• In Norwegen hat ein mit Pfeil und Bogen bewaffneter Mann fünf Menschen getötet und zwei Personen verletzt.
  • Die Tat ereignete sich im Zentrum der Stadt Kongsberg südwestlich von Oslo
  • Der mutmaßliche Täter, ein 37-jähriger Däne wurde von der Polizei gefasst.
  • Das Motiv ist noch unklar.

Angriff mit Pfeil und Bogen in Norwegen nahe Oslo: Tote und Verletzte

In einer norwegischen Kleinstadt werden am Abend Menschen angegriffen. Laut Polizeiangaben wurden 5 Menschen getötet und zwei Personen verletzt. Das Wichtigste nach dieser Schreckensnachricht: Der Täter ist gefasst. Bei dem Täter handelt es sich um einen 37-jährigen Dänen, der in Kongsberg lebte, wie die norwegische Polizei am frühen Morgen mitteilte. Weiter geht die Polizei davon aus, dass der Täter allein gehandelt hat. Das Motiv und die Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar. Bei einem der Verletzten soll es sich um einen Polizisten, der zum Tatzeitpunkt nicht im Dienst war, handeln, wie der zuständige Polizeichef Øyvind Aas mitteilte. Weitere Informationen zu den Opfern gibt es derzeit keine.

Attacke in Kongsberg in Norwegen am 13.10.21

Aas sagte am Mittwochabend, der Polizei sei um 18.13 Uhr von mehreren Personen gemeldet worden, dass sich ein Bewaffneter durch die Stadt bewege und mit Pfeil und Bogen auf Menschen schieße. Die Tat habe sich an mehreren Orten im Zentrum von Kongsberg ereignet. Mehrere Medien berichteten von einem Supermarkt als einem Ort des Geschehens. Nach Polizeiangaben konnte der Täter rund eine halbe Stunde nach dem ersten Notruf festgenommen werden.

Bogenschütze tötet und verletzt in Norwegen mehrere Menschen

Die Tat ereignete sich am 13.10.21, gegen 18.30 Uhr im Zentrum der Stadt Kongsberg, die sich rund 80 Kilometer südwestlich von Oslo befindet.
Eine Einwohnerin von Kongsberg sagte der Nachrichtenagentur NTB, sie habe gehört, wie der Alarm in einem Supermarkt losgegangen sei. Dabei habe sie sich nicht viel gedacht. Dann jedoch habe sie auch Polizeiautos und Rettungswagen gehört. Die Polizei habe am Abend mit Taschenlampen Garagen und Hinterhöfe im Stadtzentrum abgesucht.

Ermittler stufen Bogenangriff in Norwegen als mutmaßlichen "Terrorakt" ein

Der Angriff habe in diesem "Stadium" der Ermittlungen "den Anschein eines Terrorakts", sagte der Chef des für den Antiterrorkampf zuständigen Geheimdienstes PST, Hans Sverre Sjovold, auf einer Pressekonferenz. Die Ermittlungen müssten aber vorangetrieben werden, um das Motiv des Verdächtigen zu klären. Zuvor hatte der Polizeibeamte Ole Bredrup Saeverud mitgeteilt, B. sei vermutlich zum Islam konvertiert. "Es gab schon früher Befürchtungen einer Radikalisierung", sagte Saeverud. Diese bezögen sich aber auf 2020 und die Jahre davor.
Der Tatverdächtige legte laut Polizei bei der Vernehmung ein Geständnis ab. Sein Motiv war weiter unklar. "Wir sind ziemlich sicher, dass er allein gehandelt hat", sagte Saeverud. Ein Richter wird am Freitag entscheiden, ob B. in Untersuchungshaft kommt - mutmaßlich in Abwesenheit des 37-Jährigen. Am Donnerstag begann eine psychiatrische Untersuchung des Tatverdächtigen. Diese könne "enige Monate" dauern, sagte Staatsanwältin Ann Iren Svane Mathiassen.
Der Geheimdienst bestätigte, dass ihm der mutmaßliche Täter bekannt sei, machte aber keine näheren Angaben. Medienberichten zufolge gab es zwei Urteile gegen B: Im vergangenen Jahr wurde ihm wegen einer Morddrohung der Besuch bei zwei Verwandten untersagt und 2012 war er wegen Einbruchs und Drogenhandels verurteilt worden.

Polizei in Norwegen nach Gewalttat vorübergehend bewaffnet

„Das ist eine Tragödie für alle Betroffenen. Mir fehlen die Worte“, sagte Kongsbergs Bürgermeisterin Kari Anne Sand der norwegischen Zeitung „Verdens Gang“. Auch die scheidende Ministerpräsidentin Erna Solberg und Justizministerin Monica Mæland wollten sich äußern.
Der Vorfall ereignete sich am Vorabend des Regierungsantritts des neuen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre. Der Sozialdemokrat zeigte sich schockiert. „Das, was wir heute Abend aus Kongsberg hören mussten, zeugt davon, dass eine grausame und brutale Tat begangen worden ist“, sagte er am späten Mittwochabend der Nachrichtenagentur NTB.
Wegen des Vorfalls wurde die Polizei vorübergehend bewaffnet, wie das Polizeidirektorat am späten Abend mitteilte. Es handele sich um eine Bereitschaftsmaßnahme - vorläufig gebe es keine Hinweise für eine Änderung der Bedrohungslage im Land. Auch der norwegische Geheimdienst PST wurde über den Vorfall in Kenntnis gesetzt.

Steinmeier und Maas kondolieren Norwegen nach Terrortat

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Außenminister Heiko Maas (SPD) haben den Hinterbliebenen der Terrortat in Norwegen ihr Beileid ausgedrückt. Steinmeier schrieb laut Mitteilung an den Norwegischen König Harald V.: „Meine aufrichtige Anteilnahme gilt den Angehörigen und Freunden der Opfer. Ich hoffe inständig, dass die Verletzten schnell und vollständig genesen. Es betrübt mich, dass Norwegen zehn Jahre nach dem schrecklichen Terroranschlag in Utøya und Oslo erneut von Gewalt heimgesucht wird.“ Deutschland stehe an der Seite von Norwegen um die Demokratie gegen Gewalt und Hass zu verteidigen.
Außenminister Maas schrieb auf Twitter: „Ich bin schockiert über das brutale Attentat in Norwegen. Fünf Menschen wurden mit Pfeil und Bogen aus dem Leben gerissen. Weitere sind verletzt. Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Opfern dieses Terrorangriffs und ihren Angehörigen. Ich wünsche ihnen viel Kraft.“

Amok in Norwegen: Schwerer Terroranschlag 2011

Norwegen hat vor zehn Jahren den schwersten Terroranschlag seiner modernen Geschichte erlebt. Am 22. Juli 2011 hatte der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik zunächst im Osloer Regierungsviertel eine in einem weißen Transporter versteckte Bombe gezündet und dabei acht Menschen getötet.
Daraufhin fuhr er zur etwa 30 Kilometer entfernten Insel Utøya, wo er sich als Polizist ausgab und das Feuer auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des jährlichen Sommerlagers der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei eröffnete. 69 Menschen, vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, kamen auf Utøya ums Leben. Breivik nannte rechtsextreme und islamfeindliche Motive für seine Taten. Er wurde im August 2012 zu einer langen Haftstrafe verurteilt.