In Deutschland steigen die Corona-Zahlen wieder an. Grund ist eine neue Variante von Omikron, die sich durch die Bevölkerung bahnt. Die Bundesregierung hat daher eine neue Strategie für den Herbst 2022 vorgelegt – vor allem soll der Fokus auf der Maskenpflicht liegen. Eines der wichtigsten und effektivsten Schutzmechanismen gegen die Ausbreitung ist aber nach wie vor die Impfung. Wer sich bereits drei Mal hat impfen lassen, denkt schon an die vierte Spritze. Hier erfahrt ihr:
  • Booster 2022: Wer sollte jetzt eine Auffrischungsimpfung bekommen?
  • Wer darf sich aktuell überhaupt gegen Corona impfen lassen?
  • Wird Menschen unter 60 Jahren der Booster empfohlen?
  • 1. und 2. Booster: Was war das nochmal?

Booster gegen Corona: Alle über 60 bekommen 2. Auffrischungsimpfung

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nun offiziell eine zweite Corona-Auffrisch-Impfung auch für Menschen ab 60 Jahren. Menschen in dieser Altersgruppe und im Alter ab fünf Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung sollten einen weiteren Booster erhalten, hieß es in einer Mitteilung des Gremiums. Die Stiko erweitere ihre bisherige Empfehlung „mit dem primären Ziel, besonders gefährdete Personen noch besser vor schweren Covid-19-Erkrankungen und Covid-19-bedingten Todesfällen zu schützen“.
Angeraten sei der weitere Booster, vorzugsweise mit einem mRNA-Impfstoff, nach „drei immunologischen Ereignissen“ - etwa nach Grundimmunisierung und erster Auffrisch-Impfung oder Grundimmunisierung und Sars-CoV-2-Infektion. Bedingung für die Auffrisch-Impfung ab 60 sei im Regelfall, dass die erste Booster-Impfung oder die letzte Corona-Infektion mindestens sechs Monate her sei. Nur in begründeten Einzelfällen könne der Abstand auf vier Monate reduziert werden, so die Stiko.
Bislang hatte die Stiko den zweiten Booster nur Menschen über 70 Jahren, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche und erhöhtem Risiko für schwere Covid-19-Verläufe ab fünf Jahren sowie Beschäftigten in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen empfohlen.

Lauterbach empfiehlt vierte Corona-Impfung auch unter 60 Jahren

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach empfiehlt auch Menschen unter 60 Jahren, sich nach Rücksprache mit dem Arzt ein viertes Mal gegen Corona impfen zu lassen. Wolle man den Sommer ohne das Risiko einer Erkrankung genießen, dann würde er „in Absprache natürlich mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen“, sagte der SPD-Politiker dem „Spiegel“. Mit der zweiten Booster-Impfung habe man „eine ganz andere Sicherheit“. Sie verringere das Infektionsrisiko für ein paar Monate deutlich. Auch das Risiko, an Long Covid zu erkranken, sei deutlich geringer.

Corona-Impfung: Wo bekommt man sie aktuell?

Im Vergleich zu vor einem Jahr ist die Corona-Impfung in Deutschland in diesem Sommer sehr einfach zugänglich. Sie steht allen Personen ab 5 Jahren zur Verfügung. Für die Grundimmunsierung sind zwei Impfungen nötig, danach folgt mindestens drei Monate später die dritte Impfung, auch Booster genannt. In der EU gilt man erst mit drei Impfung als vollständig geimpft. Für bestimmte Personengruppen wird jetzt auch die vierte Impfung, oder 2. Booster, empfohlen.
Wer sich impfen lassen möchte kann folgende Möglichkeiten haben:

Welche Corona-Impfstoffe gibt es? Was ist am besten für den Booster?

In Deutschland sind gegen Corona aktuell diese Impfstoffe zugelassen:
  • Biontech / Pfizer (ab 5 Jahren)
  • Moderna (ab 30 Jahren)
  • Astrazeneca (ab 30 Jahren)
  • Johnson & Johnson (ab 60 Jahren)
  • Novavax (ab 12 Jahren)
Es ist möglich, die Impfstoffe zu mischen, also für die Grundimmunisierung z.B. Astrazeneca zu nehmen, für den Booster dann aber Moderna. Auch andere Kombinationen sind denkbar - einfach den impfenden Arzt fragen. Für den Booster ist der Impfstoff Novavax aktuell nicht zugelassen.
mit dpa