Die Corona-Zahlen in Deutschland gehen in der Tendenz in die Höhe. Pendelte die Inzidenz in den Vorwochen um den Wert 60 herum, liegt sie nun über 90. Einen Inzidenzwert über 90 gab es zuletzt Mitte Mai. Auch die Hospitalisierungsrate steigt. In vielen Bundesländern wurden die Corona-Regeln zuletzt dennoch gelockert. In diesem Artikel bereiten wir jeden Tag die aktuellen Corona-Zahlen für Deutschland auf.
- Wie hoch liegt die Inzidenz?
- Wie viele Neuinfektionen gibt es?
- Wie hoch ist die Hospitalisierungsrate?
- Wie sehen die Corona-Zahlen der einzelnen Bundesländer im Vergleich aus?
Corona-Zahlen heute, am 22.10.21: Inzidenz, Neuinfektionen, Impfquote, Hospitalisierung laut RKI
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht: Die Corona-Zahlen des Robert Koch-Instituts in Deutschland vom Freitag, 22.10.2021:
- Sieben-Tage-Inzidenz: 95,1 (Vortag: 85,6; Vorwoche: 68,7)
- Neuinfektionen heute: 19.572
- Infektionen gesamt: 4.437.280
- Neue Todesfälle: 116
- Todesfälle gesamt: 94.991
- Impfquote (Erstimpfung): 69 Prozent
- Impfquote (vollständig): 66 Prozent
- Hospitalisierungsrate: Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 2,68 an (Donnerstag 2,45). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15.
Corona-Zahlen der Bundesländer – So hoch sind die Inzidenzwerte in allen Regionen Deutschlands
Ein Blick auf die Corona-Zahlen der einzelnen deutschen Bundesländer: Wo ist die Inzidenz aktuell am höchsten und wo am niedrigsten?
- 192,7 – Thüringen
- 153,9– Bayern
- 142,5 – Sachsen
- 122,8 – Baden-Württemberg
- 113,7 – Berlin
- 83,7 – Sachsen-Anhalt
- 79,1 – Hamburg
- 78,5 – Brandenburg
- 72,5 – Bremen
- 70,1 – Hessen
- 65,3 – Rheinland-Pfalz
- 61,0 – Nordrhein-Westfalen
- 70,1 – Hessen
- 56,5 – Niedersachsen
- 52,6 – Saarland
- 48,6 – Schleswig-Holstein
Inzidenzen und Neuinfektionen gestern und vor einer Woche
Gestern hat das RKI 16.077 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Vor einer Woche, am Freitag, 15.10.2021, waren es 11.518 Neuinfektionen.
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Jahr 2021 hatte es in Deutschland am 26. April 2021 mit einem Wert von 169,3 gegeben. Danach war sie – von wenigen Ausnahmen abgesehen – stetig gesunken. Den Tiefststand erreichte sie am 6. Juli. Da lag die Inzidenz bei 4,9.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig werden daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt.
RKI warnt vor beschleunigtem Anstieg der Corona-Fallzahlen
Beginnt die vierte Corona-Welle erst jetzt so richtig? Die Corona-Fallzahlen in Deutschland könnten nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) in der kommenden Zeit dynamisch anwachsen. „Es ist damit zu rechnen, dass sich im weiteren Verlauf des Herbstes und Winters der Anstieg der Fallzahlen noch beschleunigen wird“, schreibt das Institut in seinem neuen Wochenbericht zur Pandemie. Auch Intensivmediziner schlagen Alarm, weil mangels Pflegepersonals viele Intensivbetten nicht mehr betrieben werden könnten.
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) teilte am Donnerstagabend mit, es sei in der kommenden Zeit „mit einer spürbaren Einschränkung in der Versorgung der Bevölkerung zu rechnen“. Derzeit seien 22.207 Intensivbetten als betreibbar gemeldet, zu Jahresbeginn seien es 26.475 gewesen. Die vergangenen Monate hätten zu einer Verschlechterung der Stimmung und zu weiteren Kündigungen von Stammpflegekräften geführt, so die Divi.
„Eine absehbar schwere Herbst- und Winterwelle“ mit vielen Covid-19-Patienten, aber auch Erkrankten mit anderen Atemwegsinfektionen wie Grippe könne die Intensivmedizin in Deutschland „erneut an und über ihre Grenzen bringen“, wurde Stefan Kluge zitiert, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Corona-Zahlen weltweit: Tote und Infizierte laut Johns-Hopkins-Universität
Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, welche die Corona-Daten global erfasst, meldete am Donnerstag (Stand 6 Uhr) weltweit mehr als 242 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus bisher. Gestorben sind demnach auf der Welt bisher mehr als 4,9 Millionen Menschen. Diese drei Länder waren und sind aktuell insgesamt am stärksten betroffen:
- USA: 45.298.826 Infizierte und 733.160 Tote
- Indien: 34.127.450 Infizierte und 452.811 Tote
- Brasilien: 21.697.341 Infizierte und 604.679 Tote
- Deutschland verzeichnet laut JHU aktuell 4.435.487 Infizierte und 94.905 Tote.
66 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland vollständig geimpft
In Deutschland sind 66 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen Corona geimpft. Wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag hervorgeht, waren das knapp 54,9 Millionen Menschen. Knapp 57,4 Millionen Menschen (69 Prozent der Gesamtbevölkerung) haben mindestens eine Impfdosis erhalten.
Von den Erwachsenen sind nach den neuesten Zahlen mittlerweile 76,6 Prozent vollständig geimpft. Die Quote bei den Über-60-Jährigen liegt bei 84,9 Prozent. 12- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche sind zu 39,4 Prozent voll und zu 44,3 Prozent mindestens einmal geimpft.
Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu fünf Prozentpunkte höher sein dürfte. Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen 1,43 Millionen Menschen in Deutschland bekommen.