Bei der Kommunalwahl in Bayern zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung ab als vor sechs Jahren. In der Landeshauptstadt München hatten nach Angaben der Stadt am Sonntag bis 12.00 Uhr einschließlich der Briefwähler 36,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. 2014 waren es in Deutschlands drittgrößter Stadt zum selben Zeitpunkt 26,9 Prozent. Der Zuwachs geht wesentlich auf die Briefwahl zurück, die im Zuge der Corona-Krise diesmal deutlich höher ist als vor sechs Jahren. Aber auch nur mit anteiliger Berücksichtigung der Briefwähler wie etwa in Nürnberg lag die Wahlbeteiligung höher, dort beispielsweise bei 18,8 Prozent.
In Regensburg betrug die Wahlbeteiligung bis 12.00 Uhr nach Angaben der Stadt 40,3 Prozent, ebenfalls unter Einschluss der Briefwähler. Ohne Briefwähler stimmten dort bisher 14,9 Prozent ab.
Verzögerungen bei der Übermittlung der Zahlen zur Wahlbeteiligung gab es in Ingolstadt. Dort litt die Wahlzentrale unter den zahlreichen Ausfällen bei den Wahlhelfern. Etliche hätten kurzfristig absagen müssen, da sie nach Rückkehr aus Corona-Risikogebieten ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen konnten, hieß es.
Erste Ergebnisse am Sonntagabend erwartet
Überall im Freistaat werden seit dem Morgen die Kommunalparlamente gewählt: Gemeinderäte, Stadträte, Kreistage, dazu fast überall auch die Oberbürgermeister und ersten Bürgermeister. Bei bayernweit 4000 Wahlen sind in Summe fast 40.000 Mandate zu vergeben. Die Wahllokale schließen um 18.00 Uhr. Erste Ergebnisse sollen noch am Abend feststehen, andere erst im Laufe der kommenden Tage.
Mit Spannung erwartet werden insbesondere die Ergebnisse der Oberbürgermeister-Wahlen in 24 der 25 kreisfreien Städte, vor allem in München, Nürnberg und Augsburg. In 64 der 71 Landkreise werden die Landräte neu gewählt. Vielerorts werden die Spitzenposten aber erst nach den Stichwahlen am 29. März feststehen - dort, wo kein Bewerber schon im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommt.
Wenige Wahltermine 2020
Es ist einer von wenigen Wahlterminen in diesem Jahr. Nach der Hamburger Bürgerschaftswahl Ende Februar wird außer in Bayern nur noch in Nordrhein-Westfalen abgestimmt, im September bei Kommunalwahlen. Erst 2021 wird wieder ein „Superwahljahr“, mit dann fünf Landtagswahlen und dem regulären Bundestagswahltermin.