Jimmy Carter ist aktuell der älteste noch lebende US-Präsident. Mit 98 Jahren und nach mehreren Krankheiten hat er sich nun nach US-Medienberichten in den Kreis seiner Familie begeben, um hier seine wohl letzten Tage zu verbringen.

Alter, Familie, Präsidentschaft - Jimmy Carter im Steckbrief

Hier gibt es die wichtigsten Zahlen und Fakten zu Jimmy Carter:
  • Name: James Earl „Jimmy“ Carter Jr.
  • Geburtstag: 1. Oktober 1924
  • Alter: 98
  • Geburtsort: Plains (US-Bundesstaat Georgia)
  • Präsidentschaft: US-Präsident vom 20. Januar 1977 bis 20. Januar 1981
  • Frau: Rosalynn Carter (95 Jahre alt, verheiratet seit 1946)
  • Kinder: Amy Carter, Donnel Jeffry Carter, Jack Carter, James Earl Carter III.
  • Eltern: Bessie Lillian Gordy und James Earl Carter
  • Größe: 1,77 Meter
  • Studium: Kernphysik und Ingenieurwesen am Union College New York

Jimmy Carter und seine Krankheit

Jimmy Carter hatte 2015 öffentlich gemacht, dass er an Leberkrebs erkrankt sei. Zudem seien in seinem Gehirn Melanome entdeckt worden. Ein Jahr später gab er bekannt, die Krankheit überwunden zu haben. Nun hat sich aber Carters Gesundheit in den vergangenen Monaten verschlechtert. Darüber berichteten die „Washington Post“ und andere US-Medien. Er benutze inzwischen einen Rollstuhl, seine Frau benötige eine Gehhilfe. Enkel Jason Carter berichtete im Februar 2023 auf Twitter: „Ich habe meine beiden Großeltern gestern gesehen. Sie sind in Frieden und - wie immer - ist ihr Haus voller Liebe.“
Der frühere US-Präsident Jimmy Carter und seine Frau Rosalynn Carter treffen am 20.01.2017 zur Amtseinführung von Donald Trump am Kapitol ein.
Der frühere US-Präsident Jimmy Carter und seine Frau Rosalynn Carter treffen am 20.01.2017 zur Amtseinführung von Donald Trump am Kapitol ein.
© Foto: Andrew Harnik/dpa

Wie Jimmy Carter in die Politik kam

Nach seiner Schulzeit ging Jimmy Carter zuerst in die Armee. Er leistete seinen Dienst bei der US-Marine. Da war er nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem auf dem Testschiff USS Wyoming, dem Schlachtschiff USS Mississippi und dem U-Boot USS Pomfret stationiert. Nach dem sein Vater James Earl Carter im Jahr 1953 verstarb, verließ Sohn Jimmy die Marine und übernahm die Plantagen der Familie. Auf diesen wurden unter anderem Erdnüsse und Baumwolle angebaut. Seine politische Karriere begann Jimmy Carter auf kommunaler Ebene im Gemeindeschulrat von Plains. Zwischen 1963 und 1967 saß er im Senat von Georgia und kandidierte 1966 und 1970 bei den Gouverneurswahlen in Georgia. 1970 gewann er diese und setzte sich dort für ein Ende der Rassentrennung und Diskriminierung ein. Im Jahr 1976 gewann Jimmy Carter die Vorwahlen bei den Demokraten für die Präsidentschaftswahlen und siegte bei diesen gegen den Republikaner Gerald Ford.

Jimmy Carter als US-Präsident

Jimmy Carter war 39. Präsident der USA, aber nur für eine Amtszeit. Die Präsidentenwahl 1980 verlor er gegen Ronald Reagan. Carters Regierungszeit wurde vor allem von der Geiselnahme von Diplomaten in der US-Botschaft in Teheran 1979 und der missglückten Befreiungsoperation im Jahr darauf überschattet. In dieser Zeit etablierte sich im Iran das Regime von Ajatollah Chomeini und die USA verloren viel Macht im Nahen Osten. Die Beziehungen zu Russland waren auf einem Tiefpunkt. Dies zeigte unter anderem ein gegenseitiger Boykott der olympischen Spiele 1980 in Russland und 1984 in Los Angeles.
In Jimmy Carters Amtszeit als Präsident fiel auch der Reaktorunfall bei Harrisburg (Pennsylvania).
US-Präsident Jimmy Carter dankt am 11.02.1980 den ehemaligen Boxweltmeister Muhammad Ali für dessen Bemühungen afrikanische Länder für einen Boykott der Olympischen Spiele in Moskau zu überreden.
US-Präsident Jimmy Carter dankt am 11.02.1980 den ehemaligen Boxweltmeister Muhammad Ali für dessen Bemühungen afrikanische Länder für einen Boykott der Olympischen Spiele in Moskau zu überreden.
© Foto: United Press International (UPI)/dpa

Jimmy Carter nach seiner Präsidentschaft

Nach seiner Zeit als US-Präsident gründete Jimmy Carter 1982 mit seiner Ehefrau das Carter Center zur Förderung von Demokratie, Menschenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung in Atlanta.
Für seinen weltweiten Einsatz zur Konfliktlösung erhielt er 2002 den Friedensnobelpreis. Carter mischte sich auch wiederholt in die US-Politik ein. Entgegen der Gepflogenheiten kritisierte er auch nachfolgende Präsidenten - zuletzt den Republikaner Donald Trump.