Die Karwoche ist in vollem Gange, Christen blicken voller Vorfreude auf das kommende Wochenende. Ostern ist das heiligste Fest der christlichen Kirche. Doch auch nicht-gläubige feiern das Osterfest als Familienfest.
Gründonnerstag ist der offizielle Beginn der Osterfeiertage. Die Feiertage um Ostern sind die wichtigsten im Christentum – doch was ist eigentlich laut Bibel am Gründonnerstag passiert? Und ist der Tag eigentlich ein Feiertag? Hier werden alle Fragen zu diesem Fest beantwortet.

Datum und Termin: Ist Gründonnerstag 2023 ein Feiertag?

Der Gründonnerstag ist immer der Donnerstag nach Palmsonntag. In diesem Jahr fällt Gründonnerstag auf den 6. April 2023. Gründonnerstag ist kein Feiertag, aber es ist ein stiller Tag – es soll also nicht ausgiebig gefeiert und getanzt werden. Gründonnerstag wird manchmal auch Palmdonnerstag genannt.

Öffnungszeiten an Gründonnerstag: Sind Geschäfte offen?

Da Gründonnerstag kein Feiertag ist, sind die Läden auch geöffnet. Der Tag darauf ist ein Feiertag, genauso wie Ostersonntag und Ostermontag. Für viele ist es also eine Gelegenheit, vor dem langen Wochenende noch einmal einkaufen zu gehen. Die Öffnungszeiten sind in Deutschland am Gründonnerstag wie immer. Lokale oder regionale Abweichungen sind natürlich möglich.
Gründonnerstag ist aber nicht die letzte Einkaufsmöglichkeit vor Ostern. Am Karsamstag - oft fälschlicherweise Ostersamstag genannt - sind die Geschäfte auch geöffnet. Hier dazu mehr:

Gründonnerstag 2023: Kommt die Post am 6. April?

Wer noch einen Brief oder ein Päckchen von der Post erwartet, kann auch getrost sein: Am Gründonnerstag wird die Post kommen. Der Tag ist kein Feiertag. Am Karfreitag ist jedoch nicht mit Post zu rechnen – dafür aber wieder am Karsamstag.

Bedeutung: Was geschah am Gründonnerstag und warum feiern wir ihn?

Ostern ist das höchste Fest im Kirchenjahr und mit dem Gründonnerstag beginnen die drei Tage von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Christen weltweit gedenken Jesu und feiern damit den Sieg des Lebens über den Tod. Am Gründonnerstag wird an das letzte Abendmahl von Jesus erinnert. Das nahm Jesus zusammen mit seinen zwölf Jüngern ein, bevor Judas Iskariot ihn verraten hat. An diesem Abend teilte er mit ihnen Brot, Wein und wusch ihnen die Füße. Es war sein letzter Abend in Freiheit. Nachts wurde er von den Soldaten festgenommen. Eines der berühmtesten Gemälde der Welt ist gemalt von Leonardo Da Vinci und zeigt das letzte Abendmahl:
Das letzte Abendmahl von Leonardo Da Vinci.
Das letzte Abendmahl von Leonardo Da Vinci.
© Foto: Pixabay

Deshalb heißt der Tag Gründonnerstag

Wie der Gründonnerstag zu seinem Namen kam, ist nicht sicher. Es gibt dafür mehrere Theorien:
  • Eine davon geht auf das lateinische Wort „virides“ zurück. Das heißt übersetzt „die Grünen“. So bezeichnete man im Mittelalter die Büßer, die nach der Fastenzeit und dem Kirchenbußerlass am Donnerstag vor dem Karfreitag wieder in die Kirche aufgenommen wurden. Grün deshalb, weil die Farbe im kirchlichen Kontext für frisch, sündenfrei und erneuert steht.
  • Möglich ist auch, dass sich der Name vom mittelhochdeutschen Wort „grînen“ ableitet. Das bedeutet so viel wie weinen. Dazu gab es in dieser Nacht allen Grund, als Judas Jesus verraten hat. Deshalb die Theorie, dass an diesem Tag viel geweint wurde.
  • Ein ganz anderer Ansatz dreht sich um das Essen. Am Gründonnerstag herrscht der Brauch, grünes Gemüse und Kräuter zu essen. Daher der grüne Donnerstag.

Tanzverbot über Ostern

Auch wenn der Gründonnerstag kein Feiertag ist, gilt – in normalen Zeiten – in einigen Bundesländern Tanzverbot. Für Nachtschwärmer bedeutet das: In Baden-Württemberg gilt am Gründonnerstag ab 18 Uhr das Tanzverbot und dauert bis Ostersamstag um 20 Uhr an. In Bayern beginnt das Tanzverbot am Gründonnerstag schon um 2 Uhr morgens und geht bis zum Ostersamstag um 24 Uhr.

Essen und Bräuche – Darf man am Gründonnerstag Fleisch essen?

Die katholischen und evangelischen Messen in den Kirchen sind sehr feierlich gestaltet. In einigen katholischen Gemeinden gehört das Ritual des Fußwaschens in den Gottesdienst. Einer der bekanntesten Bräuche am Gründonnerstag ist es, ein grünes Essen zu kochen. In der Karwoche werden traditionsgemäß strenge Fastenregeln eingehalten. Es ist üblich, in dieser Zeit auf Fleisch zu verzichten. Diese Gerichte kommen häufig auf den Teller:
  • Spinat mit gekochten Eiern oder Spiegeleiern.
  • Grünes Gemüse wie Kohl oder Salat.
  • Grüne Soße, eine typisch hessische Soße, in der mindestens sieben Kräuter sind.

Bauernregeln rund um den Gründonnerstag

Rund um die Ostertage und den grünen Donnerstag ranken sich ein paar Bauern- und Wetterregeln:
  • Am Donnerstag und Karfreitag Regen, gibt selten Erntesegen.
  • Ist der Gründonnerstag weiß, wird der Sommer sicher heiß.