Meldungen über Erdbeben gibt es fast jeden Tag aus der weiten Welt. Aber auch in Deutschland bebt häufiger die Erde, als viele das denken. So gab es am 16. Oktober ein Erdbeben in Baden-Württemberg. Welche Regionen sind von Beben besonders betroffen? Hier gibt es alle Infos:

Wie oft gibt es in Deutschland Erdbeben?

In Deutschland gibt es Hunderte Erdbeben jedes Jahr. Die meisten sind aber so schwach, dass sie nur von speziellen Geräten registriert werden können. Das jüngste Erdbeben am 16. Oktober war aber in einem größeren Gebiet spürbar. Das Epizentrum lag bei Hechingen in Baden-Württemberg. Es war aber auch im etwa 100 Kilometer entfernten Ulm noch spürbar. Laut Landeserdbebendienst hatte es eine Stärke von 3,9 auf der Richter-Skala.

Welche Regionen sind von Erdbeben besonders betroffen?

Laut der privaten Internetseite erdbebennews.de ist die in diesem Jahr am meisten von Erdbeben betroffene Region das Bundesland Baden-Württemberg. Hier gab es 2022 bereits 91 messbare Beben. Schwerpunkt ist demnach der Zollernalbkreis.
Aber auch im Rheingebiet, auf der Schwäbischen Alb sowie in Ostthüringen und Westsachsen mit dem Vogtländischen Schwarmbebengebiet kommt es immer wieder zu kleineren Erdbeben.

Warum bebt auch in Deutschland die Erde?

Die Entstehung von Erdbeben hängt generell mit der Plattentektonik zusammen. Die Erdkruste besteht aus festem Gestein, den tektonischen Platten. Pro Jahr bewegen sich diese Erdplatten wenige Zentimeter in die unterschiedlichsten Richtzungen. Berühren sich die Platten und wird durch die Reibung der Druck zu groß, oder verkeilen sich zwei Platten ineinander, kommt es zu einem Bruch. Diese Spannungen entladen sich mit einem Ruck und schon bebt die Erde.
Deutschland liegt mitten auf einer dieser tektonischen Platte, der Eurasischen Kontinentalplatte. Und doch sind wir nicht geschützt von Erdbeben. Wird die Spannung an den Rändern der Platte zu groß, kann sich das auf die ganze Platte übertragen und durch Schwachstellen kann es auch im Zentrum der Platte zu Beben kommen. In Deutschland herrscht genau so eine Situation vor. Die Afrikanische Platte bewegt sich langsam nach Norden und drückt sich auf die Eurasische Platte. Zwischen Süddeutschland und Ostfrankreich liegt mit dem Oberrheingraben eine geologische Schwachstelle, die durch großen Druck immer wieder aufbrechen kann. Dann bebt hier die Erde.

Welches war das schwerste Erdbeben in Deutschland?

Die Erdbebengefährdung in Deutschland ist im globalen Vergleich zwar relativ gering, sollte aber auf keinen Fall unterschätzt werden.
Einer der schwersten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich in der Nacht auf den 13. April 1992 im Rheinland. In Heinsberg erschütterte ein Beben der Stärke 5,9 die Erde. Dabei verlor ein Mensch sein Leben, der angerichtete Schaden wurde auf 250 Millionen DM geschätzt. Hier gibt es eine Liste von schweren Erdbeben in Deutschland.

Wo gibt es Infos über aktuelle Erdbeben in Deutschland?

Aktuelle Informationen zu Erdbeben in Deutschland gibt es bei den jeweils zuständigen Landesbehörden. In Süddeutschland ist das beispielsweise das baden-württembergische Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau. Auf der Internetseite des Amtes gibt es eine Auflistung der letzten Erdbeben in der Region. Hier können auch Erdbeben gemeldet werden.