Der Beginn der neuen Corona-Impfkampagne markiert den Einsatz von neuen Impfstoffen, die speziell auf die aktuellen Subvarianten des Virus abgestimmt sind, um einen verbesserten Schutz vor Covid-19 zu bieten. Ähnlich wie bei der Grippeimpfung wird insbesondere Risikogruppen geraten, sich einer Auffrischungsimpfung gegen Sars-Cov-2 zu unterziehen. Den Anfang macht das Präparat von Biontech und Pfizer.
Was ist das neue an den Impfstoffen?
Sowohl der Biontech-Impfstoff als auch der von Moderna sind an die Omikron-Subvariante XBB.1.5 angepasst. Wie andere Viren mutieren auch Coronaviren ständig. Die neuen Varianten bringen ihrerseits zahlreiche Subtypen hervor, die unterschiedlich ansteckend sind. Seit Anfang 2022 dominieren Omikron-Subvarianten des Coronavirus, die ein erhebliches "Escape"-Potenzial haben. Dass heißt, sie entkommen dadurch besser der Immunantwort, was unter anderem zu Durchbruchsinfektionen auch bei Geimpften führt. Angepasste Impfstoffe bieten da einen besseren Schutz.
Sollte ich mich nochmal impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat ihre Empfehlungen bezüglich Auffrischungsimpfungen nach einer Grundimmunisierung überarbeitet. Nunmehr wird die jährliche Auffrischungsimpfung nur noch für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und einem gesteigerten Infektionsrisiko empfohlen. Hierzu gehören:
- Menschen über 60 Jahren
- Personen ab sechs Monaten mit relevanten Vorerkrankungen
- Bewohner und Bewohnerinnen von Pflegeeinrichtungen
- medizinisches und pflegerisches Personal
- Angehörige von Risikopatienten
Gesunde Kinder und Jugendliche sind nicht länger zur Auffrischungsimpfung verpflichtet. Personen im Alter von 18 bis 59 Jahren wird weiterhin geraten, die Grundimmunisierung zu erhalten. Eine Grundimmunisierung besteht aus zwei Corona-Impfungen plus einer Auffrischungsimpfung, sofern die Betreffenden noch keine Covid-19-Infektion hatten.
Wann sollte eine Auffrischungsimpfung erfolgen?
Auffrischimpfungen sollen das Gedächtnis des Immunsystems erneuern und den Schutz vor Infektion und schweren Krankheitsverläufen erhöhen. Eine Auffrischimpfung soll in der Regel im Abstand von zwölf Monaten zur letzten Corona-Impfung oder Covid-19-Infektion erfolgen, vorzugsweise im Herbst. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt einen Mindestabstand von sechs Monaten.
Wo kann ich mich impfen lassen?
Das übernehmen wie beim Grippeschutz vor allem die niedergelassenen Ärzte, also vorrangig die Hausärzte. Teilweise impfen auch Betriebsärzte und Apotheker.
Kann die Auffrischungsimpfung gleichzeitig zum Grippeschutz gemacht werden?
Ja. Alle COVID-19-Impfstoffe können zusammen mit einer Influenza-Impfung gegeben werden. Lediglich beim Corona-Impfstoff Nuvaxovid der Firma Novavax soll ein Abstand von 14 Tagen eingehalten werden.
Wie viel Impfstoff steht zur Verfügung?
Laut dem Bundesgesundheitsministerium sind für die Impfkampagne in der Saison 2023/24 insgesamt 14 Millionen Dosen des modifizierten Biontech/Pfizer-Impfstoffs geplant. Die Auslieferung dieser Dosen wird voraussichtlich bis November erfolgen. Hinzu kommt unter anderem der Corona-Impfstoff von Moderna, der erst am Freitag EU-weit zugelassen wurde.
Gibt es momentan viele neue Corona-Infektionen?
Experten wie Bernd Salzberger, Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Regensburg, rechnen im Herbst mit einer neuen Corona-Welle. Er erwarte aber aufgrund der Grundimmunität in der Bevölkerung weniger schwere Erkrankungen, sagte Salzberger im Bayerischen Rundfunk. Alle Corona-Zahlen gibt es auf unserer Themenseite.
Seit einigen Wochen steigt nach RKI-Angaben die Zahl der bestätigten Coronafälle. Die aktuellen Zahlen vom 4. bis 10. September gibt es hier: