Franziska Giffey war von 2021 bis 2023 Regierende Bürgermeisterin von Berlin. Davor war sie unter anderem Bundesfamilienministerin. Alles über die SPD-Politikerin im Porträt.

Alter, Familienstand und Ausbildung

  • Name: Franziska Giffey (geb. Süllke)
  • Geburtstag: 3. Mai 1978 in Franfurt (Oder)
  • Beruf: Politikerin, Diplom-Verwaltungswirtin
  • Ausbildung: Studium Verwaltungsrecht, Europäisches Verwaltungsmanagement
  • Partei: SPD
  • Ehepartner: Karsten Giffey
  • Kinder: Ein Sohn (*2009)
  • Instagram: franziskagiffey

Lebenslauf: Die Ausbildung von Franziska Giffey

Gemeinsam mit ihrem Bruder wuchs Franziska Giffey bei ihren Eltern im Kreis Fürstenwalde in der DDR auf. Ihre Mutter war Buchhalterin, ihr Vater Kfz-Meister.
Nach ihrem Abitur begann Giffey zunächst ein Lehramtsstudium in den Fächern Englisch und Französisch. Aufgrund einer Dysphonie (Stimmstörung durch Kehlkopfmuskelschwäche) brach sie das Studium ab und entschied sich für ein Studium in Verwaltungsrecht an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege (FHVR) in Berlin. 2001 machte sie ihr Diplom.
Von 2003 bis 2005 folgte ein Studium der Fachrichtung „Europäisches Verwaltungsmanagement“ an der FHVR, das sie mit dem Master abschloss.
Während ihrer Studienzeit machte sie zunächst ein Praktikum im Büro des damaligen Bezirksbürgermeisters vom Londoner Stadtteil Lewisham. Nach ihrem Diplom erhielt sie eine Stelle in der Berliner Kommunalverwaltung und arbeitete parallel zu ihrem Master-Studium unter anderem bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Straßburg.
Von 2005 bis 2010 absolvierte Giffey berufsbegleitend ein Promotionsstudium in Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. 2010 erhielt sie den Titel Dr. rer. pol.

Von der Kreis-Kassiererin zur Landesvorsitzenden – Der Einstieg in die Politik

2007 trat Franziska Giffey der SPD bei. Ihr erstes Amt übernahm sie direkt im ersten Jahr: Für die Neuköllner SPD wurde sie als Kassiererin in den Vorstand gewählt. 2014 wurde Giffey Kreisvorsitzende des Berliner Stadtteils und damit auch Vorstandsmitglied der Berliner SPD. 2020 folgte die Wahl zu Berlins Landesvorsitz, gemeinsam mit Raed Saleh. Im September 2021 wurde sie zu Berlins Bürgermeisterin gewählt.

Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Fast drei Jahre lang war Franziska Giffey Deutschlands Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In ihrer Amtszeit befasste sie sich unter anderem mit der Arbeit in Kitas und Altenheimen.
Am 19. Mai 2021 trat sie von ihrem Ministeramt zurück, nachdem ihr in ihrer Doktorarbeit Plagiat vorgeworfen wurde.

Plagiatsvorwurf: Franziska Giffey verliert Doktortitel

Unter dem Titel „Europas Weg zum Bürger – Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft“ hatte Franziska Giffey 2010 ihre Doktorarbeit verteidigt und den Doktortitel bekommen. 2021 wurde ihr dieser wieder entzogen. Der Vorwurf: Täuschung über die Eigenständigkeit ihrer wissenschaftlichen Leistung – kurz: Plagiat!
Giffey akzeptierte die Entscheidung der FU Berlin. Sie bedauere "Fehler, die mir bei der Anfertigung der Arbeit unterlaufen sind". Diese seien weder beabsichtigt noch geplant gewesen.
In der Folge gab Giffey im Mai 2021 das Amt der Bundesfamilienministerin ab. An ihrer Kandidatur zur Bürgermeisterwahl in Berlin im selben Jahr hielt sie derweil fest.

Dysphonie und Stimmschwäche

Eigentlich wollte sie Lehrerin werden, doch eine Erkrankung am Kehlkopf sorgte dafür, dass sie ihr Lehramtsstudium abbrechen musste. Als junge Erwachsene wurde bei ihr eine Dysphonie, das heißt eine Stimmstörung durch Kehlkopfmuskelschwäche diagnostiziert. Über die Erkrankung selbst spricht Giffey in der Öffentlichkeit nicht.
26.09.2021, Berlin: Eine Frau gibt in einem Wahllokal Wahlzettel für die Wahl des Abgeordnetenhauses und den Volksentscheid in Berlin ab. Berlin wählt am 12. Februar ein neues Landesparlament weil die letzte Abstimmung ungültig war.
26.09.2021, Berlin: Eine Frau gibt in einem Wahllokal Wahlzettel für die Wahl des Abgeordnetenhauses und den Volksentscheid in Berlin ab. Berlin wählt am 12. Februar ein neues Landesparlament weil die letzte Abstimmung ungültig war.
© Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Giffey in Berlin
Von Dezember 2023 bis April 2023 war Franziska Giffey Regierende Bürgermeisterin von Berlin. Bei der Wiederholungswahl im Februar 2023 hatte die SPD nur gut 18 Prozent der Stimmen erhalten. Landeschefin Giffey führte danach die SPD aus der rot-grün-roten Koalition heraus in ein Bündnis mit der CDU. Nur gut die Hälfte der Partei trug dies in einer Mitgliederbefragung mit. Bei der Wahl des Regierenden Bürgermeisters fiel Giffeys Nachfolger Kai Wegner (CDU) zweimal durch, bevor er doch noch die nötige Mehrheit bekam. Aktuell ist Giffey Wirtschaftssenatorin in Berlin