Nach einer Auszeit zur Sommertournee will der Circus Krone seine Elefanten zu Weihnachten zurück ins Programm holen. Zwei der aktuell fünf Elefanten sollen dafür aus einer Tierresidenz in Spanien nach München zurückkehren, bestätigte der Zirkus. Tierschützer kritisieren den Einsatz der Wildtiere seit langem.
Traditionell präsentiert Zirkusdirektorin Jana Mandana Lacey-Krone persönlich die Elefanten - sie sind das Krone-Wappentier. Im Frühjahr hatte sie alle Elefanten in die spanische Residenz „El Castillo de la Guardas“ gebracht. Dort soll die 54 Jahre alte Mala ihren Ruhestand verbringen, begleitet von der 18 Jahre jüngeren Kenia. Die drei anderen Elefantenkühe Bara, Burma und Aisha sollten ihnen die Eingewöhnung erleichtern.

Elefanten für das Winterprogramm zurück in der Manege

Bara und Burma sollen nun für das traditionell am 25. Dezember startende Winterprogramm zurück nach München reisen. Der genaue Termin des Transports sei noch offen, sagte Lacey-Krones Ehemann Martin Lacey jr.. Entschieden sei auch noch nicht, ob beide Elefantendamen zum Einsatz kommen oder nur eine. Seine Frau sei derzeit regelmäßig bei den Tieren in Spanien.

Tierschützer protestieren gegen „Tierquälerei“

Die Aktionsgruppe Tierrechte Bayern protestiert gegen den Plan als ein „falsches Signal“. Erstmals hätten sich die Tiere in einem naturbelassenen Freipark nahezu uneingeschränkt bewegen können. Sie nun erneut dem Stress durch Transporte und Dressur auszusetzen, sei „Tierquälerei in höchstem Ausmaß“, hieß es in einer Mitteilung.
Langfristig will der Circus Krone auf dem Krone-Gestüt in Weßling am Ammersee einen Ruhesitz für Elefanten einrichten. Zuletzt wartete der Zirkus dafür auf die Baugenehmigung. „Wir sind da auf einem guten Weg“, sagte Lacey jr. zum Stand des Projekts.

Circus Krone will Gastspiel mit Wildtieren in Ulm erzwingen

In einem juristischen Konflikt, bei dem es grundsätzlich um Wildtiere im Zirkus geht, befindet sich der Circus Krone aktuell mit der Stadt Ulm. Die Kommune hatte bereits 2016 ein Wildtierverbot verhängt, das Zirkusunternehmen die Zurschaustellung von eben solchen Tieren untersagt. Circus Krone will das aber nicht akzeptieren. Das Zirkusunternehmen hat beim Verwaltungsgericht Sigmaringen am 13. September 2019 in einem Eilverfahren einen Beschluss erwirkt, wonach die Stadt Ulm verpflichtet sein soll, dem Zirkus die Friedrichsau im April 2020 für sein Gastspiel mit Wildtieren zur Verfügung zu stellen. Die Stadt Ulm widerum sieht sich durch den Beschluss massiv in ihrer kommunalen Gestaltungsfreiheit eingeschränkt. Jetzt liegt der Fall beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg.

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