Der Sommer geht zu Ende und die Schlagzeilen über einen bevorstehenden Corona-Herbst häufen sich. Was ist dran an den Meldungen über steigende Fallzahlen? Was erwarten Experten? Und gibt es aktuelle Empfehlungen zum Thema Covid-Impfung? Hier gibt es alle Corona-Infos:

Corona-Zahlen aktuell: Das sind die aktuellen Werte des RKI

Das Robert-Koch-Institut (RKI) war während der Corona-Pandemie mit seinen täglichen Meldungen über Corona-Zahlen und Inzidenzen der Seismograf des Krankheitsverlaufs in Deutschland. Mittlerweile gibt es längst keine täglichen Meldungen mehr. Corona-Zahlen werden nunmehr in einem wöchentlichen RKI-Bericht zusammen mit anderen Atemwegserkrankungen vermeldet. Und das sind die Zahlen für die letzte Kalenderwoche:

Corona-Zahlen der Kalenderwoche 33 (14. bis 20. August 2023):

  • 3999 laborbestätigte Corona-Fälle
  • 1022 davon hospitalisiert
Und so sieht die Entwicklung im Vergleich zu den Vorwochen aus:

Corona-Zahlen der Kalenderwoche 32 (7. bis 13. August 2023):

  • 2572 laborbestätigte Corona-Fälle

Corona-Zahlen der Kalenderwoche 31 (31. Juli bis 6. August 2023):

  • 2051 laborbestätigte Corona-Fälle

Corona-Zahlen der Kalenderwoche 30 (24. bis 30. Juli 2023):

  • 1827 laborbestätigte Corona-Fälle

Corona-Zahlen der Kalenderwoche 29 (17. bis 23. Juli 2023):

  • 1268 laborbestätigte Corona-Fälle

Welche Corona-Prognosen gibt es für den Herbst 2023?

Prognosen über den Verlauf von Grippe- und auch Corona-Wellen sind schwierig. Viren entwickeln sich weiter. Der Zeitpunkt und das Ausmaß ihrer Zirkulation werden zudem von vielen verschiedenen Parametern beeinflusst, wie das RKI erklärt. Allerdings habe auch Corona bislang insbesondere im Herbst und Winter starke Erkrankungswellen verursacht. „Deshalb ist auch künftig mit einem Anstieg der Fallzahlen in diesen Jahreszeiten zu rechnen“, teilte das RKI mit.
„Wir werden weiter ein gewisses Auf und Ab erleben“, meint der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb. Doch solange keine gänzlich andere Variante entstehe, sehe er keine neue pandemische Situation. „Aber wachsam müssen wir schon bleiben.“ Was die Intensivstationen betrifft, so rechnet Intensivmediziner Christian Karagiannidis in den kommenden Monaten „immer wieder mit einzelnen Fällen, vor allem bei immungeschwächten Patienten, allerdings in keinster Weise vergleichbar mit der Pandemie“. Im Vordergrund des Geschehens erwarte er vielmehr Grippe und bei Kindern das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Alle drei Atemwegserreger könnten zu Personalausfällen führen.

Wer sich wieder gegen Corona impfen lassen sollte

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nur noch bestimmten Gruppen Auffrischimpfungen, vorzugsweise im Herbst und ähnlich wie beim Grippeschutz. Dazu gehören etwa Menschen ab 60, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten, Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörige von Risikopatienten. Mindestens zwölf Monate sollen in der Regel seit der letzten Impfung oder Infektion vergangen sein. Gesunden Erwachsenen unter 60 und Schwangeren wird dies nicht mehr empfohlen. Grundimmunisierung und Booster empfiehlt die Stiko auch nicht mehr für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte kürzlich auf der Plattform X, früher Twitter, an, dass die angepassten Impfstoffe wahrscheinlich ab 18. September in den Praxen seien. Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie zufolge kann man auf die neuen Impfstoffe warten. Günstig wäre es in den Augen des Immunologen, wenn die Variante EG.5 vorherrschend bliebe, da das Spike-Protein dem von XBB.1.5 sehr ähnlich sei. Das ist die Variante, an die etwa der Pfizer/Biontech-Impfstoff angepasst wurde.
(mit Material von dpa)