Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die militärische Unterstützung und weitere Sanktionen gegen Russland. Zudem soll es unter anderem um einen EU-Aktionsplan zu den geopolitischen Folgen des russischen Angriffskriegs und die Entwicklungen im Sudan gehen. Das Land im Nordosten Afrikas wird seit mittlerweile mehr als einer Woche von einem gewaltsam ausgetragenen politischen Machtkampf erschüttert. Wegen der angelaufenen Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Land sieht Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) von einer Teilnahme an dem Treffen in Luxemburg ab.
Ohne weitere Diskussionen ist dort darüber hinaus geplant, weitere Sanktionen wegen der Menschenrechtsverletzungen im Iran und der Lage in Syrien zu beschließen.
Überschattet werden die Beratungen der Minister von einem EU-internen Streit über den gemeinsamen Einkauf von Munition für die Ukraine. Frankreich besteht nach Angaben von Diplomaten darauf, dass nur dann gemeinsam Munition mit EU-Geld beschafft werden sollte, wenn alle Bestandteile aus der EU stammen. Das Land will damit erreichen, dass die EU dem französischen Ziel einer „strategischen Autonomie“ näher kommt und die Abhängigkeit von anderen Weltregionen reduziert.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte an dem Streit in der vergangenen Woche scharfe Kritik geübt. Er schrieb auf Twitter: „Die Unfähigkeit der EU, ihren eigenen Beschluss über die gemeinsame Beschaffung von Munition für die Ukraine umzusetzen, ist frustrierend.“ Für die Ukraine würden „die Kosten der Untätigkeit in Menschenleben gemessen“.
Kuleba bezog sich mit dem Tweet konkret darauf, dass die EU im vergangenen Monat beschlossen hatte, der Ukraine innerhalb von zwölf Monaten eine Million neue Artilleriegeschosse für den Kampf gegen Russland zu liefern. Sie sollen Engpässe der ukrainischen Streitkräfte verhindern und sie in die Lage versetzen, neue Offensiven gegen die Angreifer aus Russland starten zu können.