein wirksamer UV-Schutz wichtig zur Vorbeugung von Hautkrebs.“
Und das gilt übrigens auch, wenn man glaubt, dass Wolken und Dunst vor der Sonne schützen. Laut Deutscher Wetterdienst sollte man die durch Wolken hindurchgehende UV-Strahlung nicht unterschätzen. An einem Tag mit hohen UV-Werten kann sich eine empfindliche Person auch im Schatten einen Sonnenbrand zuziehen.
Doch wie hilft man seiner Haut gegen die Sonne, welche Creme bietet den besten Schutz vor UV-Strahlung?

Test: Welche Sonnencremes und Sprays schützen vor UV und Sonnenbrand?

Eltern finden im Handel eine Vielzahl von Cremes und Sprays, die genau das versprechen. Die gute Nachricht: In einer Untersuchung der Stiftung Warentest schützte der größte Teil der geprüften Sonnenschutzmittel die Haut zuverlässig vor der schädlichen ultravioletten Strahlung der Sonne.
16 der 17 Kinderprodukte mit Lichtschutzfaktor zwischen 30 und 50+ boten den versprochenen Schutz vor UVA-Strahlen und UVB-Strahlen. Nur das teuerste Mittel im Test, die „Baby & Kids Sonnencreme“ von Eco Cosmetics, die pro 100 Milliliter 44 Euro kostete, fiel durch. Sie schützte mangelhaft vor den längerwelligen UVA-Strahlen, die ebenfalls die Haut schädigen können („test“-Ausgabe 7/20).

Preisgünstige Mittel schneiden am besten ab

Bis auf diese Ausnahme gab es für die Warentester wenig zu kritteln: Elf Produkte bekamen von ihnen die Gesamtnote „gut“, eines war „befriedigend“ - die Schutzleistung überzeugte hier durchgehend. Abstriche gab es etwa, wenn das Mittel die Haut nicht so gut mit Feuchtigkeit angereichert hat oder die Beschriftung auf der Verpackung mehr versprach, als das Mittel halten konnte.

Das sind die Sonnencremes mit der Note „Gut“

Zu den „guten“ Mitteln gehören unter anderem:
  • „Bübchen Sonnenlotion sensitiv für Baby- und Kinderhaut“, Lichtschutzfaktor 50+, 7,45 Euro pro 100 Milliliter.
  • Edeka Tabaluga Sonnenschaum für kinder, Lichtschutzfaktor 30, 2,63 Euro pro 100 Milliliter
  • Eucerin Sensitive Protect Kids Sun Lotion, Lichtschutzfaktor 50+, 11,30 Euro pro 100 Milliliter
  • Hipp Babysanft Kinder Sonnenspray Ultrasensitiv, Lichtschutzfaktor 50+, 8 Euro pro 100 Milliliter
  • La Roche Posay Anthelios Dermo-Kids Wet Skin Gel, Lichtschutzfaktor 50+, 8,10 Euro pro 100 Milliliter.

Das sind die Sonnenschutzmittel mit der Note „sehr gut“

„Sehr gut“ schnitten vier der preisgünstigsten Produkte ab:
  • Lidl Cien Sun Kids Sonnencreme (Lichtschutzfaktor 50+, 2,25 Euro pro 100 Milliliter),
  • Müller Lavozon Kids Med Sonnenmilch (50+, 2,48 Euro/100 ml),
  • Aldi Ombra Sonnenspray Easy Protect Kids (30, 1,99 Euro/100 ml)
  • Rossmann Sunozon Kids Sonnenspray (50, 2,40 Euro/100 ml).

Tipps für Urlauber: So schütze ich mich und meine Kinder vor UV-Strahlen

Sonnencreme allein reicht natürlich nicht als Schutz vor den schädlichen Sonnenstrahlen aus, es gilt auch Cremes richtig anzuwenden und Regeln einzuhalten, die übrigens auch für Erwachsene gelten. Hier einige Tipps und Empfehlungen des Bundesamts für Strahlenschutz:
  • Starke Sonne meiden: Zur Mittagszeit ist die Wirkung der Sonne weit höher als vormittags oder nachmittags.
  • Kleidung: Den besten Schutz bieten Kleidung und eine Kopfbedeckung - und Schatten.
  • Schatten: Säuglinge gehören nicht in die pralle Sonne, sondern in den Schatten. Auch Kleinkinder im Alter unter drei Jahren sollten zur Mittagszeit gar nicht in die Sonne - und in den anderen Tageszeiten ebenfalls besser nur für kurze Zeit und gut geschützt.
  • Richtig eincremen: Alle unbedeckten Körperstellen satt mit Sonnencreme einschmieren, nicht zu stark verreiben: Kinder mindestens mit Lichtschutzfaktor 30, Erwachsene mindestens mit Lichtschutzfaktor 20. Bei empfindlicher Haut, im Hochsommer, im Gebirge und in südlichen Ländern besser einen höheren Lichtschutzfaktor wählen.
  • Augen schützen: Eine Sonnenbrille beugt Augenschäden durch UV-Licht vor.
  • Sonnenbrand meiden: Jeder Sonnenbrand stellt ein Risiko dar, deshalb sollte man einen Sonnenbrand auf jeden Fall vermeiden.
  • Vorsicht am Wasser: Kleidung tragen und nach dem Baden nachcremen.
  • Vorbild sein: Eltern sollten ihren Kindern beim Sonnenschutz ein Vorbild sein.