• In England und Südafrika grassiert eine Corona-Mutation
  • Das mutierte Coronavirus steht m Verdacht ansteckender zu sein
  • Das sagt Virologe Christian Drosten zu Gefahren.
Es gibt neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Coronavirus Mutation: Neuste Untersuchungen zeigen, dass das mutierte Coronavirus aus England sehr wahrscheinlich leichter übertragbar ist.

Studie zeigt mutiertes Coronavirus B117 ist wahrscheinlich leichter übertragbar

Zu diesem Schluss kommen Experten der englischen Gesundheitsbehörde Public Health England (PHS). Sie verweisen dabei auf Erbgut-Untersuchungen der neuen Variante und auf Modellrechnungen zur Ausbreitung. Eine der rund 20 Mutationen der neuen Variante B.1.1.7 dürfte insbesondere dazu beitragen, dass das Virus leichter übertragen werden könne.

Virologe Christian Drosten äußert sich zu Studie zu Corona Mutation

Der deutsche Virologe Christian Drosten schrieb zu den PHS-Daten: „Das sieht leider nicht gut aus.“ Positiv sei aber, dass B.1.1.7-Fälle bislang nur in Gebieten zugenommen haben, wo die Gesamtinzidenz hoch oder ansteigend war. „Kontaktreduktion wirkt also auch gegen die Verbreitung der Mutante“, schreibt Drosten.
Inzwischen relativierte Drosten seine Aussage - er hält eine rasante Verbreitung der neuen Coronavirus-Variante in Deutschland für wenig wahrscheinlich. „Ich glaube nicht, dass wir da bald ein größeres Problem kriegen“, sagte er am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Es sei zwar recht wahrscheinlich, dass die Variante mit der Bezeichnung B.1.1.7., die erstmals in Großbritannien nachgewiesen wurde, mittlerweile auch in Deutschland sei. „Aber bei den aktuellen Beschränkungen dürfte diese Variante hierzulande eher schwer Fuß fassen.“ Darauf deuteten Daten hin, die die britische Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) veröffentlicht hat.

Corona Mutation: Forscher aus England untersuchen mutiertes Coronavirus

Den PHS-Forschern macht insbesondere eine Mutation mit der Bezeichnung N501Y Sorgen. Sie könnte den Daten zufolge dafür sorgen, dass das Virus besser an Zielzellen andocken kann. Zudem liege die Mutation an einer Stelle, an der auch bestimmte Antikörper des Menschen angreifen, um das Virus auszuschalten. „Deshalb ist es möglich, dass solche Varianten die Wirksamkeit beim Neutralisieren des Virus beeinflussen.“

Corona Mutation bereits in Deutschland? Das sagt Drosten

In einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk äußerte Drosten die Vermutung, dass der mutierte Erreger Deutschland bereits erreicht habe. Das müsse einen aber nicht aus der Ruhe bringen, betonte der Virologe demnach. Er sei auch schon in Australien, in den Niederlanden, Dänemark oder Belgien nachgewiesen worden, habe dort aber keine vergleichbare Entwicklung ausgelöst wie in Großbritannien.

WHO fordert wegen Mutation Krisensitzung

Die steigenden Zahlen und das mutierte Virus bewegen auch die WHO: Das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa hat eine Krisensitzung seiner Mitgliedstaaten zu der mutierten, neuen Coronavirus-Variante aus Großbritannien einberufen. Regionaldirektor Hans Kluge schrieb auf Twitter, das WHO-Regionalbüro verfolge die Informationen über die Mutation genau und wolle als Reaktion darauf mit seinen Mitgliedstaaten über Strategien für Virustests, eine Eindämmung der Übertragung und "Kommunikationsrisiken" beraten.