Starker Regen, herunterfallende Ziegel und Äste, Unwetter: Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) bleibt es noch bis Dienstagfrüh stürmisch in Baden-Württemberg. Oberhalb von Tausend Metern seien Orkanböen, in exponierten Lagen sogar Windgeschwindigkeiten von 140 Kilometern pro Stunde möglich, sagt DWD-Meteorologe Kai-Uwe Nerding. Starke bis stürmische Böen und vereinzelte Sturmböen werden jedoch auch im Flachland erwartet. Weiter ist mit ergiebigem Dauerregen zu rechnen.
Eine Visualisierung der Regenkarte im Süden findet ihr in diesem Tweet des Deutschen Wetterdienstes.
Zu den Regenfällen im Süden von heute (Sonntag, 02.02.2020) bis Dienstag (04.02.2020) hier die Grafik. /V pic.twitter.com/KAqPvJT6Z5
— DWD (@DWD_presse) February 2, 2020
Verletzte nach Unwetter mit starkem Regen in Baden-Württemberg
Am Wochenende hatten bei stürmischem Wind und starkem Regen im Südwesten mehrere Menschen Verletzungen erlitten. Auch die Feuerwehr musste zu mehreren Einsätzen ausrücken, wie die Polizeipräsidien am Sonntagmorgen mitteilten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Sonntag eine Unwetterwarnung ausgesprochen. Überall im Land müsse man sich besonders auf Überflutungen einstellen, sagte DWD Meteorologe Kai-Uwe Nerding. Auch vor herabstürzenden Gegenständen sollte man sich in Acht nehmen.
In der Heidelberger Altstadt hatte sich am Samstagabend durch eine Windböe ein Dachziegel gelöst und einen 24 Jahre alten Mann am Kopf getroffen. Der Mann erlitt eine Platzwunde, wie ein Sprecher der Mannheimer Polizei am Sonntag sagte. Glücklicherweise habe der Ziegel ein eher weiches Material gehabt und der Verletzte konnte ambulant behandelt werden. Weil Laub die Gullis verstopft hatte, wurde außerdem in Heidelberg eine Bundesstraße überflutet. Laut Polizei reinigte die Feuerwehr die Gullis und die Straße war nach weniger als zwei Stunden wieder frei. Im Main-Tauber-Kreis geriet außerdem eine Weinberghütte nach einem Blitzeinschlag in Brand. Die Heilbronner Polizei schätzt den Schaden auf rund 20.000 Euro.
Unwetter in Bayern: Regen und Wind bis Dienstag
Auch in Bayern sorgt das Wetter für Chaos und Beeinträchtigungen: Nach Vorhersage des Hochwassernachrichtendienstes könnten die Pegel an Lech und Iller im Allgäu bis zum Dienstag die Meldestufe 3 von 4 erreichen. Die Warnung des DWD galt zunächst bis zum Dienstag. Im Oberallgäu erwartete der Dienst in den kommenden Tagen Regenmengen von bis zu 140 Litern pro Quadratmeter. In der Südhälfte Bayerns könnten binnen 24 Stunden vereinzelt bis zu 50 Liter pro Quadratmeter fallen. Der Wind weht stürmisch. Für Wintersportler wird es auf den Gipfeln ungemütlich: Über die Gipfel der Alpen und des Bayerischen Waldes fegen schwere Sturm- und Orkanböen.
Am Dienstag wird es wieder frostiger. „Dann geht der Regen in Schnee über, es wird wieder kälter“, sagte der Experte. Dann könnte sich der Winter doch noch von seiner weißen Seite zeigen.