Vom Linksradikalen zum grünen Landesvater: Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat eine steile Karriere in der Politik hingelegt, nachdem er sich von den Extrempositionen aus seiner Studienzeit distanziert hatte. 2011 wurde der 1948 geborene Kretschmann zum Ministerpräsidenten gewählt – er ist bis heute der einzige grüne Regierungschef eines deutschen Bundeslandes. Seitdem wurde er zweimal wiedergewählt (2016 und 2021).
Doch wie lebt der 74-jährige Winfried Kretschmann privat? Wo wohnt er und hat er Frau und Kinder? Und welchen Beruf hat er gelernt? Das erfahrt ihr hier – Winfried Kretschmann im Porträt.
Steckbrief von Winfried Kretschmann: Alter, Kinder, Familie, Partei
- Name: Winfried Kretschmann
- Geburtstag: 17.05.1948
- Partei: Bündnis 90 / Die Grünen
- Beruf: Lehrer / Politiker
- Studium: Biologie, Chemie und Ethik für das Lehramt
- Ehefrau: Gerlinde Kretschmann (Hochzeit 1975)
- Kinder: Irene (*1976), Johannes (*1978) und Albrecht (*1980)
- Enkel: zwei
- Podcast: Sonntagsausflug
Winfried Kretschmanns privat: Das ist sein Lebenslauf
Kretschmann ist seit 1975 mit seiner Ehefrau Gerlinde verheiratet. In den fünf folgenden Jahren nach der Heirat kamen die drei Kinder zur Welt. Winfried und Gerlinde Kretschmann wohnen bis heute im Sigmaringer Stadtteil Laiz. Wie das Online-Portal bw24.de berichtet, wollte Gerlinde nicht in die Villa Reitzenstein umziehen, den Dienstsitz des Ministerpräsidenten. Winfried Kretschmann bewohnt dort unter der Woche alleine einige Räume.
Bevor er 2011 zum Ministerpräsidenten gewählt wurde, war Kretschmann zweimal – von 1983 bis 1984 und von 2002 bis 2011 – Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stuttgarter Landtag. Als Abgeordneter vertritt er den Wahlkreis Nürtingen. Anfang der 1980er Jahre hat er den Landesverband der Grünen in Baden-Württemberg mit gegründet.
Vor seiner Karriere in der Politik arbeitete Winfried Kretschmann bis 1995 als Gymnasiallehrer für Biologie, Chemie und Ethik. Diese Fächer studierte er zwischen 1970 und 1975 an der Universität Hohenheim.
Winfried und Gerlinde Kretschmann sind praktizierende Katholiken. Denselben Beruf haben sie auch: Gerlinde Kretschmann arbeitete bis 2011 als Grundschullehrerin.
Winfried Kretschmann im SWP Forum am 8.11.22
Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist am 8. November 2022, im Stadthaus Ulm zu Gast gewesen. Im Rahmen des SWP Forums der Südwest Presse stellte er sich den Fragen des Chefredakteurs Ulrich Becker und seiner Stellvertreterin Judith Conrady.
Winfried Kretschmann – politischer Werdegang
Tatsächlich engagierte sich der heutige Ministerpräsident während seines Studiums in kommunistischen Studentengruppen. „Ein fundamentaler politischer Fehler“, so wird Kretschmann auf seiner eigenen Website zitiert. Nach Informationen von news.de drohte ihm wegen seiner kommunistischen Einstellung in den 1970ern sogar ein Berufsverbot als Lehrer. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Gerlinde Kretschmann dafür sorgte, dass sich ihr Mann von diesen Organisationen distanzierte. 1979/80 war Kretschmann Mitbegründer der Grünen Baden-Württemberg. Im Jahr 1980 wurde er erstmals für die Grünen in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt. Seit 2011 ist er Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Winfried Kretschmann ist Fußball-Fan – aber von welchem Verein?
Seit Jahren ist bekannt, dass Winfried Kretschmann Anhänger des VfB Stuttgart ist. Doch als Ministerpräsident jubelt er im Stadion nur heimlich, berichtet zumindest bw24.de. Er fühle sich der Neutralität verpflichtet. Politisch neutral ist Winfried Kretschmann dagegen ganz bestimmt nicht.
Kretschmann geht ungern einkaufen - außer in den Baumarkt
Winfried Kretschmann kann mit Shopping sehr wenig anfangen - selbst wenn es nur um ein paar Lebensmittel im Supermarkt geht. Er sei in seinem Ort Sigmaringen zweimal in einem großen Supermarkt gewesen und allein schon angesichts all der Kaffeevarianten überfordert gewesen, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Ich wusste nicht, was ich in so einem Konsumtempel machen soll.“
Kretschmann hat nur eine Leidenschaft, wenn es ums Einkaufen geht: den regelmäßigen Baumarkt-Besuch. „Im Baumarkt kenne ich mich aus“, sagte er. Der 74-Jährige ist ein leidenschaftlicher Handwerker, er hat vergangenes Jahr eine große Holzbank für die eigene Stube geschreinert. Allerdings ist das Shopping-Erlebnis für Handwerker nach seiner Auffassung auch nicht mehr das, was es mal war. „Es war schöner als es noch Fachgeschäfte gab“, sagte er. „Das war Gold wert. Da waren Menschen, die Ahnung hatten und beraten konnten. Richtige Handwerker, die das verstanden haben. Das ist schon ein Mordsverlust.“